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Ich wusste nicht ganz wie ich die ganzen Ereignisse verarbeiten sollte und machte mir komischerweise immer und immer mehr Gedanken über diesen Jungen. Irgendwann fiel mir dann auf wie unhöflich bzw. homophob ich geklungen haben musste und fasste den Entschluss mich bei ihm zu entschuldigen. Ich ging also den ganzen Weg wieder zurück zu der Gasse. Angekommen bekam ich dann schon etwas Angst doch ließ mir natürlich nichts anmerken. Ich schaute hinein, konnte aber nichts erkennen, da es mittlerweile schon 17 Uhr war und wir Winter hatten. Es machte sich niemand Sorgen um mich, wie ich feststellen musste, doch dies ließ mich kalt. Wer sollte sich auch um mich sorgen? Mein Vater war wahrscheinlich wieder auf Geschäftsreise und meine Mutter liebte meinen Vater eh nicht und nutzte ihn nur für das Geld aus. Dies war mir schon länger aufgefallen, doch interessierte mich auch recht wenig. Sie hatten sich nie richtig im mich gekümmert und immer nur an ihren Ruf oder ihre Karriere gedacht. Ich schob meine Gedanken jetzt bei Seite und rief nach dem Jungen. Ich hatte mir seinen Namen gemerkt. "Chittaphon?" Als ich keine Antwort bekam rief ich noch einmal. Und noch einmal. Und noch einmal. Langsam wurde es mir zu bunt und ich drehte mich genervt um und machte mich zum 2. Mal zurück. Ich lief den Weg wieder zurück und kam an einem Supermarkt vorbei. Vor ihm sah ich wie der Manager einen Jungen anschrie und ihn aus dem Laden schubste. Normalerweise hatte ich kein Mitleid mit dieser Art von Mensch, doch mit diesem Jungen komischerweise schon. Also ging ich hin und schrie den Manager an . "Sagen sie mal, woher nehmen Sie sich eigentlich heraus, so mit jemand anderem umzugehen. Ach wenn es Menschen sind die nicht viel Geld haben sollten sie gleich behandelt werden. Also geben Sie dem Jungen jetzt das was er will und lassen ihn in Ruhe." Ich wusste nicht wie diese Worte den Weg aus meinem Mund fanden, fühlte mich aber irgendwie erleichtert. Der Mann baute sich vor mir auf und hob seine Hand, bereit zum Schlag, bis er plötzlich stoppte. "W-warte. Bist d-du Lee Taeyong? Sohn von M-Mr. Lee?", fragte er. Ich sah ich eiskalt an und erwiederte:" Ja was dagegen?" Er sah mich nun um einiges ängstlicher an und sagte:" Ich bitte um Verzeihung sie so angeschrien zu haben Mr.Lee, kann ich irgendwas tun um mein Verhalten zu entschuldigen?", fragte er. Ich nickte und sagte, dass der Junge sich nehmen durfte was er wolle. Und als ich mich dann zu ihm umdrehte sah ich, das es Cittaphon war. "Oh.", sagte ich überrascht aber grinsend. Er sah mich immernoch kühl an und nahm die sich einen Apfel und eine Flasche Wasser aus den ersten Regalen des Supermarktes. Der Manager war wieder verschwunden und ich wollte mit Chittaphon ein Gespräch aufbauen. "Ehm also du wohnst auf der Straße?", fragte ich. Er antworte nur mit einem mh und trank die Flasche aus. "Ähm also wie ist das denn so?", fragte ich und hätte mir darauf selbst eine klatschen können. Er aber reagierte anders als erwartet und sagte nur:" Man muss halt gucken sie man jeden Tag überlebt und ja es ist kalt. Sonst eigentlich geht's..", sagte er aber ich konnte erkennen das seine kühle Fassade leicht bröckelte und er etwas traurig wurde. Er sah wieder auf und ich dachte ich sah etwas Freude in seinen Augen aufblitzen. "Wollen wir vielleicht Bubble Tea trinken?"

ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋʏʏ

bubble tea | ᴛᴀᴇᴛᴇɴWo Geschichten leben. Entdecke jetzt