love letters

03|| the plan

„Okay. Ich habe einen Plan.", fängt Giulia an, als Lory, Noah, Eugene, Sie und ich am nächsten Morgen vor der Schule auf der Mauer sitzen und auf das Klingeln warten.
„Schiess los.", befiehlt Eugene und sortiert weiter seine Zeichnungen für den Kunstunterricht.

„Wir arbeiten alle Jungs im Raum ab. Jacob, Malcolm, Lewis, Samuel, Emilio und Noah." Noah wirft ihr einen entsetzten Blick zu: „Ich hab den Brief nicht geschrieben!"
„Woher wissen wir dass du nicht lügst?!", zischt Giulia. „Ich lüge nie! Oder, Vee?"
Lächelnd lege ich einen Arm um Noahs Schulter. „Niemals würdest du lügen.", sage ich sarkastisch und Noah muss grinsen.
„Erinnerst du dich noch an vor drei Wochen?", Giulia killt Noah mit ihren Blicken und wahrscheinlich beruht sie darauf, dass wir uns bei Noah nicht sicher sein können.
Aber ich kenne Noah und er würde es mir sagen, wenn er etwas für mich empfindet...

„Wie dem auch sei.", schaltet sich Lory ein, „was ist mit Ramsey, er hätte auch heimlich einen schreiben können. Vielleicht hat es auch nur jemand aus Spaß gemacht!?"
Ich seufze.

„Ich bin schon neugierig und so, aber vielleicht sollten wir es lassen...?"
„Bist du verrückt?! Nein, nein, nein. Wir finden das heraus! Erstmal befolgen wir Giulias Plan und dann gucken wir was passiert.", protestiert Eugene.

„Genau! Jemand ist in dich verliebt. Wenn es ein Scherz wäre, dann stände da: ich liebe dich abgrundtief du schönes Geschöpf. Du bist des Himmels entsprungen.", flötet Lory, Giulia nickt und Noah sagt mit einem missbilligenden Lächeln auf den Lippen: „Wow. Ich bin mir nicht sicher, ob wir nicht vielleicht dich verdächtigen sollten. Du kennst dich ja sehr gut aus."

„Noah, Giulia, es reicht. Aber na gut. Als Entertainment für die letzten paar Wochen vor dem Ball klingt dein Plan nicht schlecht, Giulia.", ich muss breit grinsen, „Aber bei wem fangen wir an?", Ich blicke in die Runde.
„Malcolm. Den will ich von der Liste streichen... komischer Kerl.", murmelt Eugene und klappt seine Mappe zu.

Da klingelt es.
Viele Schüler, die bis eben noch mit ihren Handys am Fahrradständer standen, marschieren durch den Haupteingang ins Schulgebäude.
„Kommt, Leute. Ich will nicht zu Mrs Mathers zu spät kommen.", sagt Noah und wir betreten die Eingangshalle, wo schon viele vor ihren Klassenräumen stehen und auf ihre Lehrer warten.

Manche Mädchen schmachten Noah schon ziemlich an. Ihre Blicke sprechen Bände und irgendwie fühle ich mich unwohl dabei, obwohl Noah meint, es wäre bei mir genauso.
„Alyiah auf 12 Uhr. Ich geh' dann mal.", ich will grade um die nächste Ecke verschwinden, da hält Noah meine Hand fest.
„Du musst gradeaus. Nicht rechts."

„Noah und Venus. Wie geht es euch Heute?", begrüßt Ms Plastic uns fröhlich und lächelt breit.
„Es geht uns fantastisch, Alyiah. Danke der Nachfrage. Wie geht es dir?", Noah sieht mich verwirrt an.
„Auch sehr gut. Es würde mir noch besser gehen, wenn ihr beide mich in den nächsten Tagen wählt."
„Wir haben noch drei Wochen bis zum Ball. Willst du die Anwärter schon in den ersten Paar Tagen anführen oder was versuchst du zu bewirken?", frage ich höflich und streiche mir mit einer formvollendeten Geste eine Strähne aus dem Gesicht.

„Du hast mich ertappt.", Alyiah macht einen Schmollmund und lächelt dann wieder.
„Tja. Jedenfalls wäre das unglaublich nett von euch.", sagt sie und geht an uns vorbei, den Flur hinunter.
„Oh, ja sicher, Alyiah. Aber merk dir, das beste kommt zum Schluss!", ruft Noah ihr hinterher.

„Ich werde dich wählen.", er sieht mich an und hält meinem genervten Blick stand. Dann grinst er wieder.
„Ich frag mich wer alles als Prinz nominiert und dann auch zur Wahl aufgestellt wurde."
„Guck ans schwarze Brett.", fordere ich ihn auf.