Nachdem ich das lange, schwarze Kleid angezogen und mich geschminkt habe klingelt es um Punkt 18:30 Uhr an der Tür.
Ich renne nach unten, meine Eltern zwingen mich dazu, ein Foto von mir schießen zu lassen und dann reiße ich die Tür auf.
Vor mir steht ein braunhaariger Junge, dessen warme, braune Augen mich anfunkeln. Seine Haare sind ein wenig schräg nach oben gegeelt und er trägt einen schwarzen Smoking.
Samuel sieht einfach unglaublich heiß aus.Mein Fake- Freund setzt ein zufriedenes Grinsen auf und sagt: „Das mit dem wow- Moment hab ich schonmal hinbekommen. Und du auch."
Ich fange an zu lächeln und folge ihm langsam zu seinem Jeep.Samuel hält mir galant die Tür auf und hilft mir mein Kleid ordentlich im Fußraum zu drapieren. Dann läuft er um dad Auto herum und steigt auf der anderen Seite ein.
„Alles klar?" „Ja.", presse ich hervor und schnalle mich vor Nervosität zitternd an.„Vee, es ist nur ein Schulball, nicht das Ende der Welt.", Samuel legt seine Hand auf meine, die auf meinem Oberschenkel liegt.
Dann blickt er mich an und setzt sein spielerisches Grinsen auf.
„Du schuldest mir einen Tanz, okay?"
„Von mir aus.", sage ich gespielt gelangweilt und er grinst nur matt.„Von mit aus kann ich auch nur mit Madison tanzen. Das würde aber unserem Image als Paar schaden."
„Vielleicht sollten wir Schluss machen, damit Platz für Madison ist.", zische ich fast und er weitet die Augen. Sein Grinsen wird auf einmal noch breiter.
„Eifersüchtig, Dunn?"
„Das hättest du wohl gern, Roberts. Und jetzt fahr los, sonst kommen wir zu spät."Samuel dreht das Radio, in dem grade I like me better läuft auf und fährt los.
Wir singen den Text beide leise mit, bis das Lied zuende ist. „Dieser Song erinnert mich an Kaugummi und unser ‚Date' an der Kasse.", stelle ich lächelnd fest und ich kann erkennen wir Samuels Mundwinkel amüsiert nach oben zucken.-
Bei meinem Fake- Freund eingehakt betrete ich den riesigen Saal, in dem der Ball stattfindet.
Er ist lila und pink beleuchtet und überall hängen mit Helium gefüllte Luftballons.
Hier und da stehen Tische, die voll mit Essen beladen sind und von den kleinen, glitzernden Vierecken, die die Discokugel spiegelt beleuchtet.Mitten im Saal ist eine riesige Fläche beleuchtet, auf der schon einige Schüler zu einem langsamen Song tanzen. Geradeaus sieht man eine Bühne auf der Ramsey momentan (nicht) ein paar Beats dropt.
In einer Vitrine neben ihm liegen grell beleuchtet zwei Plastikkronen für den Ballkönig und die Ballkönigin.Die Musik wird schneller und ich sehe, wie sich ein blonder, ein dunkler und ein roter Schopf durch die Menge bahnen.
Lewis, Noah und Lory kommen auf und zu und begrüßen uns.
„Du siehst unglaublich hübsch aus, Lory.", stelle ich fest und Lory streicht den Saum ihres dunkelblauen Kleids glatt. „Danke, Vee. Du auch."Ich sehe zu Lewis und Noah herüber, die genau wie Samuel ein Smoking tragen und darin ziemlich gut aussehen.
„Willst du was trinken?", fragt Noah und ich nicke. „Ich begleite dich. Wir müssen reden."
Ich löse mich von Samuel.„Worüber willst du reden?", fragt Noah und nimmt sich einen Plastikbecher.
„Über unsere Freundschaft, die wir beide vernachlässigen.", als Reaktion auf meine Feststellung hält mein bester Freund kurz inne.
„Vee ich- es tut mir leid.", er stellt den Becher wieder zurück.
„Ist schon okay. Aber nur wenn du mit mir tanzt.", sage ich nach einer kleinen Pause und sehe nach oben, zu einer Lautsprecherbox.„Everything has changed.", flüstert Noah. „Ich musste früher bei diesem Song immer weinen." „Ich auch."
Ich umarme ihn und wir taumeln auf die Tanzfläche.
„Ich hab dich vermisst, Noah.", flüstere ich und lege mein Kinn auf seine Schulter.
„Ich dich auch, Vee."
„Wir hatten so viel zu tun, dass wir uns gegenseitig vergessen haben. Irgendwie lächerlich, oder?", frage ich lachend und wische mir eine kleine Träne aus dem Augenwinkel.Ich kann selbst kaum fassen dass ich immer noch weinen muss wenn ich diesen Song höre. Es kann aber genauso gut sein, dass es an der Situation liegt.
Ich nehme meinen Kopf von seiner Schulter und sehe ihn an.
„Jetzt heul' doch nicht. Sonst muss ich auch.", lacht Noah und wir hören schweigend zu, wie die letzten Töne des Songs verklingen.Wir laufen zurück zu unseren Freunden, von denen mittlerweile alle am Eingang stehen. Innerhalb von dreieinhalb Minuten ist es doppelt so voll geworden.
Ich umarme Phoebe. „Ihr habt euch selbst übertroffen.", sage ich mit einem Blick auf die beleuchtete Tanzfläche und die riesigen Heliumballons über den beladenen Tischen.
„Danke."Auf einmal fühle ich, wie mir jemand auf die Schulter tippt. Es ist Lewis, der mich selbstbewusst anlächelt.
„Hi. Wir haben uns gar nicht richtig begrüßt.", schnell umarme ich ihn und mustere ihn dann von unten nach oben.
Er sieht- genau wie die anderen Jungs- unglaublich gut aus in dem Anzug über seinem muskulösen Körper.„Du siehst wunderschön aus.", Lewis lächelt und jemand drängt sich an meine Seite.
„Versuchst du etwa grade mir die Freundin auszuspannen, Lewis?", fragt Samuel mit einem breiten, sarkastischen Grinsen.
„Nein. Ich sage nur die Wahrheit.", rechtfertigt sich Lewis ebenfalls grinsend und geht an uns vorbei zu den anderen.Ich nicke in die Richtung einer hochgewachsenen Blondine mit einem kurzen, roten Kleid. „Da hinten steht Madison. Du solltest zu ihr gehen, bevor ihre Begleitung was mitbekommt."
Samuel setzt sein spitzbübisches Grinsen auf und nickt. „Diese Chance lass' ich mir nicht entgehen."
Schnell läuft er durch den Saal auf das Mädchen zu.„Hey, Venus.", sagt eine Stimme hinter mir und ich muss beim Umdrehen mit Überraschen feststellen, dass es Alyiah ist. Sie trägt ein langes, schwarzes Kleid und ihre Haare sind zu großen Wellen gedreht.
„Alyiah. Hi. Wie geht's?", auch wenn wir im Prinzip Freunde sind, ist es immer noch verwirrend normal mit ihr zu reden.„Richtig gut. Ich bin mit meinem Freund Antoine hier. Keine Ahnung ob du ihn kennst. Er ist von der East.", sie zieht wie aus dem Nichts einen großen Jungen am Arm neben sich, der mich nur verdutzt mustert.
„Hi, Antoine. Ich bin Vee." „Nett dich kennenzulernen.", Antoine ist zwar nicht muskulös oder irgendwie so, dass er heiß wirken könnte oder so, aber trotzdem ist sein Gesicht so außergewöhnlich, dass er locker ein Model sein könnte.„Ich wollte dir nochmal für die Hirnwäsche danken. Ich war eine Idiotin.", platzt es aus Alyiah heraus. „Oh, wow. Ähh... klar. Gern... Freunde?"
Alyiah nickt lächelnd und wird dann von Antoine herumgewirbelt.
Beide lachen und sehen sich an, als wären sie schon Jahre zusammen.
Ich schlucke schwer, weil mir sowas vermutlich nie passieren wird.
„Wir sehen uns wenn ich zur Ballkönigin gekrönt werde!", ruft sie mit sarkastischem Unterton, bevor Antoine sie auf die Tanzfläche zieht um zu rich girl von Gwen Stefani herumzuzappeln und sich gegenseitig auszulachen.„Sie hatte ein Character Development vom feinsten.", stellt Lory fest, die plötzlich neben mir steht. „Stimmt. Wollen wir was essen? Ich hab mega Hunger.", Ich deute auf einen Tisch auf dem aufeinander gestapelte Cupcakes stehen.
Lory folgt mir und nimmt sich einen mit hellblauem Guss.
„Ich wünschte ich hätte jemanden, mit dem ich so tanzen könnte.", sagt sie seufzend und deutet auf ein Paar- ein Mädchen mit blonden und ein Junge mit braunen Haaren- dessen Gesichter man nicht richtig erkennen kann.Das Paar scheint einen ziemlich unsauberen Walzer zu einem ruhigen Song hinzulegen und dennoch sehen die beiden aus, als würden sie komplett koordinierte Beinarbeit aufs Parkett legen.
Aber...
„Das sind Samuel und Madison?! Warum zur Hölle tanzt er mit ihr?!", Lory sieht mich fassungslos an.
Das ist der Moment in dem mir klar wird dass ich erstens: Lory alles erzählen muss und zweitens: Samuel und Madison noch zusammenbringen muss und ich das eigentlich gar nicht will.
„Lory. Also das war so..."Wer glaubt ihr kommt gleich um die Ecke um Vee zum tanzen aufzufordern?
Was denkt ihr über Aliyahs Veränderung?
DU LIEST GERADE
love letters
ChickLit!Ich hab diese Story mit 14 geschrieben- Neufassung auf meinem Profil! Eine Party, 13 Leute und ein Spiel, das darin besteht sich gegenseitig einen Brief zu schreiben. Als Vee einen an sie adressierten Brief am Tag nach der Party in ihrer Tasche fi...