Kapitel 24

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Nächste Nacht.
Gleicher Traum. Ich alleine im Zimmer. Weinend. Ohne meinen geliebten Sherlock.

Ich hielt es nicht mehr aus.
„Bitte Sherlock. Komm zu mir. Sei bei mir. Bitte. Ich brauche dich. Ich brauche dich so sehr.", flehte ich und warf mich in meinem Bett hin und her. Verzweifelt schrie ich in mein Kissen. Immer und immer wieder.

Doch was war das?
Hatte es gerade geklopft?

Nein. Das war bestimmt nur Einbildung.
Unnütze Hoffnung!

Doch da!
Es hatte erneut geklopft!

„Ja?", brachte ich mühsam heraus und versuchte nicht an meinen Tränen zu ersticken. Schnell wischte ich mit meiner Hand durch mein Gesicht, damit man nicht sofort sah, dass ich geweint hatte.

Und wer kam da durch die Tür?

Sherlock!

Das konnte doch nur ein Traum sein!

„Ist alles ok? Ich habe seltsame Geräusche gehört und habe mir Sorgen gemacht."

„Alles in Ordnung. Geh wieder schlafen. Es ist nichts.", brachte ich mühsam heraus.

Er runzelte dich Stirn.

„Haben Sie etwa geweint?"

SIE. Wieder dieses Sie!

Ich zuckte zusammen und vergrüb mich weiter in meiner Decke.

Anscheinend hatte er gemerkt, was er gesagt hatte denn er schaute ziemlich erschrocken aus. Was vielleicht aber auch an meiner Reaktion lag.

„John. Es tut mir leid. Das ist alles nur so seltsam. Bitte verstehen Sie...Bitte versteh doch, dass das sehr schwer für mich ist.", während er dies sagte, setzte er sich an den Rand meinen Bettes und sah mich entschuldigend an.

„Und für mich ist das nicht schwer, oder was! Wieso bist du nur so kalt und herzlos?!", schnauzte ich ihn an.

Erschrocken wich er zurück. Fasste sich jedoch schnell wieder und rückte noch dichter an mich heran.

„Ich bin nicht kalt und herzlos, John. Ich erlaube nur meinen Gefühlen nicht, meinen Geist zu verwirren. Es ist für uns beide ziemlich schwer mit dieser Situation klar zu kommen. Bitte glaube nicht, dass ich keine Gefühle besitze."

Langsam setzte ich mich auf und sah ihn wohl etwas zu verträumt an, denn er runzelte die Stirn, was übrigens sehr süß aussah, und musterte mich verwundert.

„ Dann zeige sie mir doch. Bitte. Ich vermisse dich, Sherlock. So sehr. Ich will den alten Sherlock wieder haben.", murmelte ich und schmiss mich in seine Arme.

Leicht geschockt starrte er mich an. Erwiderte nach einiger Zeit jedoch vorsichtig die Umarmung.

„Ich wünschte ich wäre auch der Alte.", murmelte er irgendwann.

Überrasch sah ich ihn an.

„Aber du weißt doch gar nicht, wie du bist. Oder warst. Oder eher gesagt, geworden bist...ach das ist alles so verwirrend." Seufzte ich.

„Aber anscheinend war ich netter, als jetzt. Das kann ich jedenfalls daraus schließen, was du mir alles erzählt hast und so wie wir zu einander stehen."

Wenn er nur wüsste.

Traurig lächelte ich ihn an.

„Uns bleibt nichts anderes übrig, als zu warten, bis die Wirkung nachgelassen hat."

„Du hast wahrscheinlich recht.", gab er zurück.

Es blieb eine Zeit lang still. Keiner wagte, etwas zu sagen, oder sich aus der Umarmung zu lösen, bis ich es nicht mehr aushielt.

„Sherlock?"

„Hm?"

„Darf...darf ich was ausprobieren?"

„Was willst du denn ausprobieren?"

„Wirst du schon sehen."

„Ok. Von mir aus."

Vorsichtig löste ich mich ganz aus seiner Umarmung und schaute ihn eindringlich an. Langsam beugte ich mich immer weiter nach vorne und presste schließlich meine Lippen auf seine. Geschockt keuchte er auf, was mir jedoch die Chance gab meine Zunge mit ins Spiel zu bringen. Zärtlich berührten sich unsere Zungen und umspielten einander. Der Kuss wurde immer wilder und inniger. Sherlock beugte sich über mich und ich ließ mich zurück in mein Bett fallen. Sofort zog ich ihn noch enger an mich. Meine Hände fuhren unter sein Shirt und erkundeten seine Bauchmuskeln. Wohlig seufzte er auf und ließ auch seine Hände auf Wanderschaft gehen. Langsam ließ ich von seinen Lippen ab und wanderte weiter runter zu seinem Hals, welchen ich sachte mit kleinen Küssen übersäte. Bis ich seine Schwachstelle fand und mich dort fest saugte. Er keuchte erneut und drängte sich mir entgegen. Als ich fertig war leckte ich versöhnlich nochmals über den geröteten Flecken. Erneut trafen sich unsere Lippen. Ich stöhnte auf. Wie sehr hatte ich das vermisst.

„Bitte Sherlock. Bitte komm zu mir zurück. Zeig mir, wie du fühlst. Zeig mir den richtigen Sherlock.", keuchte ich und schaute ihm eindringlich in die Augen, bevor ich ihn zu einen weiteren leidenschaftlichen Kuss zu mir zog. Mit flinken Fingern machte ich mich daran sein Hemd zu öffnen. Doch plötzlich hielt Sherlock inne und schaute mich geschockt an. Er schien etwas zu begreifen. Aber ich wusste nicht, was.

Plötzlich löste er sich aus unserer innigen Umarmung.

„I-ich...ich...kann nicht", stammelte er, sprang auf und war nach wenigen Sekunden aus dem Zimmer verschwunden.

Die Tür knallte und ich war allein.

Wieder allein.

Für immer. Oder doch nicht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt