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Amelia sitzt mehrere Minuten draußen auf dem kühlen Rasen des Fuchsbaus. Sie hat immer noch die Klamotten von der Flucht an und Georges Blut ist komplett über ihrem Körper verteilt. Sie seufzt, dann steht sie auf und verlässt den Fuchsbau. Sie weiß, dass die anderen nichts dagegen sagen würden, weshalb sie einfach verschwindet. Amelia hält sich sowieso die meiste Zeit über im Grimmauldplatz auf und die anderen Mitglieder des Ordens wissen, dass sie sofort zur Stelle wäre, wenn sie sie bräuchten. Deshalb macht sich niemand Gedanken darüber, dass Amelia manchmal nicht aufzufinden ist. Denn sobald Gefahr droht, ist sie anwesend. Somit bleibt ihr Verschwinden in den meisten Fällen unbemerkt. Außerdem wissen alle, dass sie eine Einzelgängerin ist und schwere Zeiten gerne allein verbringt.

Amelia geht etwas weiter weg vom Haus, wirft noch einen letzten Blick auf dieses und disappariert.

Sie weiß ganz genau, wo ihr Ziel ist und hofft, dass sie unbemerkt dort ankommen wird.

Als Amelia den Boden der Straße Spinner's End unter sich spürt, zieht sie sich die Kapuze direkt tiefer ins Gesicht und läuft durch die Straßen, immer darauf bedacht, dass jederzeit jemand hinter einem Haus hervorspringen könnte und sie angreifen würde.

Die Straßen von Spinners End sind nicht gerade sauber und wirken auch nicht sonderlich sicher, doch das stört sie in diesem Fall gar nicht. Amelia weiß, dass hier hauptsächlich Muggel wohnen, da es eigentlich eine ganz normale Stadt ist. Snape hatte früher schon hier gewohnt, als er noch ein kleines Kind war und wahrscheinlich deshalb dieses Haus in dieser Muggelgegend. Anders kann sie es sich nicht erklären, dass er sich hier aufhält, wo er doch sonst eher negativ auf Muggel zu sprechen ist. Sie war bisher erst ein Mal hier, doch damals war sie direkt in sein Haus appariert, da sie sich auf seinen Armen befunden hatte. Sie hatte nichts von der Umgebung gesehen oder von dem Zustand, in dem sich diese Gegend hier befindet. Zumindest hatte sie es nicht in diesem Ausmaß gesehen.

Amelia ist verwundert, dass sich hier niemand befindet, sie hätte erwartet, dass zumindest jemand auf den Straßen unterwegs ist, denn das Wetter ist nicht gerade schlecht, doch sie irrt sich.

Die gesamte Straße ist wie ausgestorben und Amelia weiß nicht so genau, was sie davon halten soll. Vielleicht ist es auch einfach nur ein blöder Zufall... oder sie sieht den Vorboten eines bald erscheinenden Unheils vor sich, ohne ihn wirklich als diesen zu identifizieren.

Amelia geht weiter durch die Straßen und ignoriert das ungute Bauchgefühl, dass sich in ihr bildet, denn sie weiß, dass es wahrscheinlich an dem liegen wird, was sie vorhat. Zudem ist diese Gegend nicht gerade eine Gegend, in der man sich wohl fühlen kann. Zumindest für sie.

Als sie Snapes Haus sieht, stellt sie sich an ein Fenster und sieht vorsichtig herein, ob sich ein Todesser dort aufhält. Sie sieht Snape auf seinem Sessel sitzen, während er eine Zeitung liest, so als wäre nichts gewesen und wird augenblicklich wieder wütend. Zur Vorsicht schickt sie einen „Homenum Revelio" in das Haus, um zu sehen, ob sich nicht doch noch jemand dort befindet, doch bis auf Snape scheint das Haus leer zu sein.

Amelia legt einen Schweigezauber auf das Haus, damit sie niemand hört, wenn sie einbricht und ihn anschreit.

Eigentlich hatte Amelia einfach klingeln wollen, doch als sie Snape so ruhig da sitzen gesehen hat, hielt sie es für schlauer, wenn sie einfach einbricht und ihn überrascht, dann hat sie die besseren Chancen ihn zu überwältigen.

Amelia feuert einen Bombarda-Zauber auf das Fenster und springt dann durch den Fensterrahmen in das Innere von Snapes Haus. Sofort hält sie ihm die Spitze ihres Zauberstabs an den Hals und er hält in der Bewegung inne. Seine schwarzen Augen ruhen auf ihr und die Überraschung, die er ausstrahlt, ist nicht zu verbergen. Sie funkelt ihn wütend an und steht offensichtlich kurz davor, ihm einen Fluch auf den Hals zu hetzen. Snape rechnet fest damit, dass er einen nonverbalen Protego anwenden muss, als sie etwas tut, das ihn völlig überrascht. Amelia holt aus und schlägt ihm mit der Faust mitten ins Gesicht.

Dragonblood || Severus SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt