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Harry hatte es tatsächlich geschafft und Voldemort getötet. Amelia konnte nicht glücklicher sein, denn das bedeutet, dass sie und Severus eine Möglichkeit geboten bekommen, tatsächlich ein Leben zusammen zu leben.

Amelia wacht auf ihrem provisorischen Bett in einem der Zimmer auf, das nicht zerstört wurde: Snapes Privatgemächer. Da Hogwarts durch Voldemort und seine Anhänger beinahe komplett zerstört wurde, mussten die Schüler alle notgedrungen irgendwo im Schloss unterkommen. Professor McGonagall hatte dafür angeordnet, dass die Lehrer ihre Privatgemächer öffnen, sodass die Schüler sich dort zum Schlafen niederlegen können. Für Snape war es natürlich keine gute Nachricht, dass eine Horde dreckiger Schüler ausgerechnet in seinem Zimmer unterkommen sollte, aber als Amelia ihm versichert hatte, dass sie eine von eben diesen sein wird, hatte er sich etwas erweichen lassen.

Amelia seufzt, als die Schülerin, die sich neben ihr befindet, noch ein weiteres Stückchen an sie heranrutscht. Minerva hatte Snape und ihr verboten in seinem Bett zusammen zu schlafen, da Amelia offiziell immer noch Schülerin ist, doch das ist ihr in genau diesem Moment egal geworden. Und wenn morgen früh alle sehen, dass sie was miteinander haben. Spätestens vorhin sollte es allen aufgefallen sein. Und wenn nicht, dann haben sie selber Schuld.

Amelia steht auf und schleicht sich durch die Reihen der Schüler zu Severus Bett. Dort klappt sie die Bettdecke hoch und kuschelt sich schnell dort ein. Sie achtet darauf Severus dabei nicht zu berühren, da sie nicht weiß, wie er darauf reagieren wird und da sie ihn nicht wecken will. Severus allerdings scheint alleine durch die leichte Bewegung seiner Bettdecke wach zu werden und er dreht den Kopf zu ihr.

„Amelia.", nuschelt er, dann deutet er auf sich selber. Amelia versteht und kommt näher an ihn heran. Snape drückt ihr einen erschreckend zarten Kuss auf die Wange und Amelia wundert sich augenblicklich, was mit Severus Snape geschehen ist. Hatte der nicht sonst so ein Problem mit Gefühlen und Zärtlichkeiten? Als er sich wieder von ihr löst, kuschelt sie sich an ihn.

„Du weißt, was Minerva dazu gesagt hatte...", nuschelt er und Amelia lacht leise.

„Interessiert es dich etwa?", möchte sie dann von ihm wissen und er sieht sie einen Moment lang undefinierbar an.

„Ich bin immer noch dein Lehrer. Benimm dich auch so.", meint er dann leise und Amelia lacht erneut leise.

„Oh, Verzeihung, Professor. Dann war der Kuss eben wahrscheinlich auch nur ein Versehen.", meint sie. Snapes Brust bewegt sich leicht hin und her, das nächste an einem Lachen, das Amelia wahrscheinlich von ihm bekommen wird.

„Schlaf jetzt."

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Am nächsten Morgen begegnen Amelia wie erwartet seltsame Blicke, als sie von manchen Schülerinnen in Snapes Bett gesehen wird, doch es ist ihr egal. Die Hauselfen, die im Hogwarts-Krieg eine grandiose Rolle gespielt hatten, haben über Nacht ganze Arbeit geleistet und tatsächlich etwas Platz in der zerstörten großen Halle geschaffen, durch den die Schüler jetzt in Ruhe frühstücken können.

Amelia sitzt völlig fertig mit den Lehrern an einem zusammengebrochenen Tisch und kaut auf ihrem Brot herum.

„Alles okay?", fragt Minerva und Amelia schreckt aus ihren Gedanken auf.

„Oh, ja, alles okay.", winkt sie nur ab und sieht durch die große Halle.

„Ich wundere mich nur, wie es jetzt weiter geht... immerhin kann ich mir nicht vorstellen, dass alle Lehrer einfach so das Schloss wieder aufbauen und hier unterrichten... Hogwarts ist zerstört... das Ordensgebäude ist zerstört... mein Zuhause ist auch zerstört... ich habe kein Zuhause mehr... ich habe gar nichts.", sagt sie und wendet den Blick ab. Sie hört, dass Minerva zu einer Antwort ansetzen möchte, als Severus tiefe Stimme dies für sie erledigt.

Dragonblood || Severus SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt