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Amelia ist völlig unmotiviert, als sie an diesem Morgen aufwacht. Es ist Samstag und sie hat rein gar nichts zu tun. Am liebsten würde sie den ganzen Tag einfach nur im Bett verbringen und nichts machen, doch sie weiß, dass sie dann durchdrehen würde. Zu Hause hatte sie dies häufiger gemacht, doch da war sie am Wochenende meistens so fertig von ihrer Woche, dass sie dort kein schlechtes Gewissen gehabt hatte. Doch jetzt muss sie zugeben, dass sie sich seltsam unproduktiv vorkommt, wenn sie das ganze Wochenende in ihrem Bett verbringt. Sie hat hier zwar alles, was sie brauchen könnte, doch im Endeffekt tut es ihr vielleicht auch ganz gut an die frische Luft zu gehen und einen Spaziergang zu machen. Und wer weiß, vielleicht haben Fred und George ja Lust etwas mit ihr zu machen. Und wenn nicht, dann könnte sie bestimmt zu Sirius gehen, der meckert immerhin jedes Mal, wenn sie ihn besuchen kommt, dass es nicht oft genug ist. Dabei verbringt sie schon sehr viel Zeit bei ihm. Manchmal wird sie das Gefühl nicht los, dass Sirius etwas anderes als Freundschaft im Sinn hat, doch jedes Mal verdrängt sie diesen Gedanken schnell wieder, denn selbst, wenn es so wäre, ist Sirius immer noch ein guter Freund für sie und sie verbringt gerne Zeit mit ihm. Und bisher hatte er keine Anstalten gemacht, die Beziehung der beiden zu verändern. Und solange das so bleibt und er weiß, wo seine Grenzen sind, braucht sie auch gar nicht darüber nachdenken.

Amelia dreht sich um und wirft einen Blick auf ihre Uhr. Das Frühstück hatte sie definitiv schon verpasst, doch das ist ihr egal. Sie kann sich selbst etwas zu Essen machen oder sonst den Hauselfen in der Küche noch einen Besuch abstatten, die freuen sich immerhin immer, wenn sie Besuch von jemanden bekommen. Schnell hatten sie bemerkt, dass Amelia keine typische Reinblüterin ist, die Hauselfen wie Dreck behandelt, sodass die junge Hexe mittlerweile gerne in der Küche gesehen wird. Mit einem letzten Seufzen richtet sich Amelia auf und schwingt die Beine aus dem Bett. Sie schlurft hinüber in ihr Badezimmer und blickt dort zuerst in den Spiegel. Sie sieht schrecklich aus und dabei weiß sie gar nicht mal weshalb. Sie fühlt sich nicht krank und sie hatte gestern Abend auch nichts besonders Anstrengendes gemacht. Und ihre Flasche Wodka, die sie vom Ausflug nach London mitgebracht hat, steht halb leer in ihrer Ecke - allerdings hatte sie diese seit Tagen nicht mehr angerührt.

Amelia beschließt mit einem Blick in den Spiegel, dass sie heute wirklich das Haus verlassen sollte und putzt sich die Zähne. Sirius hatte bestimmt nichts dagegen, wenn sie ihn besuchen kommt und gemeinsam mit ihm Mittagessen kocht. Er würde sich wahrscheinlich noch freuen, denn seine eigenen Kochkünste lassen zu wünschen übrig und Amelia ist sich sicher, dass er die meiste Zeit über nichts Ordentliches zu essen bekommt. Es würde sie nicht überraschen, wenn er die Woche über nur Nudeln mit Tomatensoße isst.

Als sie sich die Zähne fertig geputzt hat, spuckt sie die Zahnpasta ins Waschbecken und wäscht sich dann das Gesicht. Das kühle Wasser tut ihrer Haut gut und lässt ihre gerötete Haut etwas weniger rot werden. Sie cremt sich das Gesicht ein, dann versucht sie mit etwas Schminke ihre Müdigkeit zu überdecken. Das gelingt ihr auch ganz gut und sie legt zufrieden ihre Wimperntusche weg, als sie selbst der Meinung ist, dass Sirius keinen Anfall bekommt, wenn er sie so erblickt. Mit sich selbst einigermaßen zufrieden geht sie zurück in ihr Zimmer und zieht sich frische Kleidung aus dem Kleiderschrank, die sie auf ihr Bett schmeißt. Als sie alles hat, zieht sie sich die Unterwäsche und die Hose an. Dann schnürt sie sich ihre Schuhe zu, während sie nur im BH in ihrem Zimmer steht. Ihre Haare fallen ihr dabei immer wieder zurück ins Gesicht, sodass sie diese kurzerhand mit ihrem Zauberstab hochsteckt. Dann greift sie nach ihrem T-Shirt, als es plötzlich klopft. Irritiert hält sie inne und vergisst dabei sogar das Oberteil anzuziehen, das sie in der Hand hält. Wer klopft denn am Wochenende bei ihr? Wer klopft überhaupt bei ihr?

„Ja?", ruft sie laut, während sie sich das Oberteil schnell über den Kopf zieht. Als sie sich umdreht, um zu sehen, erschrickt sie sich beinahe ein wenig, doch versucht sich nicht anmerken zu lassen, dass seine Anwesenheit sie irritiert.

Dragonblood || Severus SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt