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Es ist Amelias erste Unterrichtsstunde, außer ihrem Privatunterricht mit Dumbledore, und Professor Snape hatte sie heute zu seinem Unterricht in der vierten Klasse zugelassen. Sie wusste nicht, ob sie das gut finden sollte, oder ob es sie diskriminiert. Aber da Amelia allgemein sehr viel Spaß an Zaubertränken hat, ist es ihr soweit egal, welcher Klassenstufe sie zugeteilt wird. Sie wird diesem Professor Snape schon beweisen, dass sie es auch verdient hätte, in einer höheren Stufe Unterricht zu bekommen. Aber auf der anderen Seite weiß ja auch niemand, wie lange Amelia hier nun Scheinschülerin sein wird. Und wenn dies mehrere Jahre der Fall sein sollte, dann wäre es für sie natürlich auch blöd, wenn sie mehrere Jahre immer wieder den obersten Jahrgang besucht. Soweit sie weiß, ist der Lehrplan hier in Hogwarts sowieso ein anderer als in Deutschland, sodass Amelia die Hoffnung hat, dass sie hier vielleicht noch etwas lernt, das sie in Deutschland an ihrer Schule noch nicht gelernt hat. Ihr Lehrer für Zaubertränke in Deutschland war ein alter, fast schon verwirrter Mann, dessen Unterricht daraus bestand, dass sich die Schüler selbst alle möglichen Tränke beibringen mussten. Dementsprechend waren auch die Leistungen in diesem Fach. Amelia hatte Glück, dass sie sich sehr für Zaubertränke interessiert, denn sonst hätte sie niemals eine gute Note in dem Fach bekommen. Oder die Energie gefunden sich die Tränke selbst zu erarbeiten.

Amelia sitzt neugierig auf ihrem Platz, der sich ausgerechnet neben Harry Potter befindet. Dieser war augenscheinlich eingeschüchtert und Amelia hatte sich nur mit ihrem Namen vorgestellt, Harry angelächelt und dann ihre Unterlagen für das Fach herausgeholt. Dieser hatte nicht so Recht gewusst, was er tun sollte und deshalb beschlossen, dass er einfach gar nichts sagt und keine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Sie ist sich unsicher, ob er Angst hat oder einfach nur desinteressiert ist, doch sie tippt auf das erste. Denn Harry hatte zwischendurch immer mal wieder zu ihr herüber geschaut und wirkt auch so unglaublich angespannt. Es tut Amelia fast leid, dass er sich so fühlt. Sie weiß, dass ihr Aussehen recht finster aussieht und auch die Tatsache, dass sie in ihrer Schuluniform hier steht, scheint nicht zu helfen. Ihre schwarzen Haare und ihre blasse Haut lassen sie trotzdem noch recht finster wirken, da sie sich auch nicht zu einem Lächeln durchringen kann. Nicht, wenn sie jetzt diesen blöden Professor Snape hat. Aber vielleicht wird sie auch überrascht und Snape ist in seinem Unterricht ein komplett anderer Mensch und blüht total auf, da er das tut, was er liebt. Wer weiß, sie gibt ihm auf jeden Fall eine Chance.

Mit wehendem Umhang kommt Snape in den Raum gestürmt und lässt seinen Blick durch die Reihen schweifen, als er vorne am Pult steht. Seine Lippen kräuseln sich, als sein Blick an Amelia hängen bleibt.

„Miss Hooch, willkommen.", sagt er, doch Amelia hört, dass er auch eine Beleidigung hätte aussprechen können, sie wäre seinem „Willkommen" ebenso nah gekommen. Sie spürt schon, dass jetzt etwas kommen wird, das ihr nicht gefällt und die Tatsache, dass sie von mehreren Schülern mit großen Augen angesehen wird, zeigt ihr, dass sie mit ihrer Vermutung Recht hat. Aber da geht dann auch ihre vorherige Vermutung dahin, dass Snape vielleicht jetzt aufblüht, wo er doch in seinem Element ist. Er wirkt immer noch genau so fies, wie er es neulich Abend gewirkt hatte.

„Miss Hooch, können Sie mir sagen welche Substanz von Mimbulus Mimbletonia ausgeschieden wird?", fragt Snape sie mit einem Gesichtsausdruck, den Amelia als fies beschreiben würde. Sofort versteht sie, was er hier vor hat. Er versucht sie bloßzustellen, in dem er Fragen stellt, von denen er denkt, dass sie sie nicht beantworten kann. Blöd nur für ihn, dass Amelia in der Zeit, in ihrer alten Schule, als niemand sich mit ihr abgeben wollte, ihren Kopf in Büchern vergraben hatte und jede noch so kleine Information aufgenommen hatte, die sie dort finden konnte. Und an vieles erinnert sie sich auch immer noch.

„Stinksaft, Professor.", antwortet sie mit einem emotionslosen Blick und lehnt sich nicht mal nach vorne. Sie bleibt einfach so desinteressiert in ihrem Stuhl sitzen, wie sie eben noch saß.

Dragonblood || Severus SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt