FIFTEEN

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ᴘʟᴀʏᴇʀ.

,,Was tust du hier, Suho?", bringe ich überrascht über meine Lippen, als ich ihm nach Öffnen der Haustüre vor mir erblicke.

,,Dich abholen. Bist du soweit?", fragt er mich gelassen. Ich verkneife mir einen Kommentar und greife nach meiner Tasche, ehe ich die Türe hinter mir schließe.

Seitdem mir meine Mutter gesagt hat, dass Suho ebenfalls meine Schule besuchen würde, sind viele Tage vergangen und ich habe mich davor gescheut zu fragen, wann er genau auf meine Schule kommen würde.

Meine Theorie ist, dass Suho meine Mutter drum gebeten hat, nichts zu sagen, so dass er mich überraschen kann. Er liebt es mich zu überraschen— im negativen Sinne.

Ich mag ihn einerseits, als Bekannten, jedoch ist seine Art und Weise, wie er mit mir umgeht manchmal echt anstrengend und nervig. Und komisch.

Ich kenne ihn seit ungefähr vier Jahren.

Seine Tante ist gut mit meinen Eltern befreundet, weshalb sie sich früher ziemlich oft alleine getroffen haben, bis sie beschlossen haben, einen großen Fehler zu begehen— mich Suho vorzustellen.

Wir haben uns ein paar Male getroffen und das letzte Treffen mit ihm liegt zwei Jahre zurück. Er hat sich unheimlich viel verändert, wenn nicht, würde ich sogar zugeben (nicht vor ihm), dass ich ihn auf irgendeiner Weise attraktiv finde.

Vom Charakter her auszuschließen.

Er trägt heute ein lockeres hellblaues Hemd, welches er sich etwas in seine Jeans gesteckt hat und trägt darunter ein weißes Shirt. Seine Haare hat er lässig zurückgekämmt und er macht sich nichtmal die Mühe eine Strähne, welche ihm genau zwischen seinen dichten Augenbrauen hängt, wegzuwischen.

Während wir zu seinem Auto laufen, blickt er zu mir runter und erwischt mich beim Starren.

Meine Wangen fühlen sich mit einem Mal warm an und ich schaue sofort weg. Ich höre ihn lachen, während ich mir innerlich fluchend kurz auf die Lippe beiße.

Er hält mir lächelnd seine Autotüre auf. Leise dankend steige ich ein und will die Türe schließen, aber Suho kommt mir zuvor.

Es dauert nicht lange, bis wir an der Schule ankommen und aus dem Auto steigen. ,,Soll ich dir die Schule zeigen?", frage ich ihn, aber dies nur, um höflich zu wirken.

Er winkt nur ab und schultert dabei seine Tasche. ,,Ich war am Wochenende schon hier und habe mir alles angesehen, schon gut", antwortet er und läuft schon mal vor. Ich gehe so schnell ich kann zu ihm, und versuche anschließend halbherzig Schritt mit ihm zu halten.

,,Ich muss jetzt zu Bio. Treffen wir uns in der Pause auf dem Hof oder in der Cafeteria?", fragt mich Suho schlicht, als wir gemeinsam durch den Flur schlendern. Er sieht so vorbereitet aus, was mich teilweise auch neidisch macht. Man merkt ihm an, dass er sich schon richtig gut hier auskennt.

,,Können wir machen. Am besten in der Cafeteria— ich werde..bei Yuji und Jongdae an den Fenster sitzen", erkläre ich ihm und er nickt sofort.

,,Okay..dann—was?", ich verstumme und bleibe wie angewurzelt stehen, als sich Suho unerwartet zu mir runter lehnt und mir einen sanften und kurzen Kuss auf die Wange drückt.

Als er sich wieder zurücklehnt, schmückt seine Lippen ein schiefes Grinsen, was mich anscheinend provozieren soll. ,,Das war dafür, dass du nach all den Jahren immer noch nett zu mir bist, obwohl du etwas Abneigung mir gegenüber verspürst", erwidert er verschmitzt und geht dann weiter— ohne auf mich zu warten.

Meine Wangen glühen und die betroffene Stelle auf meiner Wange fängt an, verräterisch zu kribbeln. 

Ich löse mich sofort aus der starre, und gehe weiter. Zu meinen Gunsten komme ich jedoch nicht viel weiter, als ich Chanyeol etwas weiter entfernt vor mir stehen sehe. Er blickt genau in meine Augen.

Es ist schrecklich nicht zu wissen, was sein Blick mir sagt— er ist undefinierbar.

Ich sage nichts, bleibe stumm.
Er soll denken, was er will.

Park Chanyeol interessiert mich nicht mehr.

Wenn dies auch nur der Fall wäre.

Tief im Inneren möchte ich ihm erklären, wer Suho wirklich ist und das, was er gesehen hat, nicht falsch verstehen soll.

Aber dann fällt mir ein, dass wir nichts für einander übrig haben.

Ich blinzle einmal und reiße meinen Blick von ihm, ehe ich mit eisernen Blick an ihm vorbei gehe. Aus meinem Augenwinkel sehe ich jedoch, wie er sich genau in meine Richtung dreht und wenn ich mich nicht täusche, habe ich sogar gehört, wie er enttäuscht geseufzt hat.

So hätte es nie kommen sollen.

SWEET | p.cy✔︎ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt