FOURTY - ONE

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ɪᴅɪᴏᴛ

,,Du weißt schon, dass Ignorieren dich nicht weiter bringt", höre ich Chanyeol hinter mir sagen, als er die Türe hinter uns schließt und wir uns mittlerweile auf dem Dach befinden.

Es ist ziemlich kühl, weshalb ich direkt Gänsehaut kriege und die Arme vor meinem Oberkörper verschränke.

,,Und dir ist bewusst, dass Vertrauen in einer Beziehung eine große Rolle spielt?", frage ich ihn und klinge mit einem Male so vorwurfsvoll.

Chanyeol hält sofort inne und als ich mich zu ihm drehe, sehe ich, wie eine Art Erkenntnis über sein Gesicht huscht. ,,Okay, darum geht's", sagt er und seufzt resigniert.

Er tritt unerwartet einen Schritt auf mich zu und schaut mit einem undefinierbarem Blick zu mir runter.

,,Es geht also immer noch um die zwei Nachrichten auf dem Handy", schlussfolgert er ruhig und ich spanne meine Kiefer an.

,,Natürlich geht es darum!", sage ich fast schon aufgebracht. Ich halte danach sofort inne und blinzle fast schon benommen. Meine Stimme ist einfach so von alleine lauter geworden, obwohl ich das nicht gewollt habe. Leise fluchend lasse ich meine Arme neben meinen Körper baumeln und weiche seinem Blick kurz aus.

,,Was willst du denn wissen?", fragt mich Chanyeol seufzend.

,,Warum ihr euch getroffen habt und warum du mir nichts erzählen willst", antworte ich und blicke ihn wieder in die Augen.

,,Es ging um SM", fängt er an und sein Gesicht macht mir geradezu Angst. Chanyeol wirkt fast schon zögernd und ich habe das Gefühl, dass es ihm viel Mühe kostet überhaupt darüber zu reden.

,,Ich brauchte ihren Rat, wegen meiner Musik, ob ich das mit SM wirklich durchziehen sollte. Als Yuri und ich zusammengekommen sind, habe ich gerade erst die Musik für mich entdeckt und sie hat mich da sofort unterstützt. Ich brauchte einfach ihren Rat deswegen, verstehst du, Ara? Nicht, weil ich ihr mehr vertraue. Einfach, weil sie..", er verstummt, da er die richtigen Worte nicht findet.

,,Ich weiß, was du meinst", sage ich und atme erleichtert aus. Chanyeol nickt nur stumm und betrachtet mich ruhig, während er seine Hände in seine Hosentaschen vergräbt.

,,Und..um was ging es in der Audionachricht?", frage ich ihn langsam.

,,Dass sie, auch wenn uns nicht mehr wirklich was verbindet, immer für mich da sein wird", erzählt Chanyeol.

Er erzählt es so gelassen und sachlich, dass ich nicht anders kann, als ihm zu glauben. Deshalb nicke ich, ehe mich die verräterischen Schuldgefühle übermannen.

Ich fühle mich auf einmal wirklich etwas schlecht, da ich so ein Drama aus den Ganzen gemacht habe. Vielleicht habe ich doch überreagiert.

Chanyeol toleriert sogar, dass Suho und ich miteinander agieren.
Ich presse meine Lippen auf eine dünne Linie, ehe ich spreche.

,,Es tut mir leid", sage ich leise.
Chanyeol lächelt milde und schüttelt als Antwort nur seinen Kopf.

,,Du musst dich für nichts entschuldigen. Ich hätte, wenn das Gleiche mit Suho passiert wäre, noch schlimmer reagiert", erklärt er mit neckenden Unterton. Ich schmunzle etwas über seinen Satz.

,,Also hättest du kein Problem damit, wenn ich dich und deine Mannschaft zum Spiel gegen die Ravens begleite?", frage ich ihn und kann es nicht verhindern zu Lächeln, als Chanyeol ziemlich überrascht über meine Frage wirkt.

,,Nein, eigentlich gar nicht", antwortet er dann schlicht und legt ohne jegliche Vorwarnung seine Hände auf meine Wangen. Er lehnt sich zu mir runter und drückt mir einen sanften Kuss auf die Lippen.

,,Nein, nicht", sage ich leise, als er sich wieder zurücklehnen will.
Chanyeol hebt seine Braue etwas und ich beiße mir leicht auf die Lippe.

,,Du bist echt etwas", murmelt er mit einem Lächeln auf seine Lippen.
Ich lächle nur kurz und stelle mich auf meine Zehenspitzen, um ihn letztendlich küssen zu können.

Ich neige meinen Kopf etwas, um den Kuss zu vertiefen, während seine Hände langsam, aber bestimmt zu meiner Taille wandern. Ich verschränke meine Hände hinter seinem Nacken und höre, wie er leise in den Kuss hinein seufzt.

Als wir uns nach einer kurzen Weile voneinander lösen, hält Chanyeol mich immer noch fest. Er will etwas sagen, zögert aber etwas.

,,Was?", frage ich ihn leicht lächelnd.

,,Nichts", erwidert Chanyeol leise.

,,Ich habe nur an unsere erste Begegnung gedacht und wie froh ich bin, dich nicht damals schon von mir vergrault zu haben", fügt er hinzu und ich kann nicht anders, als zu lachen.

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D
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A

:)

SWEET | p.cy✔︎ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt