THIRTEEN

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ᴀɴɢsᴛ.

Ich werde von alleine wach und muss erstmal ein paar Male blinzeln, bis meine Sicht nicht mehr so verschwommen ist.

Neben mir ist das Bett kalt und ehe ich realisiere, dass Chanyeol wieder weggefahren ist, klopft jemand an die Türe. Eine Ärztin im viel zu weißen Kittel und niemand anderes als Chanyeol betreten das Krankenzimmer.

Chanyeol hält zwei Wasserflaschen in seinen Händen und lächelt mir zu.
Ich erwidere sein Lächeln zaghaft und blicke dann zur Ärztin, die mich prüfend mustert.

,,Joo Ara", sagt sie langsam und ich zucke kaum merklich zusammen. Chanyeol setzt sich zu mir ans Bett und reicht mir eine Flasche, welche ich dankend annehme.

,,Ja, die bin ich", antworte ich ruhig.

,,Man hat uns erzählt, dass du an schlaflosen Nächten leidest, stimmt das?", fragt sie mich und blickt kurz zu Chanyeol, der aufs Bett starrt.

Ich seufze und nicke dann.
,,Ja, das stimmt."

,,Warum bist du nicht zum Arzt gegangen?", fragt sie mich verwirrt.

Ich zucke nur mit den Schultern.
,,Ich schätze mal, dass ich Angst gehabt habe", antworte ich ehrlich.

,,Ich verstehe nicht ganz, Ara", kommt es von der Ärztin.

Ich atme tief durch und blicke sie dann ernst an.
,,Ich hatte Angst, dass, wenn ich alles dran versuche, dass, wenn diese Träume verschwinden und ich in Ruhe atmen kann, dies nur von kurzer Dauer ist."

Mein Gegenüber nickt nur wissend und scheint zu überlegen.
,,Diese Frage ist etwas persönlich, darf ich aber trotzdem?", fragt sie mich und klingt auf einmal so mitfühlend.

,,Bitte."

,,Wie war deine Kindheit, Ara?", fragt sie mich sanft und ich habe das Gefühl von einer kalten Windbrise getroffen zu werden. Ich kriege Gänsehaut, obwohl mir eigentlich warm ist. Chanyeol neben mir schweigt und greift zur Unterstützung nach meinen Händen.

Ich schlucke etwas, ehe ich antworte.
,,Ich hatte sie nicht. Die Kindheit", krächze ich leise und die Ärztin nickt wieder. Mir fällt auf, dass sie sich nichts aufschreibt und nur aufmerksam zuhört.

Chanyeol neben mir, verkrampft sich etwas und atmet scharf aus.
Ich schaue an die Decke und lächle wehmütig.

,,Meine Eltern waren nie da, weshalb sie mir immer verschiedene Nanny's an den Hals gesetzt haben. Ich fühlte mich alleine. Nachts hatte ich besonders Angst und habe angefangen von Sachen zu fantasieren, die mir Angst machen. Es wurde mit der Zeit immer schlimmer und jetzt bin ich hier", erzähle ich kurz und knapp. Dahinter steckt noch vieles Mehr, aber das möchte ich ihnen nicht erzählen.

,,Ich danke dir vom Herzen, dass du mir das erzählt hast", gesteht mir die Ärztin, während sie zur Türe läuft.

,,Ich habe dir ein paar Tabletten auf den Tisch gelegt, welche du jeden Morgen nehmen solltest. Der Rest steht in der Verpackung. Du solltest deinem festen Freund dafür danken, dass er die ganze Nacht geblieben ist und dich sogar mit ins Krankenhaus begleitet hat", erzählt sie und fängt an etwas Grinsen, als ich sprachlos zu Chanyeol blicke, der die Ärztin genervt anschaut.

Chanyeol ist nicht mein fester Freund.

,,Du bist somit entlassen, und lass dir helfen, Ara", sagt sie und ich murmele ein leises Ja als Antwort. Dann lässt sie mich mit Chanyeol in alleine in Zimmer zurück.

,,Geht es dir besser?", fragt mich Chanyeol sofort. Er scheint einfach auszublenden, dass die Ärztin gedacht hat, dass er mein fester Freund ist.

,,Ich..ja", ist alles, was ich im Moment über die Lippen bringe. Chanyeol nimmt dies mit einem Nicken zur Kenntnis.

,,Können wir über gestern reden?", fragt mich Chanyeol sanft.

Ich seufze, gebe aber dann nach.
,,Ja."

,,Es tut mir leid, dass ich dich verwirre, Ara", beginnt Chanyeol und stützt seinen Kinn auf seiner Handfläche ab, während er sein Ellenbogen ebenfalls auf das Bett stützt.

,,Am liebsten würde ich jeden Tag, nein jede Nacht dafür sorgen, dass du in Ruhe schlafen kannst. Ich will auf dich aufpassen und nur mehr als eine Person sein, die dir gesagt hat, meine Identität geheim zu halten. Aber eine Seite in mir, will das nicht. Ich fühle mich so unbehaglich, noch einen Fehler zu machen und eine weitere Person zu verlieren und zu verletzen, falls das Alles schief geht. Angst. Ich glaube, es ist die Angst."

,,Du hast mich schon verletzt", kommentiere ich nur knapp.

,,Ich weiß", Chanyeol seufzt.
,,Ich will dich, Ara. Aber was.."

,,Aber was?"

,,Ich will nicht verletzt werden und dich nicht verletzen."

__

Ich bin keine Ärztin, Was Schlafstörungen angeht und habe auch nicht recherchiert.

Also bitte nicht wundern, wenn das, was ihr mit den Tabletten Gelesen habt, kein Sinn ergibt.

Ich hoffe ihr versteht mich, bis bald!💜

SWEET | p.cy✔︎ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt