ɪ ᴀᴍ sᴏ sᴏʀʀʏ.
Chanyeols Sicht.
Als ich aufwache, werde ich für gut fünf Sekunden panisch. Mein Blick huscht zum zweiten Bett, auf dem hätte Jongin liegen sollen.
Was er, doch nicht tut.
Ich habe ihn letzte Nacht gerade noch eine Nachricht schicken können, und kann letzendlich jetzt erleichtert ausatmen.
,,Hör auf dich zu bewegen", murrt jemand neben mir. Ich versuche mein dämliches Grinsen von meinen Lippen zu streichen, da mich Ara grade mit halbgeöffneten Augen ansieht. Ihre langen Haare liegen ihr wirr auf ihm Gesicht, weshalb ich sie ihr langsam aus dem Gesicht streiche.
,,Ara?", frage ich sie dann sanft.
Sie hat ihre Augen wieder geschlossen und atmet wieder langsam vor sich her. Mir ist aber bewusst, dass sie halbwach ist. Und mit einem Male bin ich heilfroh, dass sie endlich nach geraumer Zeit in Ruhe schlafen kann.,,Was denn?", höre ich sie nuscheln. Sie vergräbt ihr Gesicht in meine warme Brust und atmet tief aus.
Ich beiße mir leicht auf die Lippe, ehe ich rede und hoffe, dass der Satz die jetzige Stimmung nicht versauen wird. ,,Hat es dich verletzt, dass ich dich gestern Nacht am Ende doch noch abgewiesen habe?", frage ich langsam und schaue zu ihr runter.
Ara schüttelt nur ihren Kopf, anstatt richtig zu antworten. Ihr Griff um meinen Körper verstärkt sich dabei etwas und ich atme erleichtert aus.
,,Liegt es an mir?", fragt sie dann in die Stille und ich halte sofort inne.
,,Nein, nein", antworte ich fest und Ara seufzt nur leise. Sie setzt sich langsam auf und öffnet dabei ihre Augen. Während sie gähnt, geht sie sich mit beiden Händen durch ihre dunklen dichten Haare.
,,Es liegt an mir und ich will nicht, dass du dir die Schuld dafür gibst, dass ich nicht mit dir schlaf—", Ara unterbricht mich fast schon lachend, als sie mich unterbricht, indem sie ihre Hand auf meinen Mund legt.
Ich hebe überrascht, wenn auch erwartend, meine Augenbraue und sie schmunzelt nur kurz.
,,Wasch schol dasch?", nuschle ich mühsam und nehme ihre warme Hand, um sie anschließend von meinen Mund zu entfernen.
,,Du sollst endlich still sein und das, was gestern Nacht passiert ist, vergessen", entgegnet Ara ruhig und steht dabei auf.
,,Irgendwie bereue ich meine Entscheidung grade", sage ich, ehe ich mich von diesem Satz abhalten kann. Ara hat sich gerade gestreckt und hat dabei nur ein Shirt von mir an und eine Shorts, welches gerade ziemlich hochrutscht.
Ara verharrt sofort in ihrer Bewegung und lässt ihre Arme langsam, aber bestimmt sinken. Ihre Lippen sind leicht geöffnet und in ihrem Blick spiegelt sich nichts, als pures Überrascht-Sein.
,,Vergiss, was ich gesagt habe", ich lache am Ende des Satzes leise und stehe ebenfalls auf, um ins Bad zu gehen.
,,Du verwirrst mich, Park Chanyeol", höre ich Ara noch sagen. Ich drehe mich an der Türschwelle um und grinse sie schief an.
,,Du willst gar nicht wissen, was du mit mir machst, Joo Ara", erwidere ich und das Mädchen verstummt sofort. Ihre Brust hebt und senkt sich ziemlich schnell und ihre Wangen haben den Ton einer zärtlich rosanen Farbe angenommen. Jackpot.
Ich schließe die Türe anschließend hinter mir zu und ab, und atme danach tief aus.
Mein breites Grinsen ist sofort verschwunden und ich schließe langsam meine Augen.
Mein Spiegelbild sieht, als ich es in Ruhe betrachte, normal aus.
Aber tief im Inneren fühle ich mich wie der letzte Dreck. Es ist, wie ein Dilemma für mich.Wenn ich Ara die Wahrheit verheimliche, kommt sie irgendwann, spätestens kurz vor oder nach unserem Abschluss ans Licht und sie wird mich noch mehr hassen.
Wenn ich ihr die Wahrheit jetzt sage, wird sie mich ebenfalls hassen.
Ich werde ihr wehtun und der Gedanke, dass ich egoistisch bin und noch egoistischer sein werde, bringt mich fast um. Es läuft so gut zwischen mir und ihr, jedoch bin ich, wie immer die Person, die sie verletzt.Ich habe anfangs davon geredet, nicht nochmals verletzt werden zu wollen, da die Person, der ich mich zuerst anvertraut habe, meine Gefühle ebenfalls verletzt hat und die zweite Person, indem Falle Ara, mich auch verletzen könnte. Aber das hat sie nie. Sie hat mich nie verletzt.
Aber es ist genau umgekehrt gewesen. Ich habe Ara von mir gestoßen und sie genau damit verletzt. Meine Angst, um mein Wohlergehen und meine Gefühle, hat sie verletzt.
Und ich bin schuld.
Wenn ich könnte, würde ich aus diesem Teufelskreis ausbrechen, aber dann würde ich sie ebenfalls verletzen. Und das verkrafte ich nicht.
Verdammtes Dilemma.
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Frohe Weihnachten, euch allen! <33
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SWEET | p.cy✔︎
FanficEr will seine Identität für sich behalten und sie findet sein Geheimnis raus. ,,Du bist Sweet, oder?" Park Chanyeol möchte nicht, dass jemand erfährt, dass er hinter dem Synonym Sweet steckt. Als Joo Ara letztendlich hinter seinem Geheimnis komm...