Angst (Teil 1) || Halloween Special

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Ich feier nicht wirklich Halloween zu Hause, aber es hat mich nicht davon abgehalten einen OS über dieses Thema zu schreiben :)
Viel Spaß beim Lesen!

"Warum müssen wie schon wieder die nächtliche Sitzung von Abteilungsführerin Hanji durchlaufen?", grummelte Jean schlaftrunken vor sich hin.

Die anderen waren ganz seiner Meinung. Manchmal veranlasste Hanji aufgrund von merkwürdigen Ideen Versammlungen, die selbstverständlich mitten in der Nacht einberufen werden mussten. Das die Rekruten nachher noch ihr gewöhnliches Training am Morgen hätten, schien ihr ziemlich egal zu sein.
Teilweise immer noch träumend betraten die Aufklärer der 104. Trainingseinheit den Besprechungsraum, in dem Hanji bereits ungeduldig wartete. Die Wissenschaftlerin hatte den Raum, wie meistens bei den nächtlichen Treffen, mit allen nötigen Sachen ausgestattet. Der Boden war mit weichen Kissen und Decken übersät, so dass niemand frieren musste. An sich war es stets gemütlich mit Hanji.

"Eine wunderschöne Nacht heute, nicht wahr? Ach, ich bin froh, dass ihr euch die Zeit genommen habt, danke!"

Mit einer ausladenden Geste lud die Brünette die Jugendlichen zum gemütlich machen ein. Ihr verschmitztes Grinsen fehlte dabei selbstverständlich nicht.

"Was ist es diesmal, Hanji?", fragte Sasha während sie ausgiebig gähnte nach. Sie kuschelte sich zusammen mit ihrem besten Freund Connie in eine dicke, hellblaue Decke und lehnte sich an Connies Schulter ab.
Es bildeten sich weitere Pärchen, allesamt müde.
Vor allem sahen Reiner und Berthold im Team ziemlich interessant aus, denn Reiner schnarchte vor sich hin während Berthold, ebenfalls schlafend, seinen Kameraden in den Bauch boxte, da er anscheinend in seinen Träumen ein Boxer zu sein schien.
Nachdem jeder einen Platz gefunden hatte, schob Hanji eine große, schiebbare Tafel hinein.
Das Wort "Halloween Aufgabe" stand in Großbuchstaben auf der Tafel.

"Na, um was geht es, Leute?"

Es ertönten einige Seufzer aus mehrern Ecken. Jean machte sich nicht die Mühe Freude vorzuspielen.

"Deswegen wurden wir aufgeweckt, ernsthaft?"

Vereinzelt stimmten ein paar von ihnen, jedenfalls die, die wach waren, zu. Nur Eren wusste nicht so recht, was los war.

"Armin, was steht da? Du weißt ja..."

Ymir, die ihn zufällig gehört hatte, obwohl sich Eren bemüht hatte leise zu sprechen, gab ihm augenzwinkernd eine Antwort.

"Oh, Eren, deine Augen müssen ja ziemlich schlecht sein. Da steht drauf: 'Eren kann nicht lesen'. Ich frage mich, ob das wohl stimmt."

Eren lief kurz rot an, bis er beschämt seine Augen zum Boden richtete.

"Was wirklich? Ich dachte, dass würde geheim gehalten werden!"

Seine Stimme wurde etwas lauter, weswegen sich alle Blicke auf den Teenager richteten, der noch immer nicht wirklich lesen konnte.

"Was meinst du, Eren?", wunderte sich Connie, während er seinen Kumpel fragend ansah.

"Oh, äh...nichts...schon gut."

Um allen klar zu machen, er fühle sich nicht wohl, wedelte Eren stark mit der Hand.

"Es ist wirklich nichts, mir geht es gut", beschwichtete er mit hochrotem Gesicht.
Unterdrücktes Gelächter war zu hören, unter anderem von Ymir und Jean.
Armin legte eine Hand auf die Schulter seines peinlich berührten Freundes.

"Eren, die werden es gleich wieder vergessen", flüsterte der Blondschopf zu, "im Übrigen steht da 'Halloween Aufgabe'. Ymir hat sich nur einen Spaß mit dir erlaubt."

Ein sehr lautes Schnarchen kam von Reiner und Eren verlor die Aufmerksamkeit, die ihm vorhin deutlich gestört hatte. Hanji bemerkte den schlafenden Soldaten ebenfalls und griff zu ihrer Todeswaffe.
Eine Trompete.
Sie blies kurz, dennoch laut, hinein, Reiner und sein Freund Berthold wachten sofort auf.

"Wir sind nur Freunde, Burrito und Ich!", schrie Reiner wie aus der Pistole geschossen heraus.
Schon wieder folgte Gelächter.
Mit einem Händeklatschen zog Hanji wieder die Augen des Publikums auf sich.

"Genug Unsinn für heute. Ich will euch meine supertolle Aufgabe präsentieren!"

Da sich nun jeder in einem wachen Zustand befand, hörten ihr alle zu. Ihnen war klar, was für Bestrafungen Hanji verteilen konnte, wenn sie wirklich, wirklich wütend wurde.

"Armin, mein schlauer, treuergebener Freund! Erzähl doch bitte allen in einer Zusammenfassung was es mit Halloween auf sich hat."

Wie befohlen stand der schmächtige Soldat von seinen Platz aus und stellte sich nach vorne, wo sich auch die Abteilungsführerin befand.

"Halloween ist ein Fest, dass am letzten Tag des Monats Oktober gefeiert wird. Da sich keiner von euch so richtig für die Entstehungsgeschichte interessieren wird, und Abteilungsführerin Hanji wahrscheinlich ein anderes Ziel verfolgt, erzähle ich nur, was an diesem Tag meistens passiert. Kinder, verkleiden sich meistens als gruselige Figuren, und gehen von Haus zu Haus um nach Süßigkeiten zu fragen. Leute in unserem Alter veranstalten gerne Feiern, selbstverständlich auch in Verkleidungen. Oft ist es an diesem Tag Ziel, viele Leute zu verschrecken."

Damit endete der Vortag und der Junge setzte sich wieder neben Eren hin.

"Boah, also bekommen wir gratis Essen?", fragte Sasha mit einem Leuchten in den Augen, "ich liebe Halloween!"

"Dürfen wir uns als Titanen verkleiden?", warf Connie als Frage in den Raum.

Bevor noch mehr Spekulationen angeführt werden konnten, klärte Hanji die Gruppe grinsend auf.

"Also, klar gibt es Essen, das ist selbstverständlich. Meine Aufgabe, die euch die nächsten Wochen bis Halloween beschäftigen soll, ist eure größte Angst in einem Kostüm darzustellen. Seit kreativ und macht mich glücklich!"

Bevor irgendjemand Hanji aufhalten konnte, war sie verschwunden. Einfach hinaus gerannt.

Eine heftige Diskussion kam zu Stande, alle hatten etwas zu sagen.

"Das kann die doch nicht ernst meinen!"

"Pah, ich habe doch vor gar nichts Angst!"

"Ich will das freie Essen!"

"Halloween ist ja mal mega kindisch."

"Ich finde Halloween toll!"

"Was passiert wenn ich ein Buchkostüm finde und es für Halloween anziehe?"

Um schließlich für Ruhe zu sorgen, holte sich Armin Hilfe von Mikasa.
Die Asiatin brauchte nur einmal auf den Tisch zu hauen, bis alle Gespräche sofort verstummten. Somit ergriff Armin die Initiative.

"Ihr habt glaube ich Hanji richtig verstanden. Wir haben eine Woche Zeit um unsere größte Angst in ein Kostüm zu verwandeln. Doch jetzt wäre es besser schlafen zu gehen, denn-"

Armin begutachtete die Uhr, die im Zimmer stand.
"-Denn wir haben noch 3 Stunden und 7 Minuten, bis unser Morgentraining anfängt."

Kurze Zeit später trottete die 104. Trainingseinheit im Halbschlaf auf ihre Zimmer. Als sich die Mädchen verabschiedeten, fand Eren die Zeit eine Frage an seinen besten Freund zu stellen.

"Du Armin, sind drei Stunden viel Zeit um zu schlafen?"

Erens Fähigkeiten im Denken waren schwach, nicht nur im Lesen.

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Heute Abend wird zur nächtlichen Stunde der andere Teil gepostet! Der OS wird sonst etwas sehr lang....
Genießt den Tag!

AoT OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt