Chapter seven

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„Stephen, was soll das?" Meine Muskeln ziehen sich durch meinen Körper hindurch und lassen mich aus dem Arm des genannten springen

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„Stephen, was soll das?" Meine Muskeln ziehen sich durch meinen Körper hindurch und lassen mich aus dem Arm des genannten springen. Er hingegen scheint die Wut in seiner Stimme kaum herauszuhören. „Es erscheint mir unfair, dass sie die Show nicht genießen kann." In seinen Augen blitzt der Schalk auf, den mein Vater so sehr verabscheut. Und zeitgleich besitzt er genau das gleiche. Niemals würde man verstehen, dass mein Vater nicht sein leiblicher Vater ist. Niemals würde man unterschiede zwischen den beiden feststellen. „Wir haben darüber geredet. Abigail geh nach oben und zwar sofort." Wie der grauenvollste Donner des Sommers schallt seine Stimme in meinem Kopf herum. Ich muss es selber nicht einmal überdenken, da trete ich bereits nach vorne. Jedoch hält mich der Arm um mein Gelenk auf. „Sie bleibt."

Die Dunkelheit weicht für einen Moment aus den Augen meines Vaters. Beinahe erkenne ich die Anerkennung für ihn, jedoch auch nur beinahe. „Lasse mich nichts tun, was ich bereuen könnte, Russel. Sie ist meine Tochter. Sie handelt unter meinen Worten. Sie wird das tun, was ich ihr zu sagen habe. Ist das Verständlich für dich?" Es klingt nicht einmal annährend wie eine Frage. Dafür ist der Klang der Drohung und der Befehle viel zu sehr in ihm verankert. Und doch kann sich Stephen glücklich schätzen. Ich habe schon von anderen Momenten gehört, in dem mein Vater, auf solch ein Kommentar, die grausamsten Dinge verrichtet haben soll.

„Sobald wir vermählt sind, werde ich bestimmen. Sie sollte sich also bereits daran gewöhnen." Meine Kehle zieht sich zusammen, als ich den barschen Worten lausche. Sie ziehen sich wie Gift durch mich hindurch und hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack, der mich an Erbrochenes denken lässt.

„Solange bin ich aber noch ihr Vater. Abigail." Meine Augen zucken zu dem scharfen Ton meines Namens. Mein Vater scheint seine Bitte nicht zu wiederholen. Und sobald ich den lose werdenden Druck um mein Gelenk spüre, blicke ich hinter mich. Die Menge tobt. Das Geschrei ist groß. Und der Junge liegt auf dem Boden. Tod.

Ich löse hastig meinen Blick von ihm und gehe an meinem Vater vorbei. Seine Augen bohren sich in die meine und hinterlassen einen kalten Schauder, der über mein Rücken verläuft. Umso erleichterter bin ich, als die Tür hinter mir ins Schloss fällt und ich bereits Audreys Augen erklimme. Auf ihren roten Lippen liegt ein spielerisches Lächeln, während sie vom Boden aufspringt. „Ich stehe drauf, dass du böse warst." Meine Brauen ziehen sich fragend zusammen. Ihr Lächeln wird nur breiter, ehe sie sich bei mir einhakt und mitschleift. „Abigail, du bist einfach abgehauen. Du hast dich an den Männern vorbeigeschlichen, als wärest du der verdammte Wind! Der Innerste Kreis redet bereits die ganze Zeit davon. Die kleine Prinzessin, die anfängt zu rebellieren."

„Ich bin nicht abgehauen. Ich wusste einfach selber nicht wo ich hin gegangen bin. Und ich war nicht der Wind, ich war-" Unweigerlich verstumme ich. Würde man herausfinden, dass meine Mutter irgendwie dafür sorgte, dass ich unbeobachtet das Haus verlassen habe, dann würde mein Vater ihr das heimzahlen. Die Treue ist das wohl wichtigste das er erwartet.

Keine Treue, kein Leben.

„Du bist was?" Ihre Finger zwicken mich in meine Seite, wodurch ich grummelnd ausweiche. „Es ist egal. Mein Vater hat nicht gut darauf reagiert." Ihre Lache hallt durch den dunklen Flur, der von Beton umrungen ist. Nur die zuckenden Neonröhren bringen das Licht hinein. „Ich weiß. Du solltest Dorothea und Susan genau deswegen am besten meiden." Erneut verstehe ich ihre Anmerkung nicht, aber ich belasse es dabei. Mein Kopf rast noch immer von dem Gespräch meines Vaters und Stephens. Wann wurde ich jemals so zu einem Objekt? Und wann wird das enden?

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