Chapter Twenty

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„Abigail

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„Abigail." Ich schluchze leise auf, während ich langsam meine Schultern sacken lasse. Seine Hände wandern ein Stück höher, denn erst nun spüre ich den wirklichen Druck auf meiner Haut. Meine Augen lösen sich nur schwer von meiner Mutter und verweilen mit der Tränenwand auf meinen geschändeten Gelenken.
Mein Herz rast, als sein Daumen zart über die Blessuren streicht, als würde er sich vergewissern wollen, dass sie echt sind. „Es war gut, dass sie von uns gegangen ist, so hält dich nichts mehr hier." Der brennende Schmerz auf meiner Handfläche breitet sich in dem selben Moment aus, in dem ich selber bemerke was passiert ist.
Seine dunklen Augen sind aufgerissen auf mich gelegt, seine Hand tastet nun seine eigenen Blessuren ab.

„E-entschuldigung." Ich nuschle irgendwelche Worte vor mich hin. Verstehe selber kaum den Inhalt, jedoch eine ganz klare Aussage: ich muss hier weg. So schnell wie möglich. Fluchtartig renne ich aus dem Raum herum. Weg von dem Tod meiner Mutter. Weg von der Verzweiflung meiner Gedanken. Ich hätte was anderes sagen sollen! Aber ich hätte mich nie wirklich verabschieden wollen. Tränen rinnen mir über meine Wange. Eine Tür wird zugeknallt. Schritte ertönen. Ob es nun die meine sind oder –

„Abigail!" 

Ich zittere, renne die Stufen hinauf, so schnell, dass ich selber zu stolpern beginne. Dass ich erneut meinen Namen höre. Vielleicht war es aber auch meine Mutter? Mein Kopf fliegt über meine Schulter, mein Körper stößt sich gegen die schwere Metalltür.

Der Schatten der Mauern umfängt mich sogleich, ich die Luft zu mir nähme. Die Kälte kriecht unter meine Jacke. Lässt mich fröstelnd meine Arme um mich selber schlingen, jedoch vermag das erboste Gefühl in mir nicht abebben. Nicht, als ich den Rasen betrete und versuche zitternd die Anspannung in mir auszuatmen. Nicht, als sich der stämmige Körper gegen mich presst. Und vor allem nicht als sein heißer Atem auf meine Haut prallt. Denn ab diesem Moment bin ich bereits in seinen Augen verloren. Wie die Motte dem Licht folgt, scheint mein Verstand dem seinen zu folgen. Verlassen uns, verlassen den Moment, in dem es nur unseren Moment zu geben scheint. Als einzig existentes Wesen. Und wir bleiben zurück. So verwirrt, dass nicht einmal mehr der Tod sichtbar zu sein scheint. So voller Drang einander zu sehen, dass nicht einmal die bereits existierenden Wunden einander abschrecken können.

Er wird mein Untergang sein.
Und ich ebenso der seiner.

„Wie konntest du sowas sagen?" Ich fühle mich eingesperrt. Spüre erneut bei seinen Worten die Tränen, während sich seine Hand unter mein Kinn klemmt und mich dazu zwingt ihn anzuschauen.  „Du gehörst an meine Seite Abigail. Und wir werden beide lebendig diese Mauern verlassen, was du niemals tun würdest, wenn hier noch jemand wäre, der dir mehr bedeutet, als dein Leben."

„Ich könnte dir niemals folgen, Jack. Nicht wenn dein Hauptgewinn der Tod wäre." Fauchend stemme ich mich fester gegen die Wand. Versuche den verlockenden Ton seines Herzens  zu verachten. Versuche die Wut ihm gegenüber über mich hinaus wachsen zu lassen. Doch mehr Wut zusammenzubringen, als die die entsteht, wenn ich daran denke, dass er sich seine eigene Schlinge entsteht, ist unmöglich. Nein, dafür strahlt das Gold in mitten des Grüns viel zu stark. Viel zu sanft. Viel zu geborgen.

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