Chapter Twentyseven

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Es wurden zwei Männer positioniert, die die Bürotür bewachen

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Es wurden zwei Männer positioniert, die die Bürotür bewachen. Ganz zum Anschein genießt Richard sogar einen besseren Aufenthalt wie meine Mutter. Die Frau die meinem Vater drei Kinder geschenkt hatte. Die Frau die er einst wirklich geliebt hatte. Und nun scheint sein Glück und das seines Untergrundes im Vordergrund zu stehen.

„Sie haben dir nichts getan." Stelle ich erleichtert fest, sobald ich die Türschwelle betreten habe. Die Männer machen nicht einmal die Anstalt die Tür wieder zu schließen, damit sie jedes Wort vernehmen können. Vielleicht ist auch das der Grund warum das Kribbeln in meinem Körper nicht nachlässt, da ich Jacks Blick deutlich auf mir spüren kann.
Zögerlich drehe ich mich herum, begegne seinen grünen Augen, die in einer Souveränität und einer Stärke dastehen, dass meine Beine zu zittern beginne.

Ich lasse meinen Blick wieder zu Richard gleiten und erkenne keine einzige Schramme an seinem Körper. Er wurde nicht einmal in Fesseln gelegt. Nein, er kann sich in diesem Büro frei bewegen. Er kann Vaters Unterlagen anschauen und kann sie doch niemals nach draußen tragen. Ihm wird es hier nur noch einmal zu Augen geführt, dass er zu sterben hat. „Du hast besseres verdient." Murmle ich andächtig, als ich langsam auf ihn zugehe und das Zucken seines Mundwinkels erkenne.
„Ich habe gelebt, Abi. Mache dir darum keine Sorgen, dass es nun schon vorbei ist." Hastig schlucke ich den Kloß in meinem Hals hinunter. „Ich werde mich niemals daran gewöhnen, wie objektiv ihr den Tod betrachtet. Für mich ist es noch immer keine Option."

„Und das obwohl du gerade mehr Wunden an und in dir trägst, wie ich? Man könnte meinen dein Vater unterschätzt dich."

Traurig lächle ich ihm zu. „Das hat nichts damit zu tun, dass er mich unterschätzt. Er kennt mich einfach nicht und ich mich scheinbar auch nicht." Den letzten Teil flüstere ich mir eher selber zu und doch hat er es gehört.

„In einer Welt wie dieser, musst du dich nicht kennenlernen, Abigail. Du glaubst den Gerüchten über dich, den Meinungen anderer, du verkriechst dich darin und spielst die perfekte Rolle. Und dann, auf der anderen Seite, spielst du die Rolle, die du sein möchtest. Dieses Leben hier ist zu kurz, um sich selber zu spielen." Ich verstehe kaum was er von mir verlangt. Soll ich jedem vorspielen jemand anderes zu sein? Soll ich vorspielen das ich dieses Leben liebe?

„Es arbeitet in deinem Kopf, dass ist gut, denn ich glaube kaum, dass ich noch genug Zeit habe, um es dir zu erklären." Krächzend erhebt er sich aus dem Stuhl heraus und tritt vor mich. Er wäre ein guter Vater gewesen, fällt mir sogleich bei seinem erwärmenden Blick auf. Er wäre ein besserer gewesen, der sein Vieh nicht bloß großzieht, um es wie ein Erbe weiterzugeben, damit es geschlachtet wird.

„Kennst du die Wahrheit?" Hake ich flüsternd nach, während ich meinen Kopf voller erwartung in den Nacken lege. Sein Lächeln wird breiter, ehe er mein Kinn in einer zarten Geste umfasst. „Du wirst Leben Abigail. Dafür sorgen wir alle. Und ich muss nicht unbedingt dein Vater sein, um dich weniger zu lieben." Ratlos legt sich meine Stirn in Falten. „Du kennst mich kaum, wie kannst du sowas sagen?" Ich reagiere kühl. Vielleicht ein Stück zu kühl, aber seine Worte überfordern mich. Es ist, als hätte man sie mir zum ersten Mal gesagt und letztendlich ist dem wirklich so. Meinem Vater die Worte noch zu glauben wirkt mir zu naiv und Stephen habe ich sie noch nie wirklich geglaubt.

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