Chapter Twentythree

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Seine riesige Statue wirkt beinahe viel zu massiv, wie er in dem grünen Sessel sitzt und sich von Aaron unterhalten lässt

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Seine riesige Statue wirkt beinahe viel zu massiv, wie er in dem grünen Sessel sitzt und sich von Aaron unterhalten lässt. Zumindest sich unterhalten lassen hat, nun schauen mich beide an. „Wir-" Ich breche ab, als Aaron abwinkend aufsteht und zu seinem Schreibtisch geht. „Verzeih mir Abi, ich war ein wenig in Gesellschaft und habe so vollkommen die Zeit verloren." Ich Lächle gezwungen, schaffe es dennoch nicht meine Augen von dem Hünen zu nehmen. Er scheinbar auch nicht von mir. Ich schlucke hart, schaue anschließend wieder zu Aaron. „Ich habe dir dennoch was rausgesucht. Lese es dir einfach durch." Ich nicke, als ich ihm das Buch entgegen nehme. Meine Stirn legt sich in Falten, als ich einen Blick auf den Titel werfe. Astrophysik. Er hat mir noch nie einfach nur ein Buch gegeben, welches ich durchlesen musste. Vorallem keines über Physik.

„Wäre es okay, wenn ich oben lese?" Aaron lächelt mich aufmunternd, wenn auch überrascht an, wodurch ich sogleich die Bibliothek verlasse. Unter den Augen des Grauhaarigen. Ob er weiß, dass er heute... Er kann es nicht wissen, nicht wenn er hier so gemütlich und sorglos sitzt. „Richard-" Ich breche ab, als ich wieder auf seinen Blick treffe. Seine Augenbraue zieht sich nach oben. Und wieso auch immer, so sehr ich es auch versuche die Worte zu formen, so schaffe ich es nicht, sein Todesengel zu sein. Ihm die Botschaft zu übermitteln. Und in diesem Moment wünschte ich es selber nicht, demnächst gefangene oder Tod zu sein.
„Meine Mom," Ich mache eine Pause, als sich sein Blick trübt. „sie ist Tod." Und diese Worte sind bloß ein Hauch. Seine Lippen pressen sich aufeinander, während er sich zu einem Nicken zwingt. „Danke Abigail." Er Lächelt. Wenn auch nur ein wenig, aber es macht ihn freundlicher. Und doch passt ein Lächeln, ein aufrichtiges Lächeln, nicht in diese Welt. Hat es nie. Ich ebenso wenig, wie Mary und Aaron.

Ich lasse die beiden wieder alleine, während ich durch den Ballsaal gehe und die Treppe aufsuche. Eine alte, verstaubte Wendeltreppe, die auf den Dachboden führt. Ich war so lange schon nicht mehr hier, aber es ist noch immer so, wie aus meinen Erinnerungen. Das Rundfenster, mit den langen, so wunderschönen weißen Gardinen. Die Kissen und Decken davor, wo Stephen und ich uns immer versteckt hatten, um den Lehrstunden von Aaron zu entkommen. Stephen hatte mir den Platz gezeigt und seit her war ich oft hergekommen, bis er sich verändert hatte. Bis sich alles verändert hatte und ich keine Zeit mehr hatte, hinauf zu gehen. Ein Tag voller Nichtiger Aufgaben und doch zu wenig Zeit.

Trotz der bereits stärkeren Staubschicht, schleiche ich über die Kissen zum Fenster, um dies zu öffnen. Sogleich wirbeln die Gardinen um mich herum. Umgarnen meine Haut, wie es meine Haare tun. Und in Mitten der tanzenden Schleier, funkeln diese grünen Augen heller, als es jemals ein Stern sein könnte. Und es schmerzt mit jeder Faser so sehr, so unergründlich, dass ich meine Fingerkuppen nicht über seine Haut gleiten lassen kann. Das ich seinen Augen so nah sein kann. Es schmerzt, als würde ich daran zergehen, als würde sich jeder Schritt von ihm, jeder noch so ferner Schritt, wie die Klinge eines Dolches anfühlen. Wie der Verrat meines eigenen Herzens. Und es soll aufhören. Es muss aufhören, sonst überlebe ich dies weniger, als die Umstände hier. Denn wenn dies nicht mein Untergang ist, dann ist es Jack. Meine Augen schließen sich, meine Fingerkuppen pressen sich fester gegen die Scheibe, während ich still die Träne über mich ergehen lasse, die sich nicht mehr halten konnte. Jene die zu schwer war. Jene die einzeln ihren Kampf anstrebt. Jene, die mich nicht einmal annährend den Schmerz verstehen lässt.

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