[Pausiert]
„Jack, eine Illusion ist immer nur das, was wir denken zu sehen. Aber ich glaube nicht daran, dass ich mich bei Ihnen irre."
Für Abigail besteht das Leben bloß aus den Lehrstunden ihres Professors, den Vorbereitungen auf ihrer aufgezwunge...
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„Du summst." Überrascht schaue ich von der Mandelmilch auf und erkenne Audrey direkt an der Theke. Ihre Haare sind nass und doch erkenne ich unter ihren Nägeln Blut. Jedoch wirkt sie im Gegensatz zu meiner Erwartung nicht mehr all zu böse auf mich. Vielleicht hat sie sich ja abreagiert? Ganz gleich an... wem. „Kamst du erst jetzt wieder?" Frage ich neugierig nach. Übergehe ihre eigene Feststellung. Ihre Braue zuckt nach oben, während sie sich einen Apfel aus der Schale nimmt und hineinbeißt. „Ich habe auswärts geschlafen, weil ich erst in der Nacht hier ankam." Ich nicke lediglich und wende mich dann wieder der Milch zu. Bereits vor einigen Minuten roch das Haus herrlich, jedoch nun übertrifft es alle Erwartungen.
„Abi." Ihr säuselnder Unterton lässt mich meine Haare nur mehr vor mein Gesicht fallen. Wie ein Schleier, der mich vor Einblicken schützen soll. Sie soll die Röte auf meinen Wangen nicht sehen. Sie soll mich nicht sehen, so wie- „Vielleicht tut dir der Sex doch gut." Und nun ist sie wieder vergangen, während ich sie mit aufgerissenen Augen anschaue. „Was?" Erneut legt sich ihre Stirn in Falten. „Du scheinst vollkommen weggetreten zu sein. Als würdest du immer nur an das eine denken." Anzügliche Züge tun sich auf ihrem Gesicht, während sie weiter den Apfel verspeist. „Du spinnst doch Audrey." Ich schaue ihr entgegen. Wie ein elendiger Starrwettbewerb. „Ich kenne dich, Abi. Tu nicht so, als wäre nichts. Also was ist passiert?" Sorgsam stelle ich die Herdplatte so ab, wie Mary es mir gezeigt hatte und gieße die Milch dann in den Krug. Auch das hatte sie mir sorgfältig aufgeschrieben. Sie hatte gemeint es sei besser, da ich heute sowieso nicht bei mir bin. Vielleicht nimmt mich Jack doch etwas zu sehr mit. Viel zu sehr.
„Möchtest du auch etwas oder willst du dir erst das Blut abwaschen?" Fragend legt sie ihren Kopf schräg, wodurch ich auf ihre Nägel hin nicke. Sie beginnt nur dümmlich zu grinsen. „Nein danke. Ich hätte lieber einige Antworten." Sachte schüttle ich meinen Kopf. Presse meine Lippen aufeinander und verstumme so. Viel eher bin ich damit beschäftigt eine Tasse zu finden, worin ich die Milch eingießen kann. „Wir sind alleine hier, Abi. Und ich habe sowieso noch einiges mit dir zu bresprechen." Ihr ernster Ton macht mich hellhörig. Selten ist sie eigentlich die Strenge oder die Ernste. Dafür haben wir Susan und Dorothea, allerdings habe ich beide schon über eine längere Zeit nicht mehr gesehen. Susan das letzte Mal, als sie Jack und mich verraten hatte. Was wäre passiert, wenn man Jack und mich gesehen, gehört hätte. Es ist nichts passiert, ganz gleich wie sehr ich es mir vielleicht gewünscht hätte. Aber es hatte gereicht, um mich ein Stück meines Verstandes abzubringen. Mich ein Stück meines Willens hinzugeben. Und es kann nichts Gutes herauskommen, wenn wir weiter machen. Wenn wir uns weiter sehen, weiter miteinander sprechen.
Denn ich verfalle ihm mit jedem Schlag meines Herzens mehr. Und ich kann ihn bereits nun nicht einmal mehr loslassen.
„Nimmst du etwas?"
Ich luge über den Rand meiner Tasse hinauf zu ihr. Der Apfel ist fort und ich frage mich ehrlich, wann sie ihn weggeworfen hat. „Was soll ich bitte nehmen, Audrey?" Pampiger als beabsichtigt lehne ich mich gegen die Küchenzeile. Sie schüttelt jedoch lediglich ihren Kopf und nickt mir zu, dass ich ihr folgen soll. Widerwillig tu ich ihr den gefallen.