Chapter Thirteen

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Jack zieht einen der Regler auf, welcher an der Tür angebracht ist, bevor er diese aufstößt

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Jack zieht einen der Regler auf, welcher an der Tür angebracht ist, bevor er diese aufstößt. Meine Augen suchen den Raum ab. Versuchen die kalten Gitterstäbe zu ignorieren. Versuchen das Brummen der Neonröhren zu verstoßen. Ich bleibe bloß bei den braunen Augen hängen, die meinen so ähnlich sind. Schmerzhaft verziehe ich mein Gesicht und gelange durch den schmalen Gang zu meiner Mutter. Ihre Augen weiten sich merklich, als sie mich erkennt. Als ich vorsichtig immer näher trete, bis ich vor ihrer ‚Zelle' stehen bleibe.
Der Kloß bildet sich in meinem Hals, jedoch schlucke ich ihn hinunter.

Ihre Haut wirkt Aschfahl, dunkle Ringe zieren ihre Augen, ihre Haare hängen in ihrem eigenen Fett getränkt hinunter. Das war die Frau die mein Vater liebte, wieso tut er ihr das an.

„Was tust du hier?" Ich zucke nicht zusammen, als der fauchende Ton zu mir durchdringt. Ihre Miene verzieht sich vor Wut, als sie sich langsam von der Decke auf dem Betonboden erhebt. Das ist ihr Bett? Eine Decke? Wieso lügt Audrey mich so dermaßen an?

„Ich musste nach dir sehen." Gebe ich leise von mir. Sie tritt näher an die Gitter. Und beinahe wäre mir der Gedanke gekommen, dass sie aussieht, wie ein wildes Tier. Ein verlorenes Tier oder doch eher einfach nur ein verlorener Mensch.

„Ergötze dich an dem Anblick!" Mein Blick schießt zu meiner linken. Jack mustert mich eindringlich, das Grün ist erneut gewichen, während er alarmierend an der Tür steht.
Zögernd schaue ich wieder zu meiner Mutter. „Ich habe nichts damit zu tun." Meine Stimme verliert an Kraft. Ich hatte nie gewollt, dass ihr so etwas wiederfährt. Ich hatte nie gewusst, dass dies überhaupt möglich sei. „Wieso tut er das?" Ein verächtliches Schnauben löst meine Starre erneut auf. Ihre Arme hängen schlaff zwischen den Metallstäben. Ihre Kraft hat ein Ende gefunden. „Weil ich dich irgendwann noch umgebracht hätte." Tränen brennen in meinen Augen. „Warum?" Verzweifelt krächzt meine Stimme durch den hallenden Raum. Ihr Blick wirkt leer, während sich ihre Lippen nur zu einem Lachen verziehen. Verständnislos schüttle ich meinen Kopf.
„Warum kannst du mich nicht einfach so lieben, wie deine Söhne? Warum siehst du in mir so eine Grausamkeit?" Tränen stürzen mir über meine Wange. Die Fragen brannten sich zulange auf meine Zunge ein. Sie nun loszuwerden hinterlässt bloß die Asche in meinem Mund.

Und es ist kein besseres Gefühl, was mich beschattet. Voller Hass. Voller Abscheu blicken mich ihre Augen an. Zerreißen mir mein Herz. „Es hätte nie deine Welt sein sollen. Meine Söhne hätten das Leben überlebt. Aber niemals du." Fassungslos schüttle ich meinen Kopf. „Darum willst du mich umbringen? Weil ich es nicht schaffen würde." Es klingt als würde sie mich nicht vollends hassen. Als hätte ich persönlich niemals einen Fehler gemacht. „Ich möchte dich nicht umbringen, verdammt!" Ich zucke zusammen, als sich ihre Hände um die Stäbe schließen. Ihre Knöchel beginnen weiß anzulaufen. „Ich möchte dich erlösen! Du hast keine Chance. Gegen niemanden hier. Du bist alleine und am Ende stirbst du, ertränkt von deinem eigenen Blut oder deinen eigenen Tränen." Tränen rinnen über ihre Wange. Und zum ersten Mal, erkenne ich das nicht ich der Verursacher für ihren Hass bin. Nein. Vater hatte grandiose Arbeit geleistet. Meine Mutter wusste nur, was auf mich zukommen vermag. Wie konnte ich in all den Jahren nicht bemerken, wie verdammt unglücklich sie war? Sie hat sich nie so gegeben? Und durch den Hass konnte ich nie etwas hinterfragen.

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