Chapter eight

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„Also?" Schmerzend halte ich meine Schläfen und versuche die pochenden Kopfschmerzen fort zu massieren

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„Also?" Schmerzend halte ich meine Schläfen und versuche die pochenden Kopfschmerzen fort zu massieren. „Ich weiß es nicht." Murrend lasse ich meinen Blick wieder nach draußen gleiten und betrachte den stürmischen Regen, der gegen das Fenster prallt. Es hinterlässt ein angenehmes Geräusch und besonders der Geruch versucht mich auf andere Gedanken zu bringen. „Abigail, dass ist bloß die Wiederholung von letzter Woche." Deutlich ist der genervte Unterton herauszuhören, jedoch mache ich mir nichts daraus. Ich habe letzte Woche nicht zugehört und so höre ich heute auch nicht zu. Wenn man ihn lang genug in Ruhe lässt, lässt er mich auch in Ruhe. Eine Situation in der wir beide gewinnen.

„So geht das nicht weiter, Abigail. Dein Vater hat mich nicht angeheuert, damit ich dir bloß die Freizeit wegnehme." Er streicht sich über den ergrauten Bart, während meine Schultern tiefer sinken und ich letztendlich mein Kinn auf meine Handflächen platziere. „Bist du freiwillig hier?" Seine Augen reißen sich auf, sobald die Frage meine Lippen verlassen hat. Ich mag unseren alten Professor. Er wirkt immer ein wenig verloren, immer ein wenig verwirrt, aber er ist anders, als all die anderen Männer hier. Abgesehen von seinem Intellekt, besitzt er Herz.

„Abigail, was soll das hier?" Seine Stimme klingt ermattet, während er sich vor mich nieder lässt. Der breite Sessel schmiegt sich um ihn. In diesem Bild wirkt er noch so viel falscher. Während die Bibliothek sein Naturell entspricht, sind die Mauern im Hintergrund genau das, was gegen ihn ist.

„Woher kommt die Skepsis?" Schulterzuckend richte ich mich wieder auf. „Ich habe in den letzten Tagen wohl zu viel Nachgedacht." Gebe ich leise von mir. Auf seinen Lippen stiehlt sich ein kleines Lächeln. „Ich bin freiwillig hier." Erleichterung durchflutet mich, als ich seinen Worten lausche und mir damit eine Antwort gibt. „Dein Vater hatte mich gefunden, als ich Heimatlos war. Er gab mir die Chance auf eine Stelle und ein Zuhause bei ihm. Und ich werde mit Großzügigkeit behandelt, solange ich ihm ewige Treue gebe."

Die Großzügigkeit meines Vaters, beruht dennoch nur auf den Egoistischen Zügen, seines Handelns.

„Abigail, was hast du dir dabei gedacht, einfach abzuhauen." Diese Frage scheint ihn bereits einige Zeit zu beschäftigen. Der Vorfall ist gerade mal zwei Tage her und doch verleitet er mich auch noch immer zum Nachdenken. Und sobald ich an den wahren Grund denke, treten mir die Tränen voller Bitternis in die Augen.

„Ich bin gefangen." Meine Stimme wird von dem erdrückenden Kloß in meinem Hals abgeschnürt. Ich spüre wie die Luft immer weniger wird, wie die Verzweiflung durch meinen Körper fließt. „Ich werde niemals leben, Aaron. Ich werde niemals frei sein, weil ich auf Ewig an Stephen gebunden bin." Die Seiten des Buches in seiner Hand fallen aufeinander. In seinen Augen funkelt der genauso traurige Ausdruck, wie den, den ich momentan zu tragen habe. „Aber er behandelt dich gut. Er behandelt dich fair." Der kehlige Laut meiner Lache wandert hinaus und lässt mich ungläubig die Tränen fort streichen. „Er hat mich betrogen, weil-" Ich breche ab. Der bittere Kloß hinterlässt die Hitze in meinem Blut. „Entschuldigung. Ich dürfte nicht darüber reden." Seufzend wische ich meine zitternden Finger an meiner Hose ab und stehe langsam auf. „Aber ich bin immer für dich da, Abigail. Betrachte es als Treue dir gegenüber."

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