Chapter nine

153 19 7
                                    

„Ich kann nicht fassen, dass er dich betrogen hat!" Schnaubend rauft sie sich ihre Haare, welche fließend über ihre Schulter gleiten

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

„Ich kann nicht fassen, dass er dich betrogen hat!" Schnaubend rauft sie sich ihre Haare, welche fließend über ihre Schulter gleiten. „Audrey ich habe wohl selber Schuld. Vielleicht hätte ich in diesem Punkt auf Susan und Dorothea hören sollen." Mein Kopf pocht noch immer unaufhörlich. Meine Nase juckt. Und mein Hals sticht. In allem bin ich auf dem Besten Weg krank zu werden und damit in der Besorgniserregenden Zone meines Vaters zu liegen. „Was? Nein, das-" Ihre Stimme versagt, als sie erneut einen Blick auf mich wirft. „Du bist von allen Sinnen, Abigail. Es ist gut, dass du dich ihm nicht angeboten hast, wie sie es vorgeschlagen haben." Ratlos massiere ich meine Stirn. „Dann wäre es aber vielleicht anders." Erneut möchte ich nur noch weinen, allerdings scheinen meine Tränen für den heutigen Tag versiegelt zu sein. „Abi." Sanft geht sie vor mir in die Knie, um meinen Blick einzufangen. Erst mit Nachdruck gelangt es ihr.

„Ich glaube, würde ich nicht jeden Tag in deine Augen schauen und die absolute Hoffnung und Liebe für das Leben sehen, so würde ich auch bei ihnen sein. Ich würde ihre Meinungen vertreten. Aber ich sehe dich. Und ich sehe die Verletzlichkeit, die einen Menschen ausmacht. Du bist der letzte Mensch hinter diesen Mauern. Du zeigst die letzte Menschlichkeit in diesem Gebiet. Und das ist gut, denn das lässt mich Glauben und Hoffen. Biete dich niemals an, als seiest du nichts wert."

Ihre Mundwinkel zucken ein Stück nach oben, während sie aufsteht und erneut über ihre Haare streicht. „Kann ich diese Nacht hier schlafen?" Ich sinke tiefer in die Couch, welche in dem geräumigen und doch kahlen Zimmer steht. „Diese und jede andere in der du deine Ruhe brauchst."

Dankend grabe ich mich tiefer in die Decke ein.

Ich beobachte Audrey wie sie ihre Waffen und die Messer auf die Kommode platziert, um es sich gemütlicher zu machen. Der Anblick erscheint mir normal zu sein, auch wenn ich noch nie eine gehalten hatte. Allgemein wird mir der Umgang mit Waffen verwehrt, sodass mir zur Verteidigung nur der Nahkampf bleibt, den mir mein Vater seit meinem fünften Lebensjahr beibringt. Ich kann nicht darüber urteilen wie ich bin, denn er lässt mich nur mit ihm kämpfen. Nicht einmal Stephen ist dies erlaubt. Wahrscheinlich noch eine Sache, die er nach unserer Vermählung ändern wird.

Scheinbar führt nichts daran vorbei, dass ich mehr Freiheiten erlange, um sie sogleich von neuen Ketten umlegen zu lassen. Stephen ist gerissen und er weiß wie man seine Gegner zum Boden zwingt. Er wüsste wie er alles bekommen könnte, was er möchte. Hinter den Mauern wird kein Erbarmen mehr geduldet. Keine Fehler. Und ich frage mich ehrlich, ob mein Vater wirklich alles davon möchte und inwiefern er ihm das alles beigebracht hat. „Ich hatte meine erste Waffe mit elf." Murmelt sie. Ich blicke von den Waffen auf und betrachte das Funkeln in ihren Augen, während sie die Klingen der Messer reinigt. Auf dem weißen Tuch entstehen nach und nach mehr rötliche Abzeichnungen. „Ich habe die erste Person mit zwölf getötet. Es war ein Einbrecher der sich an Dorothea gewagt hat." Es ist wohl das erste richtige Gespräch mit Audrey über ihre Vergangenheit. Ich weiß nur von meinem Vater, dass sie und ihre Schwester mit fünfzehn zu uns stoßen. Dorothea hat sich sogleich mit Susan befreundet und Audrey hatte den Auftrag an meiner Seite zu bleiben. Und das bis zu meinem Tod, der zu verhindern gilt. Allerdings sprach sie damals kein Wort mit mir und hatte mich mit giftigen Blicken gestraft, die ich wohl niemals vergessen werden kann.

IllusionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt