Chapter Twentyfive

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Ich konnte mich gerade so von dem Tisch abstützen, sodass mein Erbrochenes lediglich auf dem Boden aufkam und nicht auf den Gerichten selber

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Ich konnte mich gerade so von dem Tisch abstützen, sodass mein Erbrochenes lediglich auf dem Boden aufkam und nicht auf den Gerichten selber.

Mein Blick ist verschwommen, mein Kopf überfüllt und mein Magen herumgedreht. Und trotz meiner letzten Würggeräusche ist es Still. Keiner ist aufgesprungen, keiner hat einen zu lauten Zug an Sauerstoff genommen. Jeder steckt in seiner eigenen Starre aus Furcht, als die Worte von Jack noch immer in unseren Köpfen dröhnen. Es ist der engste Kreis der hier sitzt, jeder weiß dass ich seine Tochter bin, umso drohender waren seine Worte.

Zögernd schaue ich auf, wische mir mit meinem Ärmel über meinen Mundwinkel und begegne Richards Blick. Er isst. Trotz des abartigen Geruches, trotz der Nachricht die ihm- nein, sein Tod ist bereits besiegelt. Deswegen dieses Essen. Das war seine Nachricht. Und sie könnte alles verändern. Wenn es stimmt, dann- ich könnte meinem Schicksal endlich entkommen. Ich müsste Stephen nicht heiraten, weil ich nicht der Blutlinie meines Vaters entspringen würde. Und genau diese Information sickert langsam durch ihn hindurch, wenn er es nicht schneller als ich verstand. Adern stechen an seiner Stirn, sowie seinem Hals hervor, sein Kopf ist rot. „Wie kannst du es wagen, überhaupt in solchen Maßen der Lügen zu denken?"

Aus dem Augenwinkel erkenne ich Mary, welche unter dem herrischen Ton zusammen zuckt. Die anderen scheinen sich bereits an Vaters Ton gewöhnt zu haben, selbst wenn ich erkenne, wie Stephens Hände zittern. Leicht, aber es könnte auch an dem möglichen Kontrollverlust liegen. „Ich denke nicht. Ich handele. Ich hatte auf der Verlobungsfeier ein Gespräch von Miss Woods und Richard mitbekommen, daraufhin habe ich Ihre Frau aufgesucht. Ich wollte sie aufsuchen, allerdings glaubte ich, dass Sie mir keine Aufmerksamkeit schenken werden- wegen Diverser Vorfälle." Dabei blieb sein Blick auf mir liegen. Meine Brauen ziehen sich zusammen. Bereits auf der Feier war meine Mutter in Gewahrsam. Richard hatte keine Chance mit ihr zu sprechen- außer mit mir. Ich bin Miss Woods. Oh mein Gott, er meint mich! Niemals ist das Gespräch so deutlich verlaufen, dass man überhaupt die Annahme dazu hatte, dass Richard womöglich mein Vater ist.

Ich beiße mir auf meine Zunge, verziehe missbilligend mein Gesicht, als sich noch immer der Geschmack meiner Galle darauf befindet.

„Ich habe sie darauf angesprochen und ich habe versucht genau diese Information aus Miss Woods herauszubekommen. Ganz zu meinem Gegenteil, konnte sie meinem Charme widerstehen und verbarg damit weiter das Geheimnis, welches Richard ihr gestanden hatte. Nur ihre Frau hatte keine Kraft mehr und drohte damit, es jedem zu erzählen, sobald sie wieder auf freiem Fuß ist. Es tut mir leid, aber ich konnte sie nicht mit solchen Worten gehen lassen." Sie sollte Frei kommen? Ich würde mich am liebsten erneut übergeben, was diesesmal womöglich sogar schneller gehen würde, da sich der penetrante Gestank in meine Nase gelegt hat.

Aber all das passt nicht zusammen. Und durch den diabolischen Funken in Jacks Augen, scheint es mir nur bestätigt zu werden. Er hatte nie auch nur ähnliches von mir verlangt zu beichten. „Wenn dem so ist Mr. Griffith, dann gehen Sie in meinem Büro und warten auf mich. Ich habe noch etwas zu erledigen." Trotz der geballten Wut, die in ihm stecken muss, schafft er es sich kaum etwas mehr anmerken zu lassen. Nein, er wirft Stephen lediglich einen Blick zu, der mechanisch zu nicken beginnt, bevor er seinen Männern ebenso stumm andeutet, Richard mit sich zu nehmen. Ich schaffe es kaum ein Wort über meine Lippen gleiten zu lassen. Ich kann ihn nur anschauen und diesen Funken an Lebensgeist beneiden, der ihn wohl bis zur letzten Sekunde nicht verlassen würde. Nur dass diese bald angebrochen ist. Ich schaue Jack nicht an. Aber umso mehr verspüre ich die Sehnsucht danach, seinen Blick zu erwidern, der auf mir liegt. Wie ein Stilles Geheimnis, der unendlichen Kraft einer Verbindung die wir nicht verstehen. Ich möchte ihn hassen. Hassen dafür, was er getan hat. Warum er es getan hat. Ich möchte ihn hassen, für all die Lügen die über seine Lippen kamen. Aber sie waren nicht an mich gerichtet und genau das lässt mich hoffen, dass da wirklich mehr hinter steckt.

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