Chapter Twentyfour

100 12 3
                                    

Und doch bereue ich meine Entscheidung sogleich ich Stephen erblicke

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Und doch bereue ich meine Entscheidung sogleich ich Stephen erblicke. Er wirkt so vernichtend, so einschüchternd, dass sich der Drang in mir immer weiter steigert umzukehren und nie wieder zu kommen. Ihm nie wieder entgegen zu treten. Jedoch verblasst seine Person, sobald ich in das tiefe Grün schaue, dass sich geweitet und mit einem Schock auf mich gelegt hat. „Abigail." Wie ein Donnerschlag in den tiefsten Sommermonaten, zucke ich zusammen. Die Hand meines Vaters liegt Still auf dem Holz, der Schall des Schlages ist noch immer zu hören. Das Blut an seinen Fingern noch immer zu sehen. „Du wolltest, dass ich das Kleid trage, Papa." Mein Mundwinkel zuckt ein Stück nach oben, wodurch sich die Haut zum reißen gespannt anfühlt. „Ich hatte gehofft es gefällt dir nun." Schmunzelnd zeige ich auf die roten Schlieren auf dem weichen Stoff. Auf der einen Seite fühle ich den eigenen Ekel in meinem Blut zu stehen, auf der anderen Seite die Genugtuung ihm zu missfallen. Ihn zu provozieren. Irgendwie auf mich aufmerksam zu machen.

„Audrey bringe sie nach oben und sorge dafür dass sie sich umzieht und wäscht." Ein Blick zu ihr genügt um meinen Arm zu umfassen. „Die Wunden kann man nicht fortwaschen, Daddy." Flüstere ich heiser, bevor ich mich die Stufen nach oben zerren lasse.

„Ich mache mir sorgen um dich, Abigail." Audrey wirft sich quasi zu an die Tür, um sie vor allen möglichen Ohren zu schützen, während sich ihr Blick auf mir vertieft. „Das hast du damals auch nicht getan." Gebe ich kritisch von mir, versuche die engen Träger von mir zuziehen, versuche sie loszuwerden, jedoch scheint es als sei der Stoff an meine Haut gewachsen. Als hätte sich das Blut durch das Kleid mit meiner Haut verbunden. Als wäre es bereits so getrocknet, dass es einem Fluch gilt, es noch immer zu tragen. „Keine Ahnung was du damit meinst, aber das muss aufhören. Ignoriere all meine vorherigen Worte, all meine Ratschläge und hör auf dich selber kaputt machen zu wollen." Sie wirkt blass, in dem fahlen Sonnenschein der durch die Fenster fällt. Meine Fäuste ballen sich zusammen, lassen meine Zähne aufeinander pressen, während sich mein Herz rasend schnell gegen meine Brust schlägt. „Ich soll also doch meinen Körper verschenken? Soll ich aufhören dein eigener Hoffnungsschimmer in einem triefenden Egoismus sein? Soll ich meine einzige Lebensversicherungen weggeben, weil ich mich dadurch nicht zerstören lasse?" Ich schreie. Ich schreie so sehr, dass es mehr einem kreischen gilt. Das ich kaum mehr die trockenen Tränen spüre, die mir meine Kehle zuschnüren. „Ich werde an meinen eigenen Tränen ertrinken, Audrey!" Fassungslos reiße ich mich von ihrem Blick los, spüre jede zerreißende Bewegung meines Körpers, das mich nur noch weiter in eine Trance aus Schmerz und Ohnmacht bringt.

„Lasse mich weiter nett zu dir sein, Abigail." Ich halte inne, als sich ihre Stimme so verzweifelt zu mir bahnt, dass ich für einen Moment nur das Rauschen meines Blutes wahrnehme. „Was hält dich davon ab? Was hat dich all die Jahre davor abgehalten, sich nicht wie ein Monstrum in dem Schatten zu verhalten?"

„Dein Vater. Keiner durfte jemals Erbarmen zeigen. Ich glaube wir kannten die Bedeutung deines Schicksals, lange vor dir selber." Tränen sickern in ihre Augen, während ihr Körper zu zittern beginnt. „Wie hat es dann angefangen? Es könnte dein Tod bedeuten." Flüstere ich heiser, spüre das Beben meiner Beine, welche immer mehr zu schwächeln beginnen. „Falsche Entscheidungen." Ihr Blick senkt sich, anschließend versteckt sie es hinter ihren Händen, während ihre Lungen schwer nach Atem ringen.

IllusionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt