Urlaub und Heiraten

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Grinsend betrachte ich den Mann, der nackt neben mir liegt. Er liegt auf dem Bauch, das Gesicht in meine Richtung, ein friedliches Lächeln auf den Lippen. Die Decke ist soweit nach unten gerutscht, sodass ich sogar einen Blick auf sein Hinterteil werfen kann. 

Matteo ist der attraktivste der Welt, jedenfalls für mich. Er gilt ja auch nicht umsonst als Sexsymbol in der Musikszene.

"Du starrst."

Ein tiefes Grummeln reißt mich aus meiner Schwärmerei. Matteo hat seine Augen geöffnet und grinst mich frech an.

"Ich inspiziere", korrigiere ich ihn und drücke ihm einen kleinen Kuss auf den Rücken.

"Und wen oder was?"

"Meinen Mann", antworte ich und platziere noch einen Kuss auf seinen Nacken.

"Deinen Mann? So so."

Ich weiß genau, wie sehr ihm meine Wortwahl gefällt. 

Matteo dreht sich auf den Rücken, setzt sich etwas auf und zieht mich dann auf seinen Schoß.

"Wie wäre es, wenn wir dieses Stück Stoff entfernen, damit dein Mann, auch endlich seine Frau inspizieren kann?", fragt er grinsend an meinen Mund, senkt dann seine Lippen kurz auf meine, während er den Saum des Shirts packt. Wir lösen uns voneinander und das Oberteil ist schon auf dem Weg zum Boden, als es gegen unsere Tür hämmert.

"Bewegt endlich euren Arsch aus dem Bett!", höre ich die Stimme meiner besten Freundin und verwirrt stehe ich vom Bett auf. Ich ziehe mir Matteos Shirt wieder an, was zum Glück bis über meine Oberschenkel reicht und öffne die Tür.

"Sagt mal seid ihr schwerhörig oder was ist hier los? Ich habe bestimmt dreimal Sturm geklingelt."

"Was machst du denn für einen Stress, es ist Samstag", seufze ich. Ich will wieder zu Matteo ins Bett und das beenden, was wir angefangen haben. 

"Ja, Samstag. Klingelt es da bei dir?"

Kurz überlege ich, bis ich meine Augen weit aufreiße.

"Das Chorkonzert", kommt es aus meinem Mund und nachdem Yam bestätigend genickt hat, renne ich panisch wieder ins Schlafzimmer.

"Anziehen, das Chorkonzert ist heute", weise ich Matteo an, der sogleich aus dem Bett springt.

"Wir warten unten im Auto, ich suche mit Lucia noch was zum anziehen raus", ruft Yamila noch durch die Tür. Gott sei Dank haben wir Ramiro und Yam, sonst wären wir aufgeschmissen.

"Wie konnten wir das nur vergessen?", ärgere ich mich, über uns selbst und versuche alles gleichzeitig zu erledigen. 

Jedoch kommt Matteo mir schnell dazwischen und hält mich an den Schultern fest.

"Würdest du dich jetzt bitte mal beruhigen, Stress macht die Sache nicht besser."

"Ich sehe furchtbar aus, Matteo! Wie soll ich das in fünf Minuten hinbekommen?", frage ich und zeige auf mein Gesicht und meine Haare.

"Du siehst wunderschön aus. Glücklich. Du brauchst auch keine Schminke oder perfekt gelockte Haare oder sowas."

Nur er schafft es, mich in so einer Situation zu beruhigen.

"Okay", hauche ich und er drückt mir einen Kuss auf die Lippen.

Na dann, lasst uns den Wettlauf gegen die Zeit gewinnen!

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Vater und Tochter im Duett. Ich habe noch nie etwas schöneres gesehen oder gehört.

Das Konzert neigt sich dem Ende zu und der Auftritt von Matteo und Lucia ist mein absolutes Highlight. Sie hat das Talent definitiv von ihrem Vater geerbt.

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