Kaum das ich meinen Kollegen einen schönen Feierabend gewünscht habe, klopft es an meiner Bürotür.
"Herein", rufe ich und erwarte einen meiner Kollegen, der vielleicht etwas bei unserer Besprechung vergessen hat.
Stattdessen betritt Matteo das Büro, weswegen ich ihn verwirrt mustere.
"Was machst du hier?"
"Das ist aber eine nette Begrüßung. Ich wollte dich abholen", erwidert er schmunzelnd, schließt die Tür hinter sich und setzt sich auf den freien Bürostuhl.
"Ich kann heute nicht. Ich muss arbeiten."
Bei uns ist momentan viel Stress, weswegen Lucia heute bei Yam und Ramiro ist, damit ich nicht von Zuhause arbeiten muss, sondern im Büro.
"Es ist kurz nach Neun, natürlich kannst du jetzt aufhören und Feierabend machen."
"Nein, ich muss arbeiten. Ohne mich läuft hier sonst gar nichts und das kann ich nicht machen."
"Versuchst du mir aus dem Weg zu gehen?", hakt Matteo geknickt nach.
"So offensichtlich?"
Ich meine das absolut nicht böse, aber mir ist das einfach zu viel auf einmal. Lucia haben wir es noch nicht erzählt. Nicht mal zu Yam habe ich ein Wort gesagt. Matteo spricht schon davon, wie wir zusammenziehen in eine große Villa, während ich nur noch von Tag zu Tag denken möchte.
"Das geht mir einfach zu schnell, Matteo. Wir müssen erstmal in den Alltag kommen zusammen, da denke ich noch nicht übers Zusammenziehen nach."
"Schon in Ordnung, ich hab ja gesagt, du gibst das Tempo vor und ich füge mich."
Er hebt abwehrend seine Hände, das Lächeln aus seinem Gesicht ist längst verschwunden.
"Dann werde ich dich nicht weiter stören", fügt er hinzu und steht vom Stuhl auf.
Er schenkt mir ein halbherziges Lächeln und verlässt dann mein Büro, während ich mich wieder der Arbeit widme.
Ich sitze keine halbe Stunde an dem neuen Layout für die Website, als es wieder an der Tür klopft.
Wer kommt denn um die Uhrzeit noch vorbei? Es muss ein Mitarbeiter sein, da unten zugeschlossen ist und nur ein paar einen Schlüssel besitzen.
Noch bevor ich auf das Geklopfe antworte, geht die Türklinke nach unten und mein Freund betritt wieder das Büro. In der Hand trägt er einen weißen Beutel und ich rieche jetzt schon das Essen.
"Ich weiß, du musst arbeiten. Allerdings musst du auch essen. Ich finde, ich bin eine gute Gesellschaft, für die du auch mal ein paar Minuten Pause machen kannst."
"Okay, dann machen wir Pause", lasse ich mich überreden und räume den Schreibtisch etwas frei, sodass wir genug Platz für das Essen haben.
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Das Essen ist alle, die Getränke leer, weswegen ich alles in meinen Mülleimer schmeiße. Ich hab diese Verschnaufpause wirklich mal gebraucht. Matteo lächelt wieder und wir haben Zeit miteinander verbracht, das ist doch gut.
"Ich will dich ja nicht rausschmeißen, aber ich muss noch ein wenig weiterarbeiten", versuche ich Matteo möglichst schonend rauszuwerfen.
"Wie wäre es, wenn ich noch etwas bleibe und dir einfach helfe?"
"Du kannst mir dabei aber nicht helfen."
"Dann lass mich dir über die Schulter gucken und du erzählst mir was von deiner Arbeit."
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New Year's Day
FanfictionÁmbar und Matteo. Sie waren DAS Traumpaar der Schule. Er wollte Sänger werden, sie Tänzerin. Während Matteo sich seinen Traum Schritt für Schritt näherte, wurde Ámbar ausgebremst. Ungewollt Schwanger und das mit 18! Matteo hat sie nie was erzählt, e...