Ein Abend voller Überraschungen

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"Oh mein Gott, der Burger schmeckt so gut!", schwärme ich von meinem Essen.

"Nico hat sie selbst gemacht. Du hast sie früher so geliebt", erwidert Matteo und es freut mich, dass er noch so viel über mich weiß.

"Ohja, ich würde ihn immernoch als meinen persönlichen Koch einstellen."

Nico hat früher schon gern gekocht, gegrillt und gebacken. Wenn irgendeine Feier oder so anstand, dann hat Nico sich um das Essen gekümmert. 

"Ich glaube der wird in Zukunft noch genug mit dem Roller zutun haben."

"Weißt du eigentlich wie es ums Roller steht? Sie hatten ja ziemliche Probleme, weswegen sie doch nach Sponsoren suchen. Ich wollte Simón vorhin nicht darauf ansprechen, ich wusste ja nicht wie er reagiert."

Scheinbar ist Matteo wieder im engen Kontakt mit den beiden, vielleicht weiß er ja Bescheid.

"Dem Roller geht es bestens", erklärt er und ich hebe verwundert meine Augenbrauen.

"Wirklich? Wie das?"

"Ich hab das Jam & Roller gekauft und es den Jungs geschenkt."

"Du hast was?", frage ich mit großen Augen und Matteo wiederholt seine Worte.

"Wieso?...also, warum?...oh Gott, mir fehlen die Worte", stammle ich nur vor mir hin, was den Italiener zu amüsieren scheint. 

"Wieso nicht?"

"Keine Ahnung, weil...na weil..-"

"Weil du denkst, ich bin ein egoistisches Arschloch?", unterbricht er mich und mein Kopf gleitet zu meinem Teller.

Ich kann ihn jetzt nicht ansehen.

"Du müsstest doch eigentlich am besten wissen, das ich nicht so bin, wie die Medien mich manchmal darstellen. Tatsächlich bin ich ein guter Mensch, der gute Dinge für Andere macht und nicht mal ein Danke erwartet", beantwortet er seine rhetorische Frage dann selbst und ein schlechtes Gewissen macht sich breit in mir.

Ich denke tatsächlich immer das schlechteste von ihm, obwohl er sein bestes gibt und alles für mich und Lucia macht. 

"Ich hab das Roller gekauft, weil es mein zweites Zuhause ist. Nur weil ich hier singen konnte und meine Leidenschaft ausleben durfte, bin ich jetzt ein Weltstar. Ich weiß genau, das die Jungs sich mit Leib und Seele hier reinhängen und das will ich belohnen. Außerdem möchte ich Lucia diesen Ort zeigen. Er verbindet uns miteinander und wer weiß, vielleicht erlebt sie genau so schöne Dinge hier, wie wir."

Seine Worte lösen etwas in mir aus, was mich zu Tränen rührt. Ich hebe meinen Kopf und blicke direkt in das Gesicht meines Exfreundes.

"Hey, was ist denn jetzt los?", fragt er, steht von seinem Stuhl auf und hockt sich neben meinen Stuhl.

"Du darfst doch jetzt nicht weinen, der Abend soll doch schön sein und nicht zum weinen", spricht er weiter und legt seine Arme um mich.

"Dann hättest du nicht sowas sagen dürfen", schniefe ich und höre sein raues Lachen, während er mich weiterhin fest im Arm hat. Ich genieße die Nähe zu ihm und schließe meine Augen. 

Es fühlt sich so richtig an. Egal wie oft ich daran Zweifel, sobald er mich berührt, bin ich ihm eigentlich schon verfallen.

"Ich hab doch nur die Wahrheit gesagt. Ich wusste ja nicht, das du direkt so emotional wirst."

Er löst sich etwas von mir, doch sein Gesicht ist nur wenige Zentimeter von meinem entfernt.

"Alles gut?", hakt er nach und greift nach einer Serviette, mit der er versucht meine verschmierte Schminke irgendwie in Ordnung zu bringen. 

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