Seit Stunden sitze ich am Laptop um zu arbeiten, aber es kommt nichts dabei rum. Mein Kopf ist voll, aber das nur mit Matteo.
Seitdem wir beide indirekt den Chor leiten werden schwirrt er in meinen Gedanken. Wem mache ich hier was vor? Seitdem er hier ist, ist mein Kopf voll mit ihm.
Warum liebt man immer die Menschen am meisten, die einen leiden lassen? Selbst jetzt leide ich. Zu gern würde ich sagen, wir vergessen die Vergangenheit, wagen einen Neuanfang und sehen wo das hinführt. Doch wenn er mir erneut das Herz bricht, dann bricht er auch das Herz seiner Tochter und das kann ich nicht verantworten.
Es geht nicht mehr nur um mich, sondern auch um das Wohl unserer Tochter und das steht über allem. Auch über meinen Gefühlen.
Ich atme durch und widme mich wieder meiner Arbeit, als es an der Tür oben klingelt. Ich schaue auf die Uhr. Lucia müsste noch in der Schule sein.
Mit gerunzelter Stirn stehe ich vom Stuhl auf und gehe zur Tür, wo ich Matteo vorfinde. Sofort knalle ich wieder die Tür ins Schloss und auf der anderen Seite höre ich den Italiener lachen.
Was zur Hölle macht er hier? Ich hab ihn seit Tagen nicht mehr gesehen, das wühlt mich gerade einfach nur auf.
"Wirst du mich reinlassen?" ruft er und ich drehe mich zum Spiegel.
Oh Gott, ich sehe aus wie das Grauen. Das er sich nicht erschrocken hat, wundert mich. Wenn ich mich in die Arbeit stürze, dann meist früh und meistens ohne mich groß fertiggemacht zu haben.
Ich reiße die Tür wieder auf, drehe ihm aber sofort den Rücken zu.
"Ich muss schnell ins Bad." lüge ich und will schon weglaufen, als er mich am Handgelenk festhält und mich zu ihm herumwirbelt, sodass ich gegen seinen Oberkörper pralle.
"Für mich musst du dich nicht herrichten, ich kenne und liebe dich genau so."
Genau das meine ich! Mit einem Satz von ihm werde ich zu Wachs in seinen Händen.
Bevor ich mich nicht mehr beherrschen kann, entziehe ich mich aus seinem Griff und gehe voraus ins Wohnzimmer.
"Was machst du hier? Lucia ist noch in der Schule." frage ich und versuche wieder etwas Abstand zwischen uns zu bekommen, indem ich mich in den Sessel setze, sodass er nur die Möglichkeit hat sich aufs Sofa zu setzen.
"Eigentlich bin ich auch wegen dir hier." antwortet er und setzt sich auf die Tischkante, sodass er Abstand zwischen uns geringer ist als ich will.
"Was gibts denn?" gebe ich mich unbeeindruckt, obwohl die Nähe zu ihm wie die Hölle für mich ist.
"Ich würde gern einen Pressetermin ausmachen und von Lucia erzählen. Allerdings nur, wenn du mir deine Erlaubnis gibst. Wenn nicht, dann halte ich meine Füße still und ich werde auch einen Weg finden, um trotzdem als Vater für sie da zu sein."
"Mach was du für richtig hältst."
...als würde meine Meinung was ändern.
"Ich frage aber dich." erwidert Matteo mit sanfter Stimme und sucht den Blickkontakt zu mir.
"Solange es keine Konsequenzen für Lucia hat ist alles gut."
"Okay, dankeschön..hättest du vielleicht was zu trinken für mich?"
"Apfelsaft?"
"Klingt super."
Ohne zu zögern stehe ich auf und schlendere in die Küche. Ich lasse mir extra Zeit mit allem, da ich erstmal wieder einen klaren Kopf brauche. Matteo macht mich fertig, in jeglicher Hinsicht.
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New Year's Day
FanfictionÁmbar und Matteo. Sie waren DAS Traumpaar der Schule. Er wollte Sänger werden, sie Tänzerin. Während Matteo sich seinen Traum Schritt für Schritt näherte, wurde Ámbar ausgebremst. Ungewollt Schwanger und das mit 18! Matteo hat sie nie was erzählt, e...