Natashas POV
"Was sollen wir mit Gaia machen?" fragte Clint nachdenklich und setzte sich mir gegenüber auf die Bank. Ich legte meine Arme auf dem Tisch ab und platzierte meinen Kopf darauf. "Ich weiß es nicht. Ich kann dort jedenfalls nicht mehr rein, ohne dass die Gefahr besteht, dass ich sie erschlage."
"Hydra hat echt einiges im Petto", sagte er und stöhnte entnervt. "Wer hätte gedacht, dass die Gedankenkontrolle anwenden?"
"Gaia wird nicht kontrolliert", stellte ich klar und schaute auf. Der Bogenschütze musterte mich mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich seufzte. "Sie macht das freiwillig."
"Wie kommst du denn darauf?"
"Ich habe ihr eine reingehauen und sie hat mich nur ausgelacht, wofür ich sie nochmal hätte schlagen können. Bei einer kognitiven Rekalibrierung wäre sie langsam wieder zu sich gekommen, so wie du damals." Clint sah leicht wütend weg und verschränkte die Arme. "Loki."
"Komm endlich drüber hinweg", entgegnete ich und beobachtete den dunkelhaarigen Mann. Er setzte sich gerade, als eine Durchsage im Kommunikationsgerät ertönte. "Stark hat etwas gefunden. Kommen Sie in die Zentrale." Clint und ich blickten uns perplex an und stiefelten los.
Agent Hill empfing uns auf der Brücke des Helicarriers und geleitete uns zum Labor der Genies. Bruce stand an einem der Tische und spielte mit einem Stift, während der Milliardär unruhig auf- und abschritt. Ich ließ mich neben Bruce auf einem Stuhl nieder und schaute erwartungsvoll zu Stark. Dieser klatschte kurz in die Hände. "Da jetzt alle wichtigen Personen anwesend sind-"
"Rogers fehlt", stellte Barton klar, was ihm einen Todesblick von Stark einbrachte. "Ich sagte: alle wichtigen Personen, Barton", antwortete er und wandte sich dann wieder an die Menge. "Ich habe ein Stück Metall in Gaias Kopf gefunden. Ich weiß nur noch nicht, ob es ein Chip, oder ein Peilsender, oder ein 'Gute-Nacht-Knopf' ist. Möglich wäre auch eine Bombe, schließlich wissen wir nicht, mit welchen Mitteln Hydra arbeitet."
"Also ist es wahrscheinlich, dass sie doch nicht selbstständig handelt", vermutete Clint und atmete aus. Stark schüttelte seinen Kopf. "Ne, sorry. Handeln tut sie selbst. Das Metall steht mit ihrem Gehirn in Verbindung, steuert sie aber nicht. Es ist für einen anderen Zweck vorhanden. Ich weiß nur noch nicht, für welchen." Bruce nickte. "Er hat Recht. Gaia trifft ihre Entscheidungen allein. Es tut mir Leid, Natasha." Ich winkte es ab und stand auf. "Wenn das alles ist?" Die Genies nickten.
"Findet heraus, was das ist", sagte ich und schaute beide Wissenschaftler fordernd an. Stark schmunzelte. "Ist in Arbeit. Jarvis untersucht bereits die Zusammensetzung des Metalls."
"Wenn es etwas Neues gibt, einfach per Funkgerät durchgeben", erwiderte ich und verließ den Raum. Kaum, dass ich auf dem Gang war, kam mir Rogers entgegen und lief mit den Worten "Es gibt ein Problem." vorbei. Ohne lange nachzudenken sprintete ich ihm hinterher. Als ich sah, wohin er rannte, überholte ich ihn und riss die Tür zum Verhörzimmer auf. Nikki lag keuchend am Boden und hielt sich ihren Hals, von meiner Schwester keine Spur. Die Fesseln, die Gaia bis vor zehn Minuten noch getragen hatte, waren nun an der Biologin angebracht und verbanden sie mit den Tischbeinen.
"Was ist passiert?" fragte ich Nikki, die eine Platzwunde an der Stirn und eine blutige Nase hatte. Diese richtete sich etwas auf und schüttelte kurz den Kopf. "Gaia hat mich angegriffen und dann war da noch so ein männlicher Agent. Der hat mich niedergeschlagen und sie befreit. Anschließen haben die mich an diesem blöden Tisch angekettet."
"Sichert sofort das Gelände", gab ich durch das Funkgerät durch und bedeutete Steve die Wissenschaftlerin loszumachen. "Gaia ist geflüchtet. Sie hat wahrscheinlich einen Mann bei sich. Ich wiederhole: Keiner verlässt den Helicarrier! Wer sie sieht, wendet sich an mich." Rogers hob Nikki hoch und lächelte hoffnungsvoll. "Gaia wird sich irgendwann dem Guten zuwenden, glaub mir." Er verschwand im Flur und ich seufzte enttäuscht. "Das hoffe ich auch."
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The Real Widow
FanfictionJede Geschichte hat ihren Anfang und ihr Ende . . . Es heißt, das Leben sei die Leinwand und das Schicksal das Gemälde. Mit unseren Entscheidungen ändern wir lediglich die Farbe, zu mehr sind wir nicht in der Lage. Das Schicksal gibt den Weg vor und...