Kapitel 21

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Viviens/Gaias POV

"Gaia, geh' in Position!" Ich griff mir entnervt ans Ohr. "Rogers, ich bin seit zwei Minuten in Position. Sorg' lieber dafür, dass Falcon in die Gänge kommt und geh' mir nicht auf den Sack!"

"Ausdruck", sagte er scharf. Im Hintergrund hörte ich Kampfgeräusche, da der Captain aber sprechen konnte, ohne sich anzustrengen, ging ich stark davon aus, dass Natalia diejenige war, die die Menschen vermöbelte. Er stand wahrscheinlich nur daneben und griff im äußersten Notfall ein. Während die beiden im warmen Inneren unterwegs waren, musste ich draußen frösteln. Wolgograd war schon eine echt beschissene Gegend. Plötzlich vernahm ich hinter mir eine Bewegung und drehte mich um. Der Mann musterte mich mit erhobener Waffe. "Hände hoch!" Russisch. Er schritt auf mich zu. Ich hob brav meine Hände, bis ich erkannte, dass er vergessen hatte zu entsichern. Ich wartete und stürmte im richtigen Moment nach vorn, umfasste seine Schulter und schwang mich um seinen Körper. Meine Füße klammerte ich um seinen Hals und brachte ihn zu Boden, wo er versuchte, sich aus meinem Griff zu winden. Ich machte kurzen Prozess und brach ihm das Genick.

"Endet bei dir immer alles mit Mord?" Wilson joggte auf die Lichtung und deutete auf die Leiche des Russen. Ich grinste teuflisch. "Lass es uns herausfinden."

"Vielleicht ein anderes Mal, Romanova", entgegnete er und sah zum Himmel hinauf. "Cap hat den Befehl gegeben." Er umgriff plötzlich meine Taille und hob ab.

"Danke für die Vorwarnung", brüllte ich über den Wind hinweg. Ich wusste, dass Wilson grinste.

Die Lichtung war nicht weit entfernt vom großen, alten Gebäude, das auf dem Berg thronte. Es war beinahe ein Schloss, zumindest sah es so aus. Ich sah die Männer, die schwerbewaffnet über das Grundstück rannten und versuchten, die Avengers daran zu hindern, einzudringen. Stark flog über das Gebäude und riss dabei mehrere Hydra-Anhänger um, diese kullerten die Treppe herunter. Wilson setzte mich auf dem Dach ab. "Viel Glück." Ich nickte und begab mich zum Belüftungsschacht.

Als sich die Blechplatte löste und zu Boden stürzte, landete ich auf drei Soldaten und ging in die Hocke. Natalia – die sich im selben Flur befand und selbst jemanden niederstreckte – schaute mich grinsend an. "Saubere Arbeit. Komm', Cap braucht uns im Ostflügel."

"Hat sich erledigt", ertönte plötzlich seine Stimme. "Diese Deppen haben sich gerade selbst eliminiert. Geht in die Computerzentrale und ladet den Trojaner auf den Zentralprozessor."

"Captain, Ausdruck!" kam es auf einmal von Stark, der sich seinen Weg durch die Wand bahnte. Er krachte knappe fünfzig Meter vor uns in den Flur in Westflügel und richtete sich schnell auf.

"Haben Sie das Programm?" fragte Natalia Stark und betrat den großen Raum. Stark stieg aus seiner Rüstung und zog eine Grimasse. "Rein theoretisch schon . . . nur muss ich es manuell eingeben. Das kann eine Weile dauern."

"Sie haben einen Moment", sagte ich, als Schritte ertönten. "Beeilen Sie sich." Natalia und ich gingen in Position, als mir etwas einfiel: "Die haben automatische Handfeuerwaffen . . . J.A.R.V.I.S., ich brauche jetzt so etwas wie einen elektromagnetisches Störsignal."

"Natürlich, Miss."

"Dann können wir aber auch nichts mehr mit den Waffen anfangen", warf meine Schwester ein und platzierte sich neben mir.

"Wir brauchen keine Waffen." Ich warf ihr einen wissentlichen Blick zu und stellte mich aufrecht. Meine Schwester wirkte angestrengt, wurde dann aber plötzlich ziemlich locker und ließ ihre Schultern sinken. Als der erste den Raum betrat, stürmte sie vorwärts und brach ihm das Genick, bevor er merkte, dass er eine Waffe hatte – so auch beim zweiten, dritten, vierten und ehe ich mich versah, war sie vollkommen in ihrem Element und tötete einen nach dem anderen. Ich stand gelangweilt vor Stark und sah Natalia zu: keiner schaffte es an ihr vorbei. Schwesterherz wird das schon regeln. Nach weiterer Beobachtung lief ich zu Stark und stellte mich daneben. "Und? Wie weit sind Sie?"

The Real WidowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt