The Real Widow

Kapitel 4

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Viviens POV

"Jetzt raus mit der Sprache", begann Natalia und schaute zu mir, während sie sich ihren Helm aufsetzte. "Woher weißt du, wer du bist?"

Ich grinste. "Das erfährst du später. Weil ich keine Lust habe meine verkorkste Lebensgeschichte zehnmal zu erzählen, wirst du dich gedulden müssen, bis wir bei SHIELD sind. Fury wird die Gute-Nacht-Geschichte auch hören wollen."

"Na schön", gab sie nach und startete das Bike. Ich setzte mich hinter das Steuer und ließ den Motor aufheulen, bevor ich ausparkte und Natalia folgte, die den Weg zum Flughafen vorgeben würde. Immer wieder rutschten meine Augen zu Meiers Armband. Ich erinnerte mich noch gut an unsere erste Begegnung, die nun schon etwa neun Jahre her war.

"Du bist so ruhig", ertönte es plötzlich in meinem Ohr. Ich schreckte kurz auf. Das Kommunikationsgerät hätte ich beinahe vergessen.

"Was hattest du erwartet, Schwesterherz?" Ich rollte mit den Augen und drehte ein wenig am Radio herum, bis die Musik angenehm anzuhören war.

"Fragen", sagte sie knapp. "Ich dachte, dass du etwas über mich wissen wollen würdest."

"Ich kenne wichtige Fakten über dich, Natalia. Ist das da nicht die Ausfahrt zum Flugplatz?" lenkte ich ab. Ich hörte Natalia schnauben, sie erwiderte allerdings nichts. Nachdem ich abgebogen war, fuhren wir in ein angrenzendes Waldgebiet. Als nach zehn Minuten Fahrt der Wald immer dichter anstatt lichter wurde, zog ich skeptisch meine Brauen zusammen und wandte mich an meine Schwester: "Greenpeace wird was landen auf Bäumen nicht gutheißen."

"Fahr einfach weiter. Wir haben es gleich geschafft." Natalia erhöhte ihr Tempo nochmal, was ich ihr gleichtat.

Kurze Zeit später kamen wir an einer großen Lichtung an, was mich überrascht blinzeln ließ. Der flache Jet sah nicht nach einem normalen Flugzeug aus. Warum auch? Das ist SHIELD.

Ich stieg aus dem Wagen und schloss die Tür. Mit Dem Rucksack und einer kleinen Reisetasche lief ich auf das Flugobjekt zu. Natalia hatte das Motorrad im Jet geparkt und befestigte es, als ich die Rampe hinaufging. Mir kamen mehrere Agenten entgegen. Einer verlangte nach den Autoschlüsseln, die ich ihm ohne Gezeter übergab und mich neben meine große Schwester setzte. Sie tippte etwas auf dem gläsernen Bildschirm herum. Ich staunte nicht schlecht. SHIELD hat echt 'ne Menge Technik zu bieten. Maya würde sich hier wohl fühlen . . . Ich senkte leicht den Blick, was sie merkte und ihren Kopf wandte. "Was ist?"

"Ich habe mich nur gerade gefragt, was eine alte Freundin macht. Sie ist in der Armee, weißt du?"

"Ja, weiß ich. Maya Stellon, richtig?"

"Du kennst sie?"

"Nein. Ich habe sie nur verhört. Nachdem du geflohen bist, wurden Elias und Maya über dich ausgefragt, konnten aber keine nützlichen Infos geben, weswegen sie wieder freigelassen wurden. Sie sind zurück zur Armee gegangen." Sie drehte ihren Kopf zurück zur Glasplatte und beendete ihre Eingabe, bevor sie sich erhob. "Ich möchte dir jemanden vorstellen."

Ich erhob mich ebenfalls und dackelte ihr hinterher. Natalia betrat das Cockpit. Ein dunkelhaariger Agent saß auf dem Platz des Piloten und drückte auf den Knöpfen herum. Ich hörte, wie sich die Rampe schloss und der Jet startete. Als wir abhoben, musste ich mich kurz an einem Griff in nächster Nähe festhalten, um mein Gleichgewicht zurückzubekommen. Meine Schwester musterte mich belustigt. "Bist du noch nie geflogen?" Ich schnaubte nur. Sie lachte und schlug dem Agenten auf die Schulter. "Wir sind hoch genug. Schalt' Tarnmodus und Autopiloten ein."