Blamage

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Der Krieg mit den Berserkern war zwei Jahre her. Hicks und die Anderen waren jetzt 17 Jahre alt und wurden langsam erwachsen. 

Astrid war frustriert. In diesen zwei Jahren waren ihre Gefühle für Hicks viel intensiver geworden und die junge Frau begann überall nur Herzen zu sehen, wurde ständig rot und neigte in Hicks Gegenwart immer öfter zu mehr oder weniger peinlichen ,Ausrutschern,. Sie hatte sich beim Mittageessen die Suppe in den Schoss gegossen, hatte ihren Sattel nicht richtig angezogen und war herunter gefallen, dann stolperte sie zwei mal, dass erste mal fiel sie ihm genau vor die Füße und beim zweiten mal hielt sie sich an ihm fest und riss ihm den Schulterschutz runter, um nur die Vorfälle der letzte Woche aufzuzählen. Am liebsten würde sich Astrid den ganzen Tag im Bett oder im Wald verstecken um sich nicht noch mehr zu blamieren, doch das ging leider nicht. 

Natürlich hatte Hicks es bemerkt. Wie sollte er auch nicht, er war immerhin ihr bester Freund und nicht blind. Wieder einmal stand sie müde auf, der Gedanke sich nun wieder vor Hicks zu blamieren lies sie erschaudern. Sie zog sich an nahm ihre Axt und ging die Treppe runter zum Frühstück wo ihre Eltern und ihre 13jährige Schwester auf sie warteten. Astrid setzte sich hin und begann zu essen. ,,Schatz alles ok bei dir?'' fragte ihre Mutter ,,Mir geht's gut'' murmelte die junge Kriegerin und trank ihren Saft. ,,Gut wir wollen ja nicht das du krank bist, wenn Haudrauf und Hicks heute Abend zum Essen kommen'' meinte ihr Vater. Astrid spuckte vor Schreck ihren Saft über den Tisch. ,,Was?! Warum habt ihr mir nichts gesagt?'' wollte sie geschockt wissen. ,,Wir dachten es wäre kein Problem'' antwortete ihre Mutter, ,,Das geht nicht!'' rief Astrid panisch ,,Warum nicht?'' wollten ihre Eltern wissen ,,Es geht einfach nicht'' erwiederte das junge Mädchen. ,,Wir können ihnen nicht absagen, das wäre unhöflich. Haudrauf ist das Oberhaupt und Hicks sein Nachfolger sie auszuladen wäre nicht gut. 

Somit war Astrids Stimmung auf ihrem Tiefpunkt. Sie konnte den ganzen Tag an nichts anderes denken als an das Abendessen mit Hicks. Und an all die Dinge die schief gehen könnten. ,,Erde an Astrid, bist du da?'' fragte Taffnuss ,,Ja, ja'' murmelte Astrid aus ihrer Trance erwachte. ,,Auf welchem Planeten bist du denn in der letzten Zeit?'' wollte Raff wissen. ,,Ich bin nur abgelenkt nichts weiter'' murmelte Astrid bevor sie sich auf Sturmpfeil setzte und davonflog. 

Der Tag verging schneller als gedacht und bevor Astrid sich versah war der Abend da. Astrid drehte beinahe durch vor Nervosität. Sie wollte das alles perfekt war, dass letzte was sie wollte war sich erneud vor Hicks zum Affen zu machen. 

Nachdem sie ewig vor dem Spiegel stand hatte sie sich endlich für ein Kleid entschieden. Es war ein knielanges, blaues Kleid mit einem schönen Silbergürtel. Als Astrid endlich fertig war, ging sie nach unten und wartete mit ihren Eltern und ihrer Schwester Anastasia auf die Gäste. Lange dauerte es nicht und es klopfte an der Tür. Astrids Mutter öffnete sie und lies Hicks und Haudrauf herein. Das Stammesoberhaupt sah genau so aus wie immer: groß, stolz und etwas unheimlich. Hicks jedoch trug eine dunkelblaue Tunika und darüber eine schwarze Samtjacke mit Nachtschattensuppen verziert. Er sah so stattlich und vornehm aus, was Astrid noch mehr verunsicherte. War das Kleid in Ordnung? ,,Vielen Dank für die Einladung'' bedankte sich Hicks mit seinem üblichen freundlichem Ton, der Astrids Herz immer höher schlagen ließ. Nun wanden der junge Häuplingssohn ihr zu. ,,Ok Astrid jetzt ganz ruhig'' dachte sie bei sich bevor sie tief durchatmete, lächelte und Hicks begrüßte: ,,Hallo Hicks, schön das du da bist, der neue Luke steht dir.'' ,,Viel Dank Astrid, du siehst auch wirklich wunderschön aus'' erwiederte er mit einem süßen Lächeln, bei diesem Kommentar wurden Astrid leicht rot. Sie setzten sich an den Tisch und begannen zu essen

Alles lief gut für Astrid. Das Essen war köstlich, ihr passierte kein Missgeschick und die Stimmung war allgemein sehr entspannt. Bis der Nachtisch kam. Astrids Schwester trug eine Schüssel gefühlt mit Obst, Sahne und geschmolzener Schokolade als das kleine Mädchen stolperte, die Schüssel fallen ließ und diese landete samt Inhalt auf Astrids Kleid. Ihr Kleid war voller Sahne und Schokolade und außerdem war sie mit Obststücken bedeckt. ,,Warum hassen die Götter mich so sehr?'' dachte Astrid wie sie innerlich stöhnte, schlimmer hätte es nicht werden können! Noch total perblex von dem was gerade passiert war, sah sie sich um und ihre Augen trafen die ihren heimlichen Schwarms und Astrid konnte spüren, dass sie in Panik geriet. Seine wunderschönen grünen Augen sahen sie an und ihr Verstand suchte verzweifelt nach einer Lösung, doch es fiel ihr nur eins ein, Flucht!

Sie sprang auf und rannte in ihr Zimmer. Oh bei den Götter, was dachte Hicks nun von ihr? Sie zog ihr Kleid aus, warf es in die Ecke, setzte sich auf ihr Bett und begann leise zu schluchzten. Astrid wusste nicht wie lange sie dort saß, sie nahm ihre Umgebung erst wieder wahr als es an der Tür klopfte. ,,Geh weg!'' rief sie schluchztent. ,,Astrid? Darf ich rein kommen?'' erklang eine Vertraute Stimme von der anderen Seite der Tür, Hicks. Als niemand mehr etwas sagte trat der junge Drachenreiter einfach ein. Die junge Frau spürte, wie er ihr eine Decke über die Schultern legte und sie in den Arm nahm. Eine Zeit lang saßen sie schweigend da bis Hicks fragte: ,,Alles ok bei dir? Warum bist du weggerannt? Kann ich irgendetwas tun, dass du dich besser fühlst?'' Typisch Hicks, so führsorglich wie eh und je. ,,Ich weiß nicht, ich wollte nur, dass du'', sieh brach ab um zitternd Luft zu holen und sprach dann weiter, ,,ich wollte nicht, dass du schlecht von mir denkst.'' Hicks sah sie einen Moment verwirrt an bevor er fragte: ,,Warum sollte ich schlecht von dir denken Astrid?'' ,,Ich bin in letzter Zeit einfach ein ungeschicktes Chaos'' murmelte sie. Er lächelte sie an und erwiederte: ,,Astrid ich war mehr als die Hälfte meines Lebens ungeschickt, chaotisch und tollpatschig, also beruhige dich. Ich habe schon viel dümmere und peinlichere Sachen gemacht.'' Astrid lächelte ,,Wie damals als du eine neue Erfindung ausprobiert hast und am Ende standen Grobians Hosen in Flammen.'' Beide begannen laut zu lachen und dann meinte Hicks: ,,Ich habe vorhin etwas von zu Hause geholt'' er nahm ein blaues Kleid heraus und reichte es ihr. ,,Ich hab es bei Händler Johan gekauft, ich dachte es würde dir gefallen''  Astrid lächelte verlegen und zog es sich um. ,,Na wie sehe ich aus?'' fragte sie ,,Wunderschön so wie immer'' flüsterte Hicks ihr zu, sie lächelte und die Freund genossen noch einen schönen Tag.

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