warme, schwarze Schuppen

217 11 0
                                    

Hicks wählzte sich im Bett hin und her, vor zwei Tagen wurde er endlich von den Verbannten gerettet, diese dunkle, feuchte Zelle, die ständige Angst, die Ungewissheit und die schier endlose Hilflosigkeit machte ihn fertig. Der junge Mann lied seitdem unter Alpträumen. Egal wo er hinging, was er machte er fand keine Ruhe. Hibelig und unruhig stand er auf und lief in seinem Zimmer auf und ab, bevor auf sein Bett sackte und zu schluchtzen begann. Er durfte nicht weinen! Ihm war ein Luxus wie Schwäche nicht erlaubt. Doch der Junge hatte Angst, die Erinnerungen und Alpträume machten ihm schwer zu schaffen. Zudem wusste Hicks, er konnte nicht zu seinem Vater gehen, vor ihm konnte er nicht als Heulsuse darstehen, genau wie bei seinen Freunden.

So in seinen Gedanken, Ängsten und Sorgen versunken, bemerkte Hicks nicht wie ihm sich eine große, schwarze, schuppige Gestalt näherte. Ohnezahn! Der treue Drache ist durch das Schluchtzen seines Freundes aufgewacht. Es zeriss dem Drachen das Herz, seinen Freund so zu sehen. Der kleine Mensch hatte so viel für ihn getan und nun wollte Ohnezahn seine Schuld zurückzahlen. Er näherte sich vorsichtig, der zusammen gekauerten Gestalt seines Reiters, und stubste diesen zärtlich an. Hicks sah auf. Sein Gesicht war tränenüberströmt, seine Augen sowie Wangen rot und sein Atmen von tiefen Schluchtzern durchzogen. ,,Hall-hallo Oh-Ohnezahn, tu-tut mir leid mein Freund, ich wol-wollte dich nicht wecken'' schniefte der braunhaarige Junge, seine Stimme war mit Verzeiflung und Angst durchwachsen. Ohnezahn gurrte erneud leise und stubste Hicks an, wärend er ihm mit seinen großen grünen Augen anstarrte. Hicks erwiederte seinen Blick und schniefte: ,,Is-ist schon gut Kumpel, m-mir gehts gut, le, leg dich wieder schlafen. Doch Ohnezahn dachte nicht einmal daran wieder schlafen zu gehen. Wie könnte  er auch? Sein bester Freund und Reiter saß mitten in der Nacht weinend da, offensichtlich verstört und verängstigt und er sollte sich wieder schlafen legen?

Für einige Minuten war es still im Raum, alles was zu hören war, war Hicks schluchtzen. Ohnezahn überlegte hin und her wie er seinem Freund helfen konnte und dann hatte er endlich die passende Idee. Unter Drachen war Körperkontakt mit seinen Schützlingen, besonders wenn es ihnen schlecht ging, föllig normal. Unter Menschen war dies jedoch sehr ungewöhnlich, daher kannte Hicks es vermutlich nicht. Für den Drachen war die Sache klar: Hicks war sein Schützling Hicks war sein bester Freund, dennoch war er sehr zerbrechlig; . Ohnezahn wollte dem Jungen seine Idee mit teilen, indem er schützend den Schwanz um ihn rollte, Hicks jedoch wirkte ehr verwirrt. Ohnezahn rollte innerlich mit den Augen, Menschen! Er packte seinen Reiter daraufhin vorsichtig am hinteren Hemdkragen und hob ihn hoch, zuerst wehrte sich Hicks etwas, doch das war schnell vorbei. Das schwarze Reptil legte seinen Schützling behutsam neben die Steinplatte, rollte sich auf dieser zusammen und öffnete seine Flügel um Hicks zu bringen, sich hinein zu legen.

Der junge Haddock verstand schließlich was sein Drache ihm sagen wollte: Er sollte sich an ihn kuscheln. Die Versuchung war sehr groß. Er war sich sicher, in Ohnezahns Flügeln würde er gut schlafen können, jedoch vermutete er, dass sein Freund daraufhin möglicherweise schlechter schlafen würde und er wollte ihm nicht zur Last fallen. Außerdem wurde Hicks in einer Kultur von so großer Distanz erzogen, sowohl körperlich als auch immozunal, dass es bei dem jungen Wikinger ein gewisses Unbehagen erzeugte. Doch die Versuchung gewann. Seit wann hilt er sich an tradizionelle Wikingerkulter?! Hicks kroch zu Ohnezahn hin, legte seinen Kopf auf eines seiner Vorderbeine und kuschelte sich an die Brust das Drachen, dieser gurrte liebevoll.

Ohnezahn sah Hicks einen langen Moment genau an. Es sah so friedlich aus, so liebenswert doch gleichzeitig so zerbrechlich. Nun schloss der Drache seine Flügel und umhüllte somit den schlafenden Jungen völlig, zusetzlich hielt er ihn mit seinen Pranken fest. In dieser Position schliefen die unterschliedlichen Freunde nun ein und Hicks schlief ruhig und sicher, umhüllt von warmen, schwarzen Schuppen.

650 Wörter

Geschichten zu HttydWo Geschichten leben. Entdecke jetzt