Neue Freundin?

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Als wir die erste Probe in dieser Woche haben, ist diesmal nicht Rugge, sondern ich die Erste im Proberaum. Ich singe gleich nochmal das durch, was mir eingefallen ist, als Mike davon gegangen ist. Ich bin so konzentriert auf die kleine Textstelle, dass ich gar nicht Rugge bemerke, welcher im Türrahmen steht und mich beobachtet. Als ich ihn dann doch bemerke, strahle ich breit. "Na endlich. Komm." Ich winke ihn zu mir. "Da kann es jemand ja kaum noch erwarten mit Proben anzufangen.", neckt er mich, bevor er meiner Aufforderung folgt. "Ich habe endlich eine Idee für meinen Song und die hab ich nicht nur Mike zu verdanken." Verwirrt zieht Rugge eine Augenbraue nach oben. "Nicht?" "Nein. Du hast doch schließlich die Idee gehabt, Mike zu fragen, ob er helfen kann. Also habe ich es auch dir zu verdanken." Wir sehen uns eine Weile lang in die Augen, bis Rugge zögerlich seine Arme hebt. Lächelnd nehme ich die Einladung an und umarme ihn. Wir bemerken jedoch nicht, dass wir beobachten werden.

~~~außerhalb des Raumes~~~

???

"Sieh sie dir nur an. So glücklich und nicht wissend, was bald geschehen wird.", lache ich und wende mich Alba zu. "Wir beide werden herausfinden, wer Karol verletzt hat. Ich gebe dir jetzt eine Aufgabe, die sogar jemand mit so wenig Gehirnzellen, wie du sie hast, schaffen solltest." "Hast du eben wir gesagt?", fragt sie freudig, bekommt dann aber wieder einen ratlosen Gesichtsausdruck. "Aber was hast du vor?" "DU...du wirst Karols beste Freundin spielen. Befreunde dich mit ihr und schaffe es, dass sie dir vertraut. Dann wirst du sie über diesen Vorfall in Mexiko ausquetschen und den Namen des Typen herausfinden." "Und was willst du dann mit dem Namen?" Ich seufze genervt. "Ich werde sie, in dem Namen des Typen, anschreiben und sie fertig machen. Ihr Leben wird so eine Hölle, dass sie es nicht schaffen wird mit Rugge aufzutreten." Ich reibe mir freudig die Hände. "Und dann werden wir wieder glänzen mit unserem Auftritt und niemand kann ihn zunichtemachen!" Ich gehe ein paar Schritte nach vorne und drehe mich dann strahlend zu Alba. "Alles verstanden?" Sie nickt. "Gut. Morgen fängst du damit an, dich mit ihr zu befreunden. Und vergiss nicht...sie muss dir vertrauen, um dir alles zu erzählen." Sie nickt unsicher. "Aber bist du dir wirklich sicher mit dem was du tust?" Stöhnend greife ich mit meiner Hand zu meiner Stirn. Dann atme ich tief durch, lege meine Hände zusammen und frage ganz lieb:" Du willst doch sicher, dass mein und dein Auftritt der Beste des Abends wird. Oder?" "Ja." "Ja. Du willst doch auf der Bühne strahlen. Nicht wahr?" "Ja?", antwortet sie verständnisvoll. Ich gehe zu ihr und lege meine Hände auf ihre Schultern. "Ja. Aber du kannst nur an meiner Seite strahlen. Allein bist du nur ein unbedeutender Komet im All. Aber mit mir, dem hellsten Stern des Universums wirst auch du zu glänzen beginnen." Alba hätte so oder so keine Chance zu leuchten, aber das muss ich ihr nicht unter die Nase binden. Sie nickt leicht enttäuscht. "Aber die beiden werden unseren Auftritt zunichtemachen. Karol hat leider mehr Potenzial, als ich dachte.", schnaube ich und blicke zu ihr. Sie und Rugge haben sich mittlerweile voneinander gelöst, sehen sich aber noch immer in die Augen. Ich löse meine Hände von Albas Schultern und erläutere weiter meinen Plan. "Wir müssen ihren Auftritt verhindern und das geht nur, indem wir Karol so fertig machen, dass sie nicht kommen wird. Ohne sie kann Rugge nicht auftreten und dann sind wir wieder die Besten. Alles begriffen?", frage ich mit liebem Unterton. Sie nickt. "Dann überleg dir, was du zu ihr sagst!", schnauze ich sie im nächsten Moment an und stolziere zum Proberaum. Alba mir hinterher.

Karol

"Fangen wir an?", frage ich Rugge nachdem wir uns gelöst haben und eine unangenehme Stille aufgetreten ist. "Gut." Wir kommen gut voran und bekommen die Melodie für den Teil, zwischen dem Refrain zusammen. Am Ende versuchen wir den Refrain zusammen zu singen.

Quédate un momento más aquí
Porque al fin entendí
Que contigo detengo el tiempo
Quédate conmigo di que sí
Porque al fin entendí
Que si no ya te perdí  

"Das wird ein echt guter Song. Du bist wirklich talentiert.", meint Rugge lächelnd. "Übertreib doch nicht so.", kichere ich geschmeichelt. "Warum glaubst du mir nicht, dass ich dir die Wahrheit sage?", fragt er übertrieben dramatisch. "Weil du immer übertreiben musst. Genauso wie jetzt gerade.", erwidere ich drauf. "Aber trotzdem danke." Er lächelt.

Am nächsten Tag, in der kleinen Pause kommt plötzlich ein Mädchen mit kurzen, lockigen schwarzen Haaren auf mich zu. "Hei. Ich bin Alba und du bist Karol, stimmst? Ich habe gehört, du arbeitest mit Rugge an einem Song? Man sagt sich, dass er ein ziemlich harter Brocken ist. Stimmt das?" Etwas verwirrt beantworte ich ihre Frage. "Naja. Am Anfang war er vielleicht etwas kühl, aber jetzt ist er sehr lieb geworden und es macht Spaß mit ihm zu arbeiten." Sie grinst. "Wie süß." "Du gehst in Rugges Klasse nicht? Bist du nicht immer mit so einem blonden Mädchen unterwegs?" "Mercedes? Ja, stimmt. Aber langsam nervt es mich immer nur mit ihr zusammen zu sein. Ich wollte ein paar Leute kennenlernen und du hast sofort sympathisch auf mich gewirkt." Wir lächeln uns gegenseitig an. "Ich finde dich auch sympathisch." Alba strahlt. "Echt?" "Ja." "Aww danke." Da kommt Rugge plötzlich an meine Seite und funkelt sie sauer an. "Hat dich Mercedes geschickt? Was wollt ihr von Karol?" "Warum Mercedes? Karol kam mir so sympathisch vor und ich wollte sie kennenlernen.", stammelt Alba erschrocken. "Wieso bist du so jetzt so sauer?", frage ich ihn und bemerke, dass er einen Arm um mich gelegt hat. Diesen gebe ich vorsichtig weg. "Du kennst Mercedes nicht. Sie heckt immer irgendwelche Pläne aus, um andere zu schaden. Und Alba zieht sie mit in den Dreck. Sie muss immer alles für Mercedes Pläne erledigen. Vor den beiden solltest du dich in Acht nehmen." Er achtet gar nicht darauf, dass Alba auch das Ganze hört. "Es ist lieb, dass du dir Sorgen machst. Aber nur weil Mercedes gemein ist, muss es Alba nicht auch sein.", verteidige ich sie. "Alba redet nie einfach so mit jemanden. Es steckt immer Mercedes dahinter, wenn sie was von dir will.", knurrt er in ihre Richtung. "Vertrau mir einfach, okay?", bitte ich ihn. Mit meinen Händen drehe ich sein Gesicht zu mir und sehe ihn fest an. Er seufzt. "Na gut. Aber ich habe dich gewarnt." Er geht wieder in Richtung seiner Freunde. Alba, die eigentlich beleidigt sein müsste, grinst breit. "Hast du gesehen, wie er dich beschützen wollte vor mir? Der steht doch total auf dich." Sie wackelt mit ihren Augenbrauen. "Was? Rugge? Wir sind nur Freunde.", erkläre ich ihr lachend.  "Das sagen alle und dann sind sie ein Paar.", kichert sie. "Ja klar. Aber stimmt das, was Rugge über Mercedes sagt?" Plötzlich beugt sie Alba zu mir und flüstert:" Sag nicht zu ihr, dass du das jetzt von mir gehört hast. Ja. Mercedes macht wirklich fiese Pläne, aber ich verstehe einfach nicht wieso sie das macht. Ich bin schon lange nicht mehr auf ihrer Seite." Ich nicke. "Du glaubst mir doch, oder?", fragt sie ängstlich. Ich zögere, sie schluckt fest und sieht enttäuscht zu Boden. "Weißt du, es ist nicht einfach, wenn jeder gleich das Schlimmste von dir denkt. Wenn dich alle mit so einem bösen Blick ansehen und du nicht wirklich beliebt ist. Keiner vertraut mir und darum erwarte ich auch nicht, dass du das tust." Ich merke, wie ernst es ihr ist. "Ich vertraue dir aber.", lächle ich. "Echt?" Freudig sieht sie mich wieder an. "Ja." "Ich vertraue dir auch. Sind wir jetzt sowas wie Freundinnen?" Ich nicke. Quiekend fällt sie mir um den Hals und lachend erwidere ich die Umarmung. Wir quatschen noch eine ganze Weile, bevor ich in meine Klasse gehe. Alba winkt mir noch zu, während sie um die Ecke geht.

Alba

Da werde ich gegen die Wand gezogen. "Und? Wie läuft es mit Karol?" "Super. Wir sind jetzt Freundinnen. Endlich eine richtige Freundin. Äh,...nach dir natürlich." Mercedes lächelt zufrieden. "Ich wusste doch, dass du doch noch zu etwas zu gebrauchen bist. Vergiss unsere Hauptmission nicht.", zischt sie. Sie lässt meinen Kragen los, ich schüttle nur schnell den Kopf, um sie nicht zu provozieren. "Arme Karolita." Sie zieht einen Schmollmund und lacht anschließend gemein. Ich lache gespielt mit, da ich ihre Idee überhaupt nicht gut finde. "Bald wird sie das letzte Mal gelächelt haben.", kichert Mercedes. Ich ziehe meine Mundwinkel kurz nach oben.

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Oh, jetzt wissen wir wer die Böse ist..und Alba?

Bearbeitet

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