Regen

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"Auf dich hat sie sich sicher nicht bezogen, bei ihrem Lied, denn du hast ihr das Herz gebrochen.", zische ich in seine Richtung. "Wenn das so ist, Champ, dann halt dich ran.", raunt er grinsend zurück. "Was?" "Na, überzeuge sie von dir, bevor es zu spät ist.", erklärt er mir leise. Ich beobachte Karol und Chiara, wie sie etwas mit der Lehrerin klären. Dann verlässt Karol die Bühne und steuert auf uns zu.

"Hey, ihr zwei! Habt ihr zugehört?", fragt Karol mit ihrem breiten Lächeln, welches mich sofort besser fühlen lässt. "Ja. Das war eben unglaublich.", lächle ich bewundernd. "Danke.", lächelt sie schüchtern zurück. "Wir sollten uns näher mit Dove Cameron befassen, weil sie schließlich bald zu Besuch kommt...hier her. Aber das wisst ihr sicher schon.", erklärt sie uns. "Das war echt gut. Wenn dich Dove hören würde, würde sie dich sicher in ihre Backgroundsänger eingruppieren.", grinst Mike. "Das wäre cool...aber leider nicht mehr als Wunschgedanken. Obwohl...ich bin sowieso lieber hier.", antwortet sie darauf. "Hast du bei dem Text eigentlich an jemand bestimmtes gedacht oder nur so gesungen?", frage ich sie. Dabei versuche ich nicht zu interessiert zu wirken.  Karol sieht mich sichtlich nervöser an. "Wieso?" "Weil es so gewirkt hat..., weil du es mit so viel Gefühl gesungen hast." "Ich...glaube nicht.", murmelt sie. Etwas innerlich enttäuscht, nicke ich. Mike berührt meine Schulter mit seiner Hand und deutet mir, dass er geht. Kurz zwinkert er mir noch zu, bevor er verschwindet. Den soll man mal verstehen. Zuerst ist er so komisch und jetzt wieder nett. "Was war das? Jungskram? Dann will ich es vielleicht doch nicht wissen.", meint Karol und kichert beim letzten Satz. "Ich verstehe ihn auch nicht ganz. Ich sehe dich dann heute bei unserer Probe?" Plötzlich bin ich richtig nervös, bei dem Gedanken allein mit ihr zu sein. "Ja..." Sie zieht das Wort in die Länge und scheint auf etwas zu warten. Ich ziehe eine Augenbraue nach oben, da breitet sie zaghaft ihre Arme aus. Ich verstehe und nehme sie sofort in meine Arme. Diesmal fühlt sich die Umarmung anders an. Für mich auf jeden Fall. Und als sie mit ihrem Kopf sich leicht in mein Shirt verkriecht, bekomme ich eine kleine Gänsehaut. Außerdem kann ich nicht aufhören zu grinsen. Dann lösen wir uns und sie geht zu Chiara. Ich sehe ihr hinterher und kann fast meinen Blick nicht von ihr losreißen. Als ich dann aber bemerke, dass Chiara mich beobachtet, drehe ich mich schnell um. Ich sollte echt aufpassen, dass das Anstarren nicht zu offensichtlich wird.

Diesmal kommen Karol und ich in der Probe sehr weit. Die Melodie für die Strophen steht und an einigen Stellen haben wir auch schon einen Text. Bei der nächsten Probe könnte das Lied dann endlich vollständig werden. Gerade lege ich meine Gitarre zurück, als Karol kurz aufschreit. Sofort lasse ich Gitarre, Gitarre sein und reiße meinen Kopf zu ihr. Sie hält ihr Handy in den Händen und zittert am ganzen Körper. Ich gehe zu ihr, ziehe sie zu mir, sodass ihr Rücken an meinem Oberkörper lehnt und streichle ihre Arme. Allmählich beruhigt sie sich. "Was ist passiert?", frage ich sanft. Sie zeigt mir eine Nachricht. Schon wieder von diesem Typen aus Mexiko. Vor dem Text hat er ein Bild angehängt. Ein Bild, wie Karol und ich uns heute, nach ihrem Lied umarmt haben.

Ach wie niedlich ihr beiden seid. Aber das was wir beide hatten, war stärker. Nicht? Wie schade, dass ihr euch bald hassen werdet. Wie schade, dass das mit euch ein... Verfallsdatum hat. Dieses Datum ist schon bald. 😈
B.

Ich sehe zu Karol, die wild ihren Kopf schüttelt. "Nichts ist stärker...als das was wir haben." Dabei sieht sie mir so intensiv in die Augen, dass mir fast schlecht von meinem Magenkribbeln wird, welches angefangen hat, als ich sie in den Arm genommen habe. "Was wir haben?", frage ich beinahe zu aufgeregt. "Unsere Freundschaft. Dieses besondere Band was uns verbindet. Als würden wir uns schon ewig kennen. Wenn es mir schlecht geht, weißt du sofort was zu tun ist, damit es mir besser geht. Wir beide scheinen beinahe seelenverwandt zu sein, nicht?", fragt sie. Ihre Augen leuchten, während meine sicher nicht mehr so freudig strahlen. Nur Freundschaft? Nicht mehr? "Du siehst traurig aus. Warte...jetzt bin ich dran, dich besser fühlen zu lassen. Mal sehen, was ich machen kann." Sie tut so, als würde sie mit Daumen und Zeigefinger einen Bart nachfahren. Ich blicke auf ihre zarten, leicht rosanen Lippen. Es gibt eine Sache, die mich besser fühlen lassen würde. Aber sie würde diese Sache nie machen. Da sie nicht dasselbe für mich fühlt.

Plötzlich verzieht sie ihr nachdenkliches Gesicht extrem, sodass es komisch aber gleichzeitig auch lustig aussieht. Schon lächle ich. "Ha...ich hab's geschafft!", freut sie sich. "Karol...egal was passiert. Wir werden uns nie hassen, oder?" "Egal was passiert. Ich könnte dich nie hassen.", antwortet sie nur darauf, was mein Bauchkribbeln verstärkt. Glücklich gebe ich ihr, ohne lange nachzudenken einen Wangenkuss. Verdutzt löst sie sich von mir und legt eine Hand auf die Wange, welche ich geküsst habe. "Womit habe ich das verdient?" "Weil du so unglaublich süß bist..." Überrascht sieht sie mich an. "...wegen dem, was du gesagt hast.", setze ich leicht nervös dran. Nur nicht verplappern.

Karol lächelt wieder. "Gehen wir?" "Klar." Gemeinsam gehen wir zur Eingangstüre der Schule. "Oh nein! Es regnet.", seufzt die braunhaarige Schönheit. "Was ist los?" "Ich habe keinen Regenschirm mit.", nuschelt sie beschämt. "Aber ich eine Jacke." Sie sieht mich fragend an. "Die können wir uns über den Kopf halten. So werden wir nicht nass." "Wir wohnen aber nicht nebeneinander.", wirft sie ein. "Ich bringe dich gern heim.", antworte ich nur darauf und öffne die Türe. Dann gebe ich die Jacke über uns. Karol steht rechts von mir und hält mit ihrer rechten Hand den einen Teil der Jacke. Ich, mit meiner linken Hand halte den anderen Teil über uns. Da wir aber sehr eng, wegen der Jacke stehen müssen berühren sich unsere Handrücken, der Hände, welche nicht die Jacke halten. Ich spüre, dass meine Wangen heiß werden und blicke in eine völlig andere Richtung. "Können wir?", meldet sich Karol plötzlich. "Jaja." Und so gehen wir durch den Regen.

Plötzlich rutscht Karol, wegen einer Pfütze aus und greift nach meiner Hand. Ich versuche auch ihre Hand zu schnappen, um ihr Halt zu geben, da verschränken sich unbemerkt unsere Finger dabei. Die Röte schießt mir ins Gesicht. Ich schaue weg, aber mir fällt ein, dass ich mich ihr zuwenden muss, um mich zu vergewissern, dass es ihr gut geht. "Alles in Ordnung bei dir?" "Bei mir ja...aber du bist völlig rot." Sie blickt zu unseren Händen, dann zu mir. "Ist es deswegen?", fragt sie.
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🙊🙊🙊 Was wird Rugge antworten?


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