Our Lovesong

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Rugge springt einen Schritt zurück und rekelt sich vor Ekel. "Sag mal, gehts noch?", braust Chiara auf. "Sorry, mir war schlecht.", meint Mechi achselzuckend, als sie wieder würgen muss. Schnell bringt sie Alba zur Toilette. Sie schickt uns einen entschuldigen Blick zu, der aber auch nicht die Sauerei auf dem Anzug wegmachen kann. "Was machen wir jetzt?", jammert Karol und will sich die Haare raufen. Rechtzeitig erinnert sie sich aber daran, dass sie ihre Frisur nicht mehr zerstören sollte. "So kann ich nicht raus.", meint Rugge angewidert.

Plötzlich geht ein Gemurmel durch die Leute. Nicht wegen dem was gerade passiert ist, sondern wegen einem fremden Gesicht. Chiara scheint alles andere, als begeistert über dem Fremden zu sein. "Der Moment ist echt schlecht, mi amor.", seufzt sie. "Was ist den los?", fragt er, gibt Chia einen Kuss und lässt seinen Blick zu uns wandern. Dann sieht er Rugges Anzug. "Was ist hier passiert?" Das ist also Jorge? Chiaras Freund? Halleluja, wo hat sie den denn aufgetrieben? Solche Hottis trifft man doch auf keiner normalen Straße.

"Mechi....eine Sängerin von uns, ist schlecht geworden. Dann hat sie sich auf seinem Anzug übergeben." "Wir müssen fast ganz am Anfang raus, aber so ist es unmöglich.", jammert Karol. "Hast du Wechselklamotten?", fragt Jorge meinen Freund. Dieser verneint. Frustriert lasse ich mich zu Boden sinken. Zuerst komme ich nicht und jetzt das. Unser Auftritt soll wohl nicht sein. "Aber ich habe welche. Unten im Auto. Ich dachte, wir würden nachher vielleicht feiern gehen auf deinen Auftritt." Dabei sieht er verliebt lächend zu Chiara. "Da wollte ich dann was anderes anziehen. Ich hole es schnell." Chiara fällt ihrem Freund um den Hals. "Du bist ein Schatz.", freut sie sich. "Aber nur deiner.", lächelt Jorge.

"Ich will euch Turteltauben nichts stören, aber die Nässe der Kotze geht durch den Stoff!", entgegnet Rugge angewidert. Schon rast Jorge davon. Nicht einmal fünf Minuten später ist er wieder da. Er hat sich umgezogen und sein dunkelblauer Anzug, den er eben getragen hat, baumelt um seinen Arm. "Hier. Zieh den an. Ich glaube, wir haben die gleiche Größe." Rugge bedankt sich, rennt ins Klo und kommt nur kurze Zeit später wieder heraus. Der Anzug passt wie angegossen. Sein versautes Outfit hat er in mehrere Tüten gesteckt, damit ja nichts durchgeht. Diese stellt er in eine Ecke.

Chiara überhäuft Jorge mit Küssen, dass sie beinahe das zweite Mal die Glockentöne verpassen. "Es fängt gleich an. Du solltest in den Zuschauerraum.", meint sie zu ihrem Freund. "Ich drück dir die Daumen.", lächelt er und gibt ihr nochmal einen langen Kuss. Dann bedanken Rugge und ich uns abermals bei ihm. Anschließend macht Jorge sich auf den Weg. Chiara schnappt sich ihre Gitarre und stellt sich zum Bühneneingang. Vorher geht aber der Direktor unserer Schule auf die Bühne. Pablo.

Der Vorgang öffnet sich und Pablo wird mit Applaus begrüßt. Er beginnt mit einer Anfangsrede. Derweil krallt sich Chiara, mit ihren Händen nervös in ihren Gitarrenhals. "Hiermit beginnen wir nun unsere Aufführung, in der ihr sehen könnt, wie eure Schützlinge gewachsen sind und an was sie gearbeitet haben..." "Chiara, ich danke dir für alles. Ohne dich, wäre ich heute nicht hier.", wispere ich ihr zu. "Ohne dich wäre ich hier nicht aufgetreten.", gibt sie zurück. Wir umarmen uns lange. "Du schaffst das Chia. Zeig ihnen, was du kannst.", wispere ich ihr ins Ohr." "Danke." Rugge umarmt sie ebenfalls. "Danke für alles, Chia."

"Wir starten nun mit unserer ersten Klasse. Begrüßt mit mir unsere erste Solosängerin dieses Abends. Chiara Parravicini!" Pablo verlässt unter Applaus die Bühne. Das Licht wird etwas dunkler und meine Freundin betretet die Bühne, wobei sie auf ihrer Gitarre spielt. Vorne angekommen beginnt sie zu singen. Es ist noch schöner, wie gestern.

"Rugge, es zu mir leid, dass du wegen mir leiden musstest. Ich hatte so Angst. Mechi hat gedroht, dich zu vergiften. Ich konnte nicht....", breche ich ab. Rugge sieht mich beruhigend an. "Du bist ja doch noch gekommen und das ist es, was zählt." Ich sehe ihn liebevoll an. "Ich liebe dich, Rugge. Ich wollte dich niemals in diese Lage bringen und dass du jetzt so gelassen nimmst...." "Alles ist gut ausgegangen. Lass uns jetzt auf unseren Auftritt konzentrieren." Dann beugt er sich zu mir. "Ich liebe dich auch." Er küsst mich liebevoll. Anschließend macht er sich auf den Weg, zur anderen Seite der Bühne. Gerade rechtzeitig. Chiara bekommt viel Applaus. Sie verlässt strahlend die Bühne. Als sie an mir vorbeikommt, wünscht sie mir viel Glück. Ich atme einmal durch. Ich mache mich auf den Weg, auf die Bühne. Rugge ebenfalls. Es ist ganz dunkel, bis es hell wird, die Musik beginnt unsere Stimmen erklingen.

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