Mi héroe

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Ängstlich sehe ich nach oben und flehe, dass der Lift sich gleich wieder in Bewegung setzt. Ich warte eine halbe Minute, in der ich im Kreis gehe und bete, dass ich hier wieder rauskomme. Als sich nach dieser halben Minute immer noch nichts tut, kommt die Panik. Verzweifelt drücke ich den Notfallknopf. Ich warte. Und warte.

Mercedes
Schnell laufe ich zu Alba zurück. Dann gehen wir zum Getränkeautomaten und holen uns ein Getränk. Somit haben wir ein Alibi und niemand kann uns verdächtigen. Wir gehen zu den anderen zurück.

Karol
Wieso verdammt noch mal, gibt es einen Alarmknopf, wenn dann keiner Zeit hat? Was soll der Scheiß? Notfall ist Notfall! Wieso geht denn keiner ran? Ich gehe zu den Türen des Lifts und hämmere dagegen. Dazu schreie ich laut:" Hallo? Hilfe!" Immer wieder hämmere ich dagegen. Es muss mich doch jemand hören. "Ihr will hier raus!" Tränen bahnen sich schon ihren Weg über die Wangen. Schnell wische ich sie ab. Ich habe jetzt keine Zeit zum Heulen. Da meldet sich endlich jemand. Schnell sage ich, dass ich im Lift stecke. Die Frau am anderen Ende, meint sie würde gleich wen verständigen, es aber noch dauern könnte. Na super. Ich muss schon so dringend.

Mercedes
Rugge sieht sich schon nach Karol um. Die arme Kleine steckt in ihrem Schicksal fest. Dann wendet er sich an Alba. "Habt ihr Karol gesehen, bevor ich hierherkamt?" "Sie ist den Lift gestiegen.", beantworte ich für sie. "Sie müsste aber schon längst wieder hier sein." Er sagt das mit einem wütenden Unterton, als hätten wir etwas mit dem Verschwinden zu tun. Naja, haben wir ja auch. "Dann braucht sie halt länger. Wieso? Vertraust du ihr nicht?" Er sieht mich sauer an. "Ich kenne dich. Du glaubst zwar, dass dich keiner durchschauen kann. Aber so nett wie du gerade tust, bist du nicht." Dabei streckt er mir seinen Zeigefinger entgegen. "Wo ist sie?" "Am Klo.", seufze ich genervt. "Sehr witzig." "Bin ich immer.", lächle ich und schlängle mich an ihm vorbei, um bei den anderen zu bleiben. "Ich kenne dein Spiel. Ich hoffe für dich, dass wirklich nichts passiert ist.", schnaubt er und geht Richtung Lift. Alba sieht ihm hinterher. "Alba!" "Ja?" Sie sieht zu mir. "Lass den Trottel. Wir hatten unseren Spaß." Böse grinsend wende ich mich wieder den anderen zu. "Hmm.", stimmt sie mir zu und stellt sich neben mich. Ich streiche mir eine Haarsträhne zurück und folge den Erzählungen unseres Leiters.

Karol
Mittlerweile habe ich mich auf den Boden gehockt und warte. Benicio hat den Lift angehalten. Wenn er sowas zustande bringt, was wird er dann machen, wenn ich weiterhin versuche ihn zu ignorieren? Es wird nur noch schlimmer werden. Langsam bekomme ich wirklich Angst. Dumpf kann ich ein "Karol" vernehmen. Schnell stehe ich auf und hämmere wieder gegen die Türe. Wer auch immer da draußen ist, muss mich doch jetzt hören. "Hilfe!", schreie ich noch. "Karol?", wird es lauter. Ich stoppe mit dem Gehämmere. "Ja! Im Lift!", schreie ich zurück. "Ich stecke fest!" Dann bleibt es still. Ich lausche. "Hallo? Hilfe!" Ich hämmere erneut gegen die Tür. "Hallo!" Nach einer Weile kann ich leicht über mir Geräusche vernehmen. Sind das Schritte? Sie kommen näher. Aufgeregt klopfe ich weiter gegen die Tür. "Hier bin ich!" "Karol!" Es ist Rugge. Sofort beginne ich zu lächeln. Jetzt kann nur alles gut werden. Er rumort an der Tür. Dann bewegt sie sich. Die Türen werden zur Seite geschoben. Vor mir ist nun dunkle, nackte Wand. Oberhalb ist jedoch frei. Die Wand hört auf und man kann den Boden, des nächsten Stockwerkes erkennen. Zwischen der Lücke und der Decke des Lifts, geht sich ein wenig mehr als mein Kopf aus. "Princesa." Ich kann nun Rugges Gesicht erkennen, was zu mir herunterschaut. "Rugge!", rufe ich freudig. "Ich hatte schon das Gefühl, dass hier was nicht stimmt.", meint er. Dann streckt er mir seine Hände entgegen. Gerade so kann ich sie ergreifen. "Okay, jetzt stemme dich mit deinen Füßen gegen die Wand. Ich zieh dich hoch." "Bin ich dir nicht zu schwer?", frage ich besorgt. "Nein, nein.", lacht er. Ich tue wie mir geheißen. Dann zieht Rugge und ich klettere mit den Füßen an der Wand nach oben. So machen wir weiter, bis ich oben anstehe. "Jetzt muss dein Kopf hier durch." Ich halte meinen Kopf schief. So geht es noch ein wenig leichter. Zuerst kommt mein Kopf durch die Öffnung. Ich lasse Rugges Hände los und liege so mit meinem Oberkörper auf den Boden. Mit einem letzten Ruck habe ich auch meine Beine hervorgezogen. "Oh, du bist mein Held." Ich rabble mich auf, schlinge meine Arme um Rugge und drücke ihn an mich. Rugge legt seine Arme ebenfalls um mich und hält mich fest. "Ich hatte so Angst.", wispere ich. Mein Freund gibt mir einen Kuss auf den Scheitel. Dann hebt er meinen Kopf an. "Du hast sogar geweint.", fällt ihm auf. "Ich hatte Panik." Er nickt, wischt mir die Tränen mit seinen Daumen weg und drückt mich wieder an sich. Erleichtert lösen sich ein paar weitere Tränen und finden ihren Weg auf sein Shirt. Anschließend drücke ich meine Lippen auf seine.

Aber nur kurz, denn dann kommen die Handwerker, die sich um den Lift kümmern. Wir erklären ihnen, dass ich im Lift feststeckte, Rugge mich aber befreien konnte. "Sie haben wirklich einen heldenhaften Freund.", meint der eine Handwerker. Lächelnd lehne ich mich an Rugge. "Das stimmt." "Ihnen geht es sonst gut?", fragt der andere Handwerker noch besorgt. "Jaja. Alles Bestens." "Gut." Dann ziehe ich Rugge von den Männern weg. Lächelnd beugt sich mein Freund wieder nach vorne, da er denkt, dass er jetzt mit Küssen belohnt wird. Ich jedoch meine nur:" Ich weiß, wer den Lift angehalten hat." Meine Angst muss mir anzusehen sein, denn Rugge wirkt beunruhigt, als er mir antwortet. "Wer?" "Benicio." "Benicio? Aber ich dachte Mercedes..." Ich schüttle den Kopf. "Es war Benicio. Er hat mir eine Nachricht geschickt. Kurz nachdem der Lift stecken blieb schrieb er "Ups"." "Aber er ist doch eigentlich in Mexiko." "Nein, er ist hier." Ängstlich sehe ich mich um. "Und er wird uns schaden. Als Rache, da ich ihn einfach ignoriert habe, nachdem ich ihn mit Gio sah. Mi amor, ich habe Angst." Rugge zieht mich erneut an sich. "Ich bin immer da. Du brauchst keine Angst zu haben. Ich beschütze dich." Lächelnd schließe ich meine Augen. "Das weiß ich doch." "Bekomme ich jetzt meine Belohnung?", fragt er dann nach einer Weile mit einem leicht dreckigen Grinsen. "Gleich. Erstmal muss ich aufs Klo."

Lachend gehen wir gemeinsam zu den Toiletten, wo Rugge wartet. Als ich wieder herauskomme, drückt er mich gegen die nächste Wand. "Jetzt?", fragt er grinsend. "Jetzt." Sofort küsst er mich innig. Nach einer Weile hüpfe ich einmal, um meine Beine um seine Hüfte schlingen zu können. Er drückt mich gegen die Wand. Meine Arme lege ich um seinen Nacken. Er hält meine Beine und so machen wir eine Weile rum. Die Zunge kommt ins Spiel. Mein erster Zungenkuss! Aber es fühlt sich echt gut an. Dabei wandern seine Hände zu meinem Arsch. Aber das ist mir egal. Er schafft es, meine Angst für einen Moment völlig verschwinden zu lassen und die kommenden Probleme zur Seite zu schieben.

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Rugge, der Held😍


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