Gefühle für dich?

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"Nein...wegen der frischen Luft.", hasble ich schnell. "Rugge. Lüg mich nicht an." Karol rappelt sich auf und stellt sich mir gegenüber. Anscheinend hat sie jedoch vergessen, meine Hand loszulassen. Mein Herz klopft schneller, als sie sich mir nähert. "Es ist nicht wegen der Luft. Sondern wegen mir. Stimmt's?" "Ich...ich..." "Bitte, denk dir jetzt keine Lügen aus.", bittet sie mich. "Na gut...vielleicht liegt es an dir." Ich blicke zu Boden. Ich traue mich einfach nicht, sie anzusehen. "He..." Sie legt eine Hand auf meine Wange und hebt so meinen Kopf an, sodass ich sie wieder ansehen muss. Ihre funkelnden grünen Augen rauben mir beinahe den Verstand. "Dafür musst du doch nicht schämen. Ich finde das süß.", grinst sie. "Süß?" "Ja. Du bist süß, wenn du so bist. Verliebt.", lächelt sie. Ich atme erleichtert aus. Sie findet es nicht komisch. Langsam gehen wir weiter. Dabei hält sie immer noch meine Hand. "Was ist mit dir?" "Mit mir?" Sie sieht fragend zu mir. "Na, was fühlst du?" "Ich weiß nicht.", meint sie ehrlich. "Aber jetzt verstehe ich, warum jeder dachte wir wären ein Paar." Sie zwinkert zu mir, was mich erneut rot anlaufen lässt. "Awww...rot steht dir.", kichert sie. "Könntest du dir nicht vorstellen...", ringe ich mit Worten. "Was?", haucht sie. "...in mich verliebt zu sein?" Nervös kratze ich meinen Nacken. "Ich habe bis jetzt immer freundschaftlich über dich gedacht. Aber unmöglich scheint es nicht." "Echt nicht?" Sie schüttelt lächelnd ihren Kopf. "Was meinst du damit?", frage ich aufgeregt. Karol wird mittlerweile schneller. Wir sind anscheinend fast bei ihr. "Das es nicht unmöglich scheint, dass ich mich in dich verlieben könnte. Ich habe unsere Umarmungen immer sehr genossen. Wir haben eine besondere Verbindung zueinander. Anscheinend nicht nur eine freundschaftliche." Sie zwinkert mir zu, was mir erneut ein Lächeln entlockt.

An ihrer Haustüre angekommen, geben wir die Jacke von unserem Kopf weg. Diese ist nun schon sehr nass. "Bis zu mir hält die noch durch.", erkläre ich Karol. "Gut...dann..." Plötzlich legt sie ihre Hände auf meine Brust und ist mir auf einmal so nah, wie noch nie.

Karol
Ich möchte Rugge noch etwas ärgern und näher mich ihm an. Unsere Nasenspitze berühren sich fast. Schelmisch grinsend hebe ich meinen Blick von seinen Lippen zu seinen Augen. Seine dunklen Augen betrachten überrascht meine. Schwer kann man seine erweiterten Pupillen erkennen. Ich falle plötzlich aus meiner Rolle. Mir wird bewusst wie nah ich Rugge plötzlich bin. Ich wollte ihn gerade noch ärgern, doch seine fast schwarzen Augen bringen mich aus dem Konzept. Ich versuche verzweifelt den Satz fortzusetzen. Doch seine Augen und sein süßer Blick haben mein Gehirn unbrauchbar gemacht. Er kommt mir noch etwas näher. "Ja?", haucht er. "Dann...sage ich mal..." Endlich fällt mir ein, was ich sagen wollte. Ich fasse mich wieder und beginne wieder neckisch zu grinsen. Sein Blick ruht auf meinen Lippen. "Danke.", wispere ich. Ich lasse meine Lippen über seine schweben. Er beugt sich nach vor, doch ich weiche zurück und gebe ihm nur einen Wangenkuss. Dabei löse ich meine Hände von seiner Brust und gehe einen Schritt zurück. Sein verdutzter Blick bringt mich zum Schmunzeln. Dann jedoch greift er nach meinen Händen und zieht mich so wieder zu sich. "So nicht, junges Fräulein. Erst ärgern sie mich so offensichtlich...und dann nur einen Trostpreis?", grinst er. "Ja. Leider nur einen Trostpreis. Den Hauptgewinn haben Sie noch nicht gewonnen.", spiele ich sein Spiel mit. "Und was muss ich tun, um ihn zu gewinnen?" Sein Blick wandert wieder zu meinen Lippen. "Nichts. Ich muss es zulassen. Dafür ist es aber zu früh." Er schüttelt nur den Kopf. "Für nichts ist es zu früh." "Ach nein?" Er schüttelt nur den Kopf. Ich blicke zu unseren Händen. Wie lange will er sie den noch halten? Langsam möchte ich schon gerne ins Haus. "Karol?" "Hmm?" Ich sehe auf. Darauf hat Rugge gewartet, denn im nächsten Moment legt er seine Lippen auf meine. Nur ganz kurz. Völlig unerwartet. Mein Kopf schaltet sich aus. Ehe ich etwas tun kann, hat er seinen Kopf wieder zurückgezogen. Nur ein leichtes Prickeln erinnert noch an die Berührung unserer Lippen.

"Habe ich doch gerne getan." Zuerst verstehe ich nicht, doch dann begreife ich. Rugge meint mein vorheriges Danke. Ich bin irgendwie völlig verdattert. Kein Wortlaut dringt aus meinem Mund. Rugge scheint es zu freuen, dass ich meine Sprache verloren habe. "Soll ich für dich klingeln oder hast du einen Schlüssel?" Ich deute stumm auf den Knopf neben der Tür. Er versteht und klingelt für mich an. "Hallo?", ertönt die Stimme meiner Mamá. "Ich bin's.", schaffe ich zu sagen. Meine Stimme krächzt irgendwie. "Alles gut?" "Jaja." Da öffnet sie die Türe. Ich drücke diese auf und betrete die Garderobe. Mamá kommt mir entgegen und sieht Rugge hinter mir. "Wen hast du da mitgebracht?" "Rugge...ein Freund von der Schule." Ich habe keine Ahnung, was wir jetzt wirklich sind. Normale Freunde eigentlich nicht mehr. "Freut mich." Rugge und Mamá schütteln sich ihre Hände. "Danke, dass du meine Tochter nachhause begleitet hast. Warte, Karol. Ist das nicht dein Gesangspartner, mit dem du dich so gut verstehst?" "Ja. Genau der. Er muss aber weiter. Zu sich nachhause." Irgendwie macht mich seine Gegenwart nervös. "Schade. Ich bin auf jeden Fall Caro. Du musst mich nicht siezen.", erklärt sie Rugge. "Danke. Ja, ich sollte dann gehen." "Leih ihm doch einen Schirm von dir!", meint Mamá dann zu mir. "Einen was...ach ja." Irgendwie bin ich durch den Kuss völlig neben der Spur. "Wirklich alles in Ordnung bei dir?" "Sie ist nur müde. Es war ein anstrengender Tag.", antwortet Rugge schnell für mich. Dankend schenke ich ihm ein Lächeln. Dann reiche ich ihm einen Schirm. "Ich bringe ihn dann morgen mit in die Schule.", sagt Rugge zu mir. "In Ordnung." Wir verabschieden uns und Rugge verschwindet im Regen.

Am nächsten Tag gibt er mir den Schirm zurück. Nur Chiara habe ich dann von dem Kuss erzählt. Sie ist sofort ausgerastet und meint, dass ich bestimmt auch in Rugge verliebt bin. Ich bin mir da nicht so sicher. In der Pause bin ich auf der Suche nach ihm, als ich ihn zusammen mit Alba finde. Er singt mit ihr zusammen. Mit derjenigen, vor der er mich gewarnt hat. "Tienes el Talento." Es ist der Song, den Mercedes und Alba gemeinsam singen werden. Leider klingt es echt gut. Irgendwie spüre ich Tränen und ohne zu wissen warum, verschränke ich sauer meine Arme.

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Uiuiui...was passiert gerade mit Ruggarol😱 und was soll das mit Alba?🤔
(Irgendwie könnte man sich im Video Karol statt Ludmi vorstellen😊)


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