FIGHT FOR YOU - Gefährliches Verlangen

24| Zweifel

Estrela

Als ich meine Augen öffne, fällt mir als erstes das weiche Bett auf, in dem ich liege und es definitiv nicht mein Eigenes ist. Die Rollläden der Fenster, sind hinuntergezogen und nur einzelne Sonnenstrahlen, scheinen in das mir nicht bekannte Schlafzimmer. Ich erinnere mich an gestern zurück. Ich bin bei Kian und so wie es aussieht, bin ich wohl bei ihm eingeschlafen. Doch anstatt mich zu wecken, hat er mich in sein Bett getragen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich von dieser Geste halten soll. Es ist einerseits süß, doch eigentlich war es nicht geplant die Nacht hier zu verbringen. Ich drehe mich auf die Seite und gehe davon aus, dass Kian neben mir liegt. Aber das tut er nicht. Nur die ungemachte Seite verrät mir, dass er in der Nacht, wohl auch im Bett gelegen hat. Plötzlich kann ich mich nicht daran hindern, meine Nase in das Kissen zu vergraben. Sofort steigt mir sein gut, duftender Geruch entgegen.
Ich spüre einen kühlen Luftzug, der von einer angelehnten Tür hinein weht. Vermutlich führt das Schlafzimmer auf einen Balkon raus. Ich stehe langsam auf und schaue mich um. Das Bett, auf dem ich gelegen bin, stellt sich als Futon Bett aus Paletten heraus. Ich lasse meinen Blick weiter durch den Raum schweifen. Ein Kleiderschrank, ein Fernseher, der gegenüber vom Bett an der Wand hängt und ein großer schwarzer Fell-Teppich, befinden sich in diesem Zimmer. An einer Wand hängen Zertifikate und Pokale – vermutlich von Kämpfen, die Kian gewonnen hat. Ich gehe näher hin, um sie zu betrachtet, da höre ich gerade, wie die Balkon Tür aufgeht und ein Oberkörperfreier Kian erscheint.

"Morgen."

"G-guten Morgen", stottere ich. Kian grinst und kommt auf mich zu.

"Du willst dich sicherlich frisch machen?" Ich starre auf seine nackte Brust, die von der Sonne geküsst worden ist.

"Ähm ... ja" Warum bin ich plötzlich so nervös? Und seit wann ist Kian so süß? Es ist fast schon zu schön, um wahr zu sein. Vielleicht Träume ich ja noch ...

"Da ist das Bad." Er zeigt auf eine Schiebetür aus Milchglas, die mir zuvor nicht aufgefallen ist. Er geht zu ihr und schiebt sie auf, dahinter befindet sich ein in Schwarz und Weiß gehaltenes Badezimmer. Mit großer Dusche und sogar einer Badewanne, sowie zwei Waschbecken und einer Toilette. "Ich habe sicherlich eine frische Zahnbürste für dich", erklärt er, nachdem ich zögernd das Bad betreten habe. Er schaut in verschieden Schubladen unter dem Waschbecken nach, während ich das Muskelspiel an seinem Rücken beobachte. Himmel! "Hier." Er steht vor mir und grinst mich an. Ich runzle die Stirn, bin noch immer völlig durcheinander, von seinem fürsorglichen Verhalten. "Die Zahnbürste". Er hält mir das Gemeinte vor das Gesicht und lacht. "Du schläfst wohl noch etwas." Ich erröte und nehme ihm die Zahnbürste aus der Hand.

"Danke" murmele ich verlegen.

"Ich muss bald zum Training, aber ich kann dich davor noch nach Hause bringen", bietet er mir an.

"Okay." Er zwinkert mir zu und verschwindet. Ich atme laut aus und betrachte mich im Spiegel und erschrecke mich vor meinem eigenen Anblick. Meine Wangen sind immer noch gerötet, und mein Haar ist wie immer nach dem Schlaf, total zerzaust. Ich brauche dringend eine Dusche. Nachdem ich mir die Zähne geputzt habe, aufs Klo gegangen bin, meine Haare mit der Hand ein wenig gebändigt habe, gehe ich aus dem Bad. Die Rollläden sind nun in Kians Schlafzimmer offen und der Raum wird jetzt lichtdurchflutet. Die Tür seines Schlafzimmers steht offen und ich gehe hinaus in den Flur, um dann die Treppe nach unten zu gehen.

Ich finde Kian in der Küche vor. "Kaffee?", fragt er mich, als er mich bemerkt und ich wende mich an ihn.

"Ja, gern." Ich bringe ein kleines Lächeln zustande. Kian hat sich angezogen. Er trägt jetzt eine schwarze Jogginghose und ein weißes Shirt, das über seine Oberarme spannt. Ich beobachte ihn, wie er Kaffee zubereitet. Dabei schweifen meine Gedanken mal wieder zu gestern Abend und an all die anderen Momente, zwischen Kian und mir. Mir wird plötzlich ganz heiß und ich bekomme gar nicht mit, wie Kian mit einer Tasse vor mir stehen bleibt.