54| In Sicherheit

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Kian

Die Waffe gegen meine Halbschwester Heaven gerichtet, sehe ich Costello in die Augen. Sein Blick, sagt mehr als tausend Worte. Er will mich am liebsten tot sehen und auch alle anderen. Doch jetzt sitzt er in der Falle. "Eine falsche Bewegung und ich drücke ab!", knurre ich. Costello bleibt ruhig, nur sein zusammen gepresster Kiefer, zeigt auf seine Wut hin. Seine Tochter ist ebenfalls viel zu entspannt, dafür, dass ich ihr eine geladene Waffe gegen den Kopf halte. Sie denken vermutlich ich bluffe nur. Aber sie haben keine Ahnung, zu was ich alles fähig bin.

"Kian!" Gabriel erscheint neben mir. Auch er hat seine Waffe auf Costello gerichtet.

"Und das alles nur seinetwegen!", knurrt Domenico und sieht Gabe hasserfüllt in die Augen.

"Hier geht es um viel mehr, als nur um mich, Costello. Und das weißt du", antwortet Gabriel ihm.

"Du bist mir im Weg, Arschloch! So wie es deine Eltern waren! Es war ein Fehler die Sache Kian zu überlassen. Ich dachte, in ihm würde das Blut eines Costello fließen. Aber er stellt sich als der größte Feigling heraus, den ich kenne!" Ich knurre auf und möchte ihm sofort eine Kugel in den Kopf jagen, doch eine laute Stimme reißt mich aus meine Mordgelüste.

"Domenico Costello!" Julien kommt mit schnellen Schritten auf uns zu. "Sie sind festgenommen!" Als Costello erkennt, um wen es sich handelt, lacht er auf.

"Wirklich? Ihr habt euch die lächerliche DEA ans Land gezogen!" Julien der neben Gabriel tritt, legt seine Hand auf seine Waffe und drückt sie hinunter.

"Gabriel vergiss den Deal nicht!", flüstert er ihm zu. Fassungslos darüber, sehe ich die beiden wütend an. Gabriel, der meine Verwirrung bemerkt, ruft seine Männer zu sich und weist ihnen an, dass sie Costello und seine Tochter Heaven festnehmen sollen. Dann zieht er Julien und mich zu sich.

"Was? Welcher Deal? Es gibt keinen fucking Deal, Gabriel! Wir bringen ihn um!", knurre ich, als wir außer Hörweite von den anderen sind. Fassungslos über ihren anscheinend geheimen Plan, starre ich böse an.

"Kian, ich bin von der DEA. Wir müssen Costello erst befragen!", erklärt Julian an mich gerichtet.

"Er wird euch nie etwas sagen!", spreche ich das wohl logischste aus. Wie naiv kann man sein, um zu denken, Costello wird ihnen jemals etwas über seine Geschäfte verraten?

"Du bestimmst nicht darüber, Warren! ... Gabriel?", wendet sich Julien an ihn. Ich würde lachen, wäre die Situation nicht gerade so beschissen ernst.

"Wir bringen ihn um! Punkt!", knurre ich und möchte Julien am liebsten eine reinhauen, weil er mich gerade auf hundertachtzig bringt. Gabriel packt mich aber zuvor an der Schulter und drückt mich von dem Idioten weg. Wenn ich noch vor ein paar Stunden gedacht habe, die DEA an unsere Seite zu holen, sei eine gute Idee, bereue ich es in diesem Moment sehr.

"Er hat meine Eltern umgebracht, Julien. Er verdient es nicht zu leben ... ", meint Gabriel ernst. Jetzt sieht Julien ihn fassungslos an. Ich atme aus. Ich dachte schon, Gabe macht bei der Scheiße mit.

"Aber wir haben einen Deal, Gabriel! Wir müssen ihm mitnehmen und befragen. Nur er hat Antworten!" Es herrscht einen Moment stille. "Du hast also gelogen?", stellt Julien fest.

"Nein, ich halte mein Versprechen Julien. Aber du wirst ihn nicht mitnehmen. Wir werden ihn ins Dark Palace sperren. Du kannst versuchen ihn dort zu befragen, ob er Antworten gibt, stellt sich dann heraus. Doch ich gebe ihm nur ein Tag. Danach jage ich ihm eine Kugel in den Kopf." Julien fährt sich fluchend durch das Haar.

"Fuck, Mann! Gabe ..."

"Beruhig dich, Julien! Wir werden ihn und seine Tochter jetzt mitnehmen und du kommst mit." Gabe sieht nun mich an und ich nicke. "Wir sehen uns in zwei Stunden im Palace. Bring deine Kleine erst nach Hause", meint Gabe an mich gewandt. Gabriel und Julien – der mit diesem Plan noch immer nicht zufrieden ausschaut – führen Costello und seine Tochter in den anderen Wagen. Ich beobachte sie. Costello wendet nicht den Blick von mir ab, bis er ins Auto gesteckt wird und sie wegfahren. Noch ein paar Männer von Gabe sind jetzt da, die die Spuren verwischen. Gerade als ich mich umdrehen will, um zum Auto zu gelangen, in dem Estrela sitz, lässt mich eine Stimme innehalten.

FIGHT FOR YOU - Gefährliches VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt