37| Glücklich

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Estrela

Nach dem Sex hat mich Kian in seine Arme gezogen, und mich auf den Kopf geküsst, der auf seiner Brust liegt. Wir schweigen und hängen unseren eigenen Gedanken nach. Dabei wird mir bewusst, dass der Sex, den wir gerade hatten, nicht nur Sex war, er war viel mehr, als das. Ich habe ihm diesmal vollkommen vertraut. Ich fühle mich in Kians Armen geborgen und beschützt. Das hatte ich bei Matthew nie verspürt. Selbst dann nicht, als es noch gut zwischen uns gelaufen ist. Es ist nicht nur Kians Ausstrahlung, die er hat und die mich so fühlen lässt – uns verbindet eindeutig etwas. Kian gibt mir das Gefühl von Sicherheit. Er hatte sich mir heute das erste Mal geöffnet. Zwar nur ein klein wenig, aber es war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Irgendwann, da wird er vielleicht bereit sein, sich mir ganz zu öffnen. Denn das was Kian durchgemacht hat, ist mit Sicherheit so viel schlimmer, als das was ich erlebt habe. Bei ihm geht es tiefer und es ist viel düsterer.

"Wird deine Mutter wirklich wieder zurückfliegen?", ertönt seine tiefe Stimme dicht an meinem Ohr. Ich seufze tief auf.

"Nein, das bezweifle ich. Sie ist eine hartnäckige Frau. Sie wird nochmal hier auftauchen und versuchen mich zu überreden, nach Louisiana zurückzukehren." Kians Körper spannt sich leicht unter mir an. Ich hebe den Kopf und schaue in seine grauen Augen, die mich jedes Mal zu hypnotisieren scheinen. "Aber mein Entschluss steht fest, ich werde nicht zurück gehen." Ich lächele zaghaft. Der Gedanke nie mehr zurück nach Louisiana zu kommen, verspüre ich keine Traurigkeit. Warum sollte ich auch? Ich wurde hier in Henderson geboren, hier, wo ich wirklich zu Hause bin. Louisiana ist ein Ort, an dem ich nie hin wollte und der Ort, an dem ich nur schlechte Erinnerungen habe.

"Wird sie mit deinem Vater reden?", spricht Kian die Zweifel, auf die ich auch habe. Er weiß genauso gut wie ich, dass mein Dad nicht begeistert davon sein wird, wenn er das mit uns weiß. Auch wenn ich selber keine Ahnung habe, was wir überhaupt jetzt sind ...

"Hm, keine Ahnung. Meine Mutter hat mit meinem Vater schon seit Jahren nicht mehr geredet. Ich denke also nicht, dass sie es tun wird. Aber bei ihr kann man sich nie sicher sein."

"Wenn dein Vater das mit uns erfährt, werde ich es nicht leugnen. Das ist ihm einfach nicht gerecht über. Er wird mir zwar die Eier abreißen, aber ich werde ihn, wenn er mich fragt, was zwischen uns läuft, nicht weiter belügen. Er trainiert mich schon jahrelang und er hat mir ein richtiges Leben ermöglicht. Ohne ihn, wäre ich nie der, der ich jetzt bin.", erklärt Kian mit ernsthafter Ehrlichkeit.

"Natürlich, das verstehe ich. Du willst sein Vertrauen nicht missbrauchen und ich will das ebenso wenig. Er wird damit klarkommen müssen – er muss damit einfach klarkommen." Ich lächele und Kian erwidert es. "Ich denke, es wäre sogar besser wir erzählen es ihm selber, bevor es meine Mutter tut oder er irgendwie selber darauf kommt." Kian nickt und stimmt mir zu. "Oh, musst du nicht zum Training?", wechsle ich das Thema. Ich hoffe natürlich sehr, ich kann noch ein paar Stunden mit ihm verbringen. Kian grinst mich an, als könnte er meine Gedanken lesen.

"Ich gehe erst heute Abend ins Studio, also habe ich noch genügend Zeit, um den Tag mit dir zu verbringen." Den letzten Satz knurrt er mit verführerischer Stimme. Ich kichere, als er sich über mich beugt und sein Gesicht in meiner Halskuhle vergräbt. "Habe ich dir schon mal gesagt, dass du dich fantastisch anfühlst", murmelt er gegen meine Haut, und ich spüre seinen Atem auf ihr. Ich grinse. Er hebt den Kopf und seine wunderschönen Augen, die wie flüssiges Silber erscheinen, ziehen mich in ihren Bann. Wie immer. Er will sich zu einem Kuss zu mir herunterbeugen, doch bevor er überhaupt in die Nähe meiner Lippen kommt. werden wir von einem Klingelton das von einem Handy kommt, unterbrochen. Kian seufzt und bemerkt, dass es anscheinend seins ist. Er verdreht die Augen, steht schließlich auf und nimmt den Anruf entgegen.
"Ja?", meldet er sich. Er hört der anderen Person am Ende der Leitung aufmerksam zu. Ich kann leider nicht verstehen, was sie sagt.
"Okay, ich komme" Kian klingt nicht begeistert. Gleich daraufhin legt er auch schon wieder auf und wendet sich zu mir. "Das war Jason, er will mit mir reden, vermutlich über den Vorfall im Club."

"Oh, okay." Kian grinst, beugt sich über mich und haucht mir einen Kuss auf die Stirn.

"Shit, viel lieber würde ich mit dir den Tag im Bett nackt verbringen, aber Jason ist schon angepisst genug auf mich."

Nach etwa 20 Minuten verabschiedet sich Kian von mir, er meinte noch, er würde sich bei mir melden. Ich kann nicht aufhören zu grinsen, als ich dir Tür hinter mir schließe. Auch wenn meine Laune nicht gerade die beste ist, wegen meiner Mutter, die so plötzlich auftauchte, bin ich glücklich. Ja, Kian macht mich tatsächlich zu einer glücklichen Frau, wer hätte das gedacht. Auch wenn er eine Vorgeschichte hat und er mit vielen Frauen zusammen war, darf man ihn nicht zu sehr verurteilen. Auch verstehe ich ihn langsam, warum er so ist, wie er ist. Ich denke Kian ist einfach auf der Suche nach etwas Liebe, die er anscheinend nicht so bekommen hat, wie es der Mensch verdient.

X X X
Ob ihre Mutter wohl noch mehr Tumult macht. Und was ihr Vater wohl davon halten wird, wenn er das über Ela und Kian erfährt ...

 Und was ihr Vater wohl davon halten wird, wenn er das über Ela und Kian erfährt

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FIGHT FOR YOU - Gefährliches VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt