FIGHT FOR YOU - Gefährliches Verlangen

9| Lagerraum

Estrela

"Achtung, Mädels! Da kommt der Hotti wieder", grinst Silas. Ich folge seinem Blick. Es ist Kian, der sich einen Weg zu der Bar gerade freibahnt. Immer wenn ich ihm in die Augen sehen, muss ich an unseren Kuss denken und wie er danach einfach verschwunden ist. Und heute klebt einfach schon die nächst Beste an ihm. Ich wusste, dass er so ist. Er sieht wahnsinnig gut aus und wird sicher von jedem bejubelt. Er genießt diese Aufmerksamkeit und nutz sich auch aus.

Als ich erkenne, wie er mich im Visier hat, verkünde ich schnell, das ich neues Bier aus dem Lager hole. Dabei entgeht mir nicht der prüfende Blick von Summer, der mich verfolgt, bis ich um die Ecke verschwunden bin. Ich schließe die Tür des Lagers hinter mir und atme erstmal tief durch. Verdammt, jetzt ist es schon so weit gekommen, dass ich von einem Typen weglaufe. Ich schaue mich in dem kleinen Raum um und spiele mit dem Gedanken einen Schluck von dem Tequila zu nehmen. Denn langsam habe ich das Gefühl, ich überlebe den Abend nicht nüchtern. Doch mein bescheuertes Vorhaben, wird von dem öffnen und dem wieder schließen der Tür hinter mir, verworfen. Ich drehe mich um und blicke direkt in graue Augen. Mir stockt der Atem, weil er so dicht vor mir steht und der Raum nicht gerade groß ist. Es kommt mir sogar vor, er wäre von seiner Anwesenheit geschrumpft. Das weiße Shirt, das er heute trägt, schmiegt sich an seinen muskulösen Oberkörper. Er sieht so heiß aus in diesem lässigen Outfit. Ich kann in seiner Gegenwart nie klar denken.

"Estrela ..."Seine Stimme ist rau und tief – sie nimmt mir jene Luft zum Atmen. Als er einen Schritt auf mich zu macht, gehe ich sofort einen Schritt zurück. Spüre aber das Regal an meinem Rücken. Ich kann nicht antworten, zu sehr hüllt mich sein Duft ein, die Hitze, die sich in mir breit macht und vor allem das greifbare Knistern, das zwischen uns liegt. "Es tut mir leid", flüstert er leise. Ich bin immer noch nicht imstande, zu antworten. Aber er entschuldigt sich, das ist immerhin etwas. Und ich bin mir sicher, Kian ist nicht der Typ Mensch, der sich oft entschuldigt.

Kian bemerkt wohl auch die umgeschlagene Stimmung. Seine Augen mustern mich intensiv und er fährt sich durch das dichte schwarze Haar. Mein Verstand schreit er soll verschwinden. Mein Körper schreit, er soll näherkommen, mich an das Regal pressen und ... küssen! Als würde er meine unanständigen Gedanken lesen können, kommt er mit einem weiteren, großen Schritt auf mich zu. Mein Puls schlägt wie verrückt und meine Atmung ist nur noch ein abgehacktes Keuchen. Er steht jetzt so nah vor mir, dass ich seine Narbe oberhalb der Augenbrauen sogar erkennen kann. Ich frage mich, ob sie von einem Kampf stammt. Er streckt die Arme nach mir aus und berührt mich vorsichtig an den Hüften. Ein Kribbeln durchflutet meinen Körper.

"Estrela ... ", flüstere er, als sei mein Name ein Gebet. Er kommt meinen Lippen immer näher. Plötzlich kann ich nur noch an eins denken: An diese weichen Lippen, die sich so so gut auf meinen anfühlen. Kian merkt, dass mein Blick auf seine Lippen haftet. Er senkt leicht den Kopf und im nächsten Moment, spüre ich seine Lippen auf meine. Ich vergrabe wie ein Reflex meine Hände in sein Haar. Er knurrt und presst mich mit gesamte Länge seines Körpers an sich. Kians Zunge dringt in meinen Mund, was mich stöhnend den Griff in seinen Haaren verstärken lässt. Währenddessen gehen seine Hände auf Erkundungstour. Erst streichelt meine Hüfte, hoch zu meiner Taille, bis er meine Brust umfasst und beginnt sie leicht zu kneten. Ich keuche auf und genieße seine Berührungen. Er beißt mir in die Oberlippe und ich spüre seine Härte, an meinem Bauch.

"Kian ... ", stöhne ich seinen Namen, als er beginnt Küsse auf meiner Kieferpartie und an meinen Hals zu hauchen. Unterhalb meines Schlüsselbeins findet er eine besonders sensible Stelle. Ich lasse meine Hände über seine Brust gleiten, ertaste seine Muskeln, die unter seinem Shirt liegen. Als meine Hand, unter sein Shirt gleiten will, wird plötzlich die Tür aufgerissen und eine schockierte Summer Platz in den Raum herein. Kian löst sich mit einem Schnauben von mir und schaut über seine Schulter, zum Störenfried.