64| Das Ende ...

9.6K 393 59
                                    

Folgendes Kapitel enthält gewaltsame & verstörende Szenen! Daher: Lesen auf eigene Gefahr.

Kian

"Und du weißt ganz genau, wo sich dein Vater aufhält?"

"Ja, weiß ich. Er ist in seinem Arbeitszimmer. Wenn du Glück hast, ist er alleine. Ich werde ab da nicht mehr mitkommen."

"Was heißt; du wirst ab da nicht mehr mitkommen?", hake ich misstrauisch nach.

"Kian, du wirst meinen Vater umbringen. Ich kann da nicht dabei sein. Glaub mir, es ist besser so, wenn ich nicht dabei bin. Ich kenne meinen Vater. Er wird Wege finden, mich wieder auf seine Seite zu ziehen. Ich helfe dir nur rein."

"Und wenn etwas schiefgeht, dort bei ihm. Was soll dann passieren? Er wird mich umbringen!"

"Dann musst du eben klug vorgehen und vor allem schnell!" Sie sieht mich eindringlich an. "Und jetzt komm, sonst vergeuden wir noch mehr Zeit!" Ich fahre mit über das Gesicht und atme tief durch. Es ist sinnlos, weiter darüber zu streiten. Es ist ihre Aufgabe mich hineinzubringen, alles andere muss ich erledigen.
Wir steigen schließlich aus, dabei lade ich meine Waffe nach, dann folge ich Heaven. Wir laufen die Mauer des Grundstückes entlang, bis Heaven an einer Stelle davor stehen bleibt. "Da müssen wir rüber." Sie setzt den Fuß an der Mauer an und klettert hoch. An sich ist die Mauer nicht groß, nur etwas glatt. Kaum lande ich auf der anderen Seite auf meine Füße, läuft Heaven bereits weiter. Ich folge ihr, dabei wandert mein Blick zur Villa. Lichter brennen und schließen darauf, dass noch alle wach sind. Heaven sieht über ihre Schulter, vermutlich um sich zu vergewissern, dass ich ihr noch folge. Sie nickt zu einer Stelle herüber, an dem ein Fenster offen steht. „Ich hatte das Fenster extra offen gelassen", erklärt sie mir. Wir gehen also näher und klettern hinein. Es handelt sich um ein einfaches Schlafzimmer.

"Warum hat er diese Villa hier? Und wie soll ich das Arbeitszimmer von ihm finden, ohne dabei seinen Männern über den Weg zu laufen?", frage ich sie das Offensichtliche.

"Diese Villa hat er schon lange in Besitz. Ich denke, seit er deine Mutter damals... du weißt schon. Aber er ist selten hierher gekommen. Und das Arbeitszimmer ..." Heaven tritt auf eine Tür zu. Mein Griff um die Pistole verstärkt sich augenblicklich. Sie öffnet die Tür, die in ein Bad führt. "Das Bad führt auch direkt in das Arbeitszimmer." Ich sehe Heaven in die Augen, um herauszufinden, ob sie die Wahrheit sagt. "Du musst dich beeilen, Kian. Keine Ahnung, wie lange er noch dort sein wird. Du musst es jetzt tun." Sie tritt zur Seite, während ich ins Bad gehe und die andere Tür ansteuere. Ich sehe noch ein letztes Mal über meine Schulter zu ihr. Sie schließt langsam die Tür hinter mir und lässt mich im Bad alleine. Mein Blick haftet sich auf die Tür vor mir. Meine Hand umfasst den Türknopf, den ich langsam drehe, leise genug, um keine Geräusche zu erwecken. Ich öffne die Tür nur einen Spalt breit, um hinein zu spähen. Und als ich seinen Kopf erkenne, reise ich die Tür auf und stürme auf ihn zu, um im nächsten Moment die Pistole gegen seinen Kopf zu halten.

"Kian?", ruft plötzlich eine erschrockene, mir sehr bekannte Stimme. Zuerst meine ich mich verhört zu haben. Aber als ich runter blicke, sehe ich meine ... Mutter, die von Costello eine Waffe in den Rücken gehalten bekommt. Fuck! Was geht denn jetzt ab ...? Was tut sie hier? Bei ihm?
Als das Lachen von Costello ertönt, bin kurz davor ab zu drücken. "Tu das nicht! Kian!", ruft meine Mutter verzweifelt.

"Was zum Fick ...", brülle ich. Sie zuckt zusammen. Ihre knochigen Hände strecken sich nach mir aus – so wie sie es immer tut. Ich sehe ihr in die Augen, die mich regelrecht anflehen.

"Hör lieber auf deine Mutter, mein Sohn", sagt Costello. Ich schwöre, ich bringe ihn mit dem Gewissen, das er meiner Mutter eine Knarre in den Rücken hält, um. Warum ist er immer einen Schritt voraus? War das womöglich doch eine Falle von Heaven?

FIGHT FOR YOU - Gefährliches VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt