FIGHT FOR YOU - Gefährliches Verlangen

62| Tränen

Kian

"Und, wie sieht der Plan jetzt aus?", frage ich Heaven ernst. Sie hat sich mehr oder weniger beruhigt. Und mein Mitgefühl ist schon fast wieder verschwunden. Sie sieht zu mir auf. Ihre Augen sind rot unterlaufen vom Weinen.

"Ich werde dich zu ihm bringen und dich hinein schmuggeln. Ich gebe dir die Möglichkeit ihn umzubringen, dass er das nicht kommen sieht und er dir schutzlos ausgeliefert ist. Das Einzige, was du dabei tun muss, ist mir zu vertrauen und auf mich zu hören. Tust du es nicht, bist du derjenige, der stirbt ..." Ich fahre mir angespannt durch das Haar.

"Dir vertrauen? Das befolgen, was du zu mir sagst? Das hört sich für mich nicht nach einem Plan an, sondern nach einer Falle." Heaven verengt die Augen. Sie steht auf, kommt um den breiten Tisch herum und stellt sich vor mich. Ich überrage sie einige Zentimeter, weshalb sie das Kinn reckt.

"Hör mal zu, el cabròn! Ich gebe dir die Möglichkeit ihn umzubringen. Ich verstehe, warum du mir nicht traust. Ich meine, warum sollte ich, als seine Tochter wollen, dass du ihn umbringst ... Ja, ich liebte meinen Vater über alles. Doch meine Liebe, hat er nicht mehr verdient. Er hat meine Mutter umgebracht, ohne einen triftigen Grund. Ich weiß, dass mein Vater ein kranker Mensch ist aber diese Fotos zeigen mir, dass Familie nichts für ihn ist, wenn es hart auf hart kommt. Er wird sich immer für sein Geschäft entscheiden. Das ist das Einzige, für das er sein Leben geben würde. Er schaffte meine Mutter einfach so aus dem Weg, als er merkte, es wird brenzlig für ihn. Was würde er dann mit mir tun, wenn er herausfindet, dass ich euch helfen will – dass ich mich auf eure Seite stelle? ... " Eindringlich sieht sie mir in die Augen "Wenn du nichts tust, Kian, werdet ihr sterben. Wenn du Krieg mit ihm führst, werdet ihr sterben! Wenn du mit mir kommst und nicht das tust, was ich dir sage, wirst du sterben und deine Freunde danach auch. Aber wenn du auf mich hörst, hast du eine große Chance es zu überleben und ihn zu töten!" Ihre Worte sind eine Ansage. Sie hat bei ein paar Dingen recht. Tue ich wirklich nichts, kann uns Costello unvorbereitet treffen. Wenn wir in den Krieg ziehen, kommen wir nicht raus, ohne Blut zu vergießen und viele Opfer dazulassen. Wenn ich mit Heaven alleine gehe – das Risiko eingehe, in eine Falle zu laufen, ist nur mein Leben in Gefahr. Callahan könnte sich noch wehren. Er könnte mein Mädchen beschützen! Es ist meine einzige Möglichkeit, näher an ihn ranzukommen, wenn ich mit Heaven gehe und das tue, was sie verlangt, selbst wenn ich ihr nicht traue.

"Gut. Dann bring mich zu ihm.", sage ich entschlossen.

"Du wirst auf mich hören, den ganzen Weg über! Hast du mich verstanden? Wenn nicht, bist nicht nur du aufgeschmissen, Kian. Ich gehe auch ein Risiko ein, wenn sie sehen, dass ich dich zu ihm bringe!" Ich nicke.

"Okay. Ich werde tun, was auch immer du sagst ... Also, wie sieht der Plan jetzt aus?"

Wir haben nicht besonders viel Zeit, den Plan zu besprechen, da Heaven nicht länger von dem Ort, wo sich Costello aufhält, fernbleiben kann. Was ich jetzt nun habe, ist ein fast blinder Plan, den ich mit Heaven morgen ausführen werde. Und eine einzige Adresse, an der ich mich mit ihr treffe. Ich würde lügen, wenn ich nicht sagen würde, dass es Risikoreich ist, mein Leben praktisch in ihre Hände zu legen.

Ich vergrabe meine Hände in meinem Haar und lassen den Kopf hängen, während ich mir an der Bar vom DP, ein Drink bestelle. Fuck. Wie soll ich das Estrela nur erklären? Sie würde mich nie alleine mit ihr gehen lassen. Erst recht nicht, wenn ich ihr sage, dass ich mir nicht mal sicher bin, ob ich da morgen je wieder Leben rauskomme. Selbst wenn Heaven die Wahrheit sagt, es könnte etwas schiefgehen. Costello könnte dahinterkommen. Es könnte alles schlimmer kommen ... Ich schütte den Shot auf Ex hinunter, dem mir der Barkeeper reicht. Genieße das brennende Gefühl der Flüssigkeit, die durch meine Kehle fließt. Aber ich habe keine andere Wahl. Ich muss das durchziehen!