40| Reue

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Kian

"Dein Ex wird nichts erfahren, solange deine Mutter ihn nicht direkt damit konfrontiert", erkläre ich ihr.

"Und wenn sie es bereits getan hat?", spricht sie ihre Bedenken, sowie auch meine aus, dennoch Zweifel ich daran.

"Das denke ich nicht. Sie wollte mir nicht so ganz glauben und wenn du ihr die ganze Wahrheit sagst, würde sie es sich zweimal überlegen, ob sie mit dem Wichser redet", erkläre ich ernst. Estrela schüttelt seufzend den Kopf.

"Kian, meine Mutter ist keine Frau des großen Verständnis. Sie wird zu Matthew gehen und ihn zur Rede stellen, dabei ist es ihr egal, ob er dabei etwas gegen mich in der Hand hat oder nicht", meint sie verzweifelt.

"Nicht, wenn ich einen Weg habe, wie wir deinen Ex zu Strecke bringen. Du musst nur deine Mutter davon abhalten, dass sie mit ihm redet." Sie schüttelt frustriert den Kopf.

"Verdammt, Kian was hast du vor?" Ich gehe auf sie zu, umfasse ihr Gesicht mit meinen Händen und schaue ihr undurchdringlich in die Augen.

"Du musst mir in dieser Sache vertrauen. Hast du verstanden?" Ich sehe, wie sie innerlich mit sich zu kämpfen hat. Sie scheint mir immer noch nicht genug vertrauen zu können. Aber sie muss es diesmal tun, denn ich kann sie von dem ganzen Scheiß, den sie mit ihrem Ex zu kämpfen hat, befreien.

"Ich weiß nicht, Kian", flüstert sie.

"Lass mich diese Sache erledigen. Für dich." Sie senkt den Blick und scheint darüber nachzudenken.

"Okay ... aber versprich mir eins", meint sie leise und hebt den Blick. "Du tust niemanden weh?" Ich halte kurz inne. Dieses Versprechen ist nicht einfach zu halten, vor allem nicht, wenn ich es bin, der es halten muss.

"Du weißt, dass ich das nicht kann...", sage ich deshalb.

"Ja ... Ich weiß ... Aber ich möchte nur nicht, das andere zu Schaden kommen, weil ich damals zu naiv war, um ..." Ich unterbreche sie, indem ich meinen Finger auf ihre Lippen lege.

"Es werden auch keine anderen zu Schaden kommen, Estrela. Ich handele zwar nicht immer fair, aber ich bin kein Monster! Hörst du? Ich tue nur den weh, die ist verdienen."

"Das heißt also, du tust anderen Menschen weh, indem du Gabriel hilfst?" Ich hatte gehofft, dass ich diesem Gespräch aus dem Weg gehen könnte, aber was habe ich erwartet? Irgendwann kommt die Wahrheit immer heraus.

"Ich werde dich nicht anlügen, obwohl es vermutlich das beste wäre ... " Ich mache eine Pause, in der ich tief durchatme. "Ja, ich tue anderen weh – auch schlimmeres ..." Ich bemerke, wie ihr Atem stockt.

"D-du bringst andere um?" Obwohl sie so schockiert klingt, glaube ich, nicht dass sie das zum ersten Mal denkt. Wer schlau genug ist, hat eine Ahnung, dass die Mafia viele Dinge nicht friedlich löst. Und ich weiß, dass mein Mädchen schlau genug ist, um das zu wissen. Sie hat nur sicherlich nicht damit gerechnet, dass ich diese Drecksarbeit mache.

"Ich bringe die um, die es verdienen", sage ich nüchtern. "Menschen die, die Welt zu einem schlechteren Ort machen. Menschen, die anderen unschuldigen weh tun. Menschen, die kranke Spiele mit anderen spielen. Glaub mir diese Leute verdienen es nicht, zu leben." Sie senkt den Kopf. "Schau mich an." Sie zögert, aber schließlich hebt sie den Kopf. Ich sehe in ihren Augen, ein Hauch von Angst liegt in ihnen und ich hoffe, sie gilt nicht mir.
"Ich werde deinen Ex natürlich nicht umbringen, aber ich werde einen Weg finden, dass er nichts mehr gegen dich in der Hand hat, und er nie mehr in deine Nähe kommt, geschweige das du jemals wieder etwas von ihm hören wirst. Nur musst du deine Mutter davon abhalten. Sonst klappt das nicht." Weiterhin schaue ich ihr starr in die Augen. Sie muss verstehen, dass ich das vollkommen ernst meine. Wenn Komplikationen auftreten, könnte es zu Problemen kommen und ich möchte sie auf keinen Fall, in Gefahr bringen. Ja, ich gebe es zu. Ich fühle mich ein wenig schuldig, dass ich es ihren Eltern erzählt habe, obwohl ich nicht das Recht dazu hatte. Ich kann zwar von mir nicht selbst behaupten, ich sei immer ehrlich, dennoch bemerke ich, wie gut es manchmal ist, einfach die Wahrheit zu offenbaren, egal, wie schlimm sie ist. Ich möchte nur das Estrela das Leben führen kann, das sie sich wünscht. Sie hat genau wie ich, noch mit Dämonen zu kämpfen. Nur sind ihre Dämonen etwas leichter zu vertreiben, als meine ...

FIGHT FOR YOU - Gefährliches VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt