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Taehyung

Leise betrete ich Jungkook's und mein Zimmer und gehe näher an ihn. Jungkook schläft friedlich und haltet etwas in der Hand. Ich gehe noch näher ran und betrachte es. Es ist ein Bild von mir. Traurig muss ich lächeln und gehe dann ins Badezimmer. Dort sehe ich schon den Erste-Hilfe-Kasten offen stehen und nehme es mit.

Wieder bei Jungkook knie ich mich neben ihm auf den Boden hin und nehme vorsichtig seine verletzte Hand in meine. Er hat es schon verbunden, aber hat sich dabei wahrscheinlich keine Mühe gegeben. Auf dem Verband sind schon einige Blutflecken, also mache ich es wieder auf und betrachte dann die tiefe und große Wunde. Bei diesen Ablick zieht sich mein Herz zusammen und Tränen sammeln sich in meinen Augen, die ich schnell wegblinzle.

Ich verbinde seine Hand erneut mit einem neuen Verband, besser als davor. Als ich fertig bin, küsse ich sanft seine Hand und lege es wieder dorthin, wo es davor auf lag. Dann sehe ich in sein Gesicht. Er ist so wunderschön. Er hat es nicht verdient, solche Sachen zu erleben.

Ich streiche über seine weiche Wange und hauche dann einen federleichten Kuss auf seine perfekten Lippen.

"Es tut mir leid...", hauche ich dagegen und stehe wieder auf, ehe ich das Zimmer verlasse und auch das Haus.

Dann laufe ich zum Haus meiner Oma und klingle wild. Nach langem Warten höre ich Schritte und die Tür wird von meiner Oma aufgemacht.

"Was ist denn los, Taehyung? Wieso klingelst du so wild?", fragt sie sofort besorgt. Ohne ein Wort zu sagen, trete ich einfach ein und gehe weiter in die Küche. Da setze ich mich an den Esstisch und warte auf meine Oma. Dann kommt auch sie zu mir und setzt sich ebenfalls hin.

"Also?", fragt meine Oma wieder nach und steht auf, um Tee zu kochen.

"Oma, ich muss mit dir reden", sage ich. Meine Oma nimmt zwei Tassen raus und gibt jeweils einen Teebeutel rein.

"Über was denn?", will sie wissen und tut jetzt Zucker rein.

"Über früher. Um genau zu dein über meine Eltern, meinen Opa, Jungkook's Eltern und Großeltern und Chanyeol's Opa", sage ich dann und beobachte ihre Reaktion. Sie stopt bei ihrer Bewegung und starrt vor sich hin. Als sie nach fünf Minuten noch immer nichts sagt, geschweige denn sich bewegt, setze ich wieder zum Sprechen an.

"Ist etwas, Oma?"

Sie löst sich wieder aus ihrer Starre und dreht sich um.

"Was genau willst du darüber wissen?", fragt sie nach.

"Alles, Oma, alles, was du darüber weißt. Jungkook und ich haben Briefe und Zeitungsartikel gefunden. Was ist damals passiert, Oma?", nun stehe ich auch auf und gehe zu ihr.

"Taehyung-"

"Oma, ich möchte, dass du ehrlich zu mir bist und mich auf gar keiner Art und Weise anlügst. Ich will alles wissen, egal wie sehr es mich auch verletzen wird", unterbreche ich sie. Sie scheint zu überlegen und nickt dann.

"Ich werde dir alles erzählen, aber...", dann macht sie eine lange Pause.

"Was aber?", frage ich ungeduldig nach.

"Taehyung, Jungkook muss das alles auch wissen. Es geht auch ihn etwas an, vielleicht sogar mehr, als dich. Es wäre besser, wenn du mit ihm kommst, dann verspreche ich dir, dass ich euch alles sagen werde", spricht sie weiter.

"Was soll das heißen? Wieso geht es Jungkook mehr etwas an als mich?", frage ich verwundert. Sie gibt mir keine Antwort, schaut mich nur stumm an.

"Oma, sag etwas!", werde ich etwas lauter.

"Taehyung, ich kann dir noch nichts sagen. Bitte zwing mich nicht dazu. Du wirst alles erfahren, wenn du mit Jungkook kommst", antwortet sie ruhig. Ich seufze und raufe meine Haare. Dann drehe ich mich einfach um und verlasse ihr Haus.

Never Forget You || Vkook || fanficWo Geschichten leben. Entdecke jetzt