Jungkook
Er schaut mir tief in die Augen und antwortet dann.
"Du", überrascht schaue ich Tae an.
"Ich? Wieso ich?", frage ich verwundert.
"Weil...", er wendet seinen Blick von meinem und atmet tief durch, schließt dabei kurz seine Augen.
"Wegen deinem Gedächtnis und deiner Gesundheit...", murmelt er so leise, dass ich es erst nach einigen Sekunden verstehen kann.
"Was?", ich lege meine Hände auf seine Schultern. Somit schaut er mich wieder an.
"Was willst du damit sagen?", hake ich nach.
"N-nichts...", er löst seinen Blick wieder und legt seine Hände auf meine, um sie in von seinen Schultern zu lösen.
"Ich werde heute auf der Couch schlafen", sagt er schnell und dreht sich um. Mit schnellen Schritten geht er aus dem Zimmer und lässt mich alleine stehen. Verzweifelt fahre ich mir durch die Haare und lasse mich auf mein Bett fallen.
Ich darf nicht zulassen, dass das wieder passiert. Ich will endlich Antworten. In meinem Kopf sind nur Fragen und niemand will sie mir beantworten.
Entschlossen stehe ich auf und gehe ebenfalls runter. Im Wohnzimmer ist es dunkel. Ein Teil des Zimmers, somit auch die Couch, wird vom Mondlicht beleuchtet. Es scheint genau auf Tae, der seinen Kopf in den Händen und die Arme auf seinen Knien gestützt hat und auf dem Sofa sitzt.
"Tae", flüstere ich. Kurz zuckt er zusammen und hebt seinen Blick.
"Ja?", sagt er mit rauer Stimme.
"Es tut mir lei-", Tae unterbricht mich.
"Dir muss nichts leid tun, Jungkook. Wir sind die einzigen, denen es leid tun muss. Es ist alles unsere Schuld. Du bist hier der Unschuldige und wir sind die, die dich anlügen. Naja, besser gesagt, ist es Chanyeol, der dich angelogen hat und wir konnten nichts dagegen machen und...haben es einfach zugelassen...", Tae steht auf und stellt sich dicht vor mir hin. Eigentlich wollte ich, dass die Fragezeichen in meinem Kopf verschwinden, aber stattdessen werden sie immer mehr.
"Jungkook, hast du dich bis jetzt an etwas erinnert?", fragt er dann plötzlich. Sofort muss ich an den Moment denken, an dem wir uns gegenseitig unsere Liebe gestanden haben.
"W-wie meinst du das?", stottere ich.
"Ich meine, ob du vielleicht von etwas geträumt hast, dass du nie erlebt hast. Oder Sachen im inneren Auge gesehen hast, von denen du nichts weißt oder sowas in der Art...?", je mehr er fragt, desto nervöser werde ich. Mir wird immer heißer und meine Hände fangen an zu schwitzen.
"N-nein", lüge ich. Den Grund weiß ich nicht, aber ich war mir nicht sicher, ob ich es ihm sagen sollte.
"Wirklich nicht?", fragt er einwenig enttäuscht nach.
"N-nein..."
"Meinst du 'Nein' mit du kannst dich nicht erinnern oder du kannst dich erinnern?", man kann Hoffnung in seinen Augen erkennen.
"J-ja ich kann mich an etwas erinnern...", murmle ich.
"An was?", aufgeregt tretet er noch einen Schritt näher zu mir und umfasst meine Oberarme.
"Tae", sage ich nur und gehe ihm so nahe, dass ich seinen Atem auf meinen Lippen spüren kann.
"Du hast mir gesagt, dass du mich liebst und ich...", hauche ich gegen seine Lippen. Nachdem ich die letzten zwei Worte ausgesprochen habe, schaue ich auf seine Lippen und dann wieder in seine Augen.
Ohne länger zu überlegen verbinde ich unsere Lippen miteinander und lege sanft meine Hände auf seinen Nacken.
Meine Lippen presse ich auf seine und gehe kleine Schritte nach vorne, sodass Tae rückwärts geht. Als Tae die Couch hinter sich spürt, drücke ich ihn runter und beuge mich leicht über ihn.
Tae streicht mit seinen Händen meine Seiten und leckt mit seiner warmen Zunge meine Unterlippe. Ich mache meinen Mund auf und gewähre ihm somit Einlass. Seine Zunge erobert jeden Zentimeter meiner Mundhöhle, was mich zum Keuchen bringt.
Als dieser Keucher meinen Mund verlässt, löse ich mich abrupt und stelle mich wieder gerade hin.
"E-es tut mir leid. D-das wollte ich n-nicht", stottere ich schnell und renne aus dem Haus. Vor der Haustür fahre ich mir durch die Haare und seufze. Mit schnellen Schritten entferne ich mich vom Haus und denke über die letzten Minuten nach.
Was ist nur mit mir los? Was habe ich gemacht? Naja, dass es sich nicht gut angefühlt hat, kann ich nicht sagen. Irgendwie...irgendwie habe ich es geliebt und...vermisse seine Lippen jetzt schon. Langsam fahre ich mir mit dem Finger über die Unterlippe und muss dabei schmunzeln.
Völlig in Gedanken passe ich nicht auf, wo ich hingehe. Als ich wieder aufschaue, sehe ich um mich nur einige Bäume und Sträucher. Außer dem Mond gibt es hier nichts, was die Straße beleuchtet, wenn man das überhaupt eine Straße nennen kann.
Leicht panisch will ich mich umdrehen, doch werde aufgehalten, indem man mir von hinten ein Tuch auf den Mund drückt und mich festhaltet. Ängstlich versuche ich mich aus dem festen Griff zu lösen, was ich aber nicht schaffe. Irgendwie versuche ich zu schreien, doch jeder Ton wird von dem Tuch auf meinem Mund abgedämpft.
Nach einigen Versuchen mich zu lösen, werde ich immer schwächer und alles um mich herum verschwindet mit einem Mal.
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Never Forget You || Vkook || fanfic
FanfictionJungkook und Tae sind seit 3 Monaten glücklich zusammen und gehen in die selbe Klasse. Die Eltern von beiden sind gestorben. Während Tae mit seiner Oma wohnt, lebt Jungkook alleine. Eines Tages passiert ein Unfall und es ändert sich alles. Taehyung...