„Wirklich?! Ist das nötig?" Jaselaya ließ ihren Kopf auf die Tischkante fallen.
„Ja!"
„Und warum?"
„Weil ich ungestört sein möchte. Tu das doch bitte, Jase, bitte, ich flehe dich an. Ich will Ihn und nur ihn!"
„Melianor, du hast so viele Verehrer, warum ihn?"
„Weil ich ihn will! Außerdem sind Freunde doch dafür da."
„Thranduil wird das nicht gut finden..."
„Egal! Bitte. Du musst ihn nur zum Essen einladen und wenn er dann bei euch isst bin ich auch da!"
„Wieso esst ihr nicht einfach im Gasthof, oder bei euch!?"
„Weil das nicht so schön ist. Jase, na komm. Ich bin auch anständig, außerdem will ich ihn bloß beeindrucken!"
„Mit mir!?"
„Ja Schätzchen und mit dem Palast!"
„Aber er weiß, dass du nicht dort wohnst."
„Das spielt keine Rolle...."
„Wie du meinst," Jaselaya hatte ihren Kopf nach wie vor auf dem Tisch abgelegt.
„Thranduil kennt mich ja noch!"
„Darauf würde ich nicht Wetten. Er hat's nicht so mit dem einfachen Fußvolk."
Melianor schubste Jaselaya vom Stuhl, Jaselaya lachte laut und schenkte ihrer Freundin ein hinterhältiges Lächeln.
Der Tag war langweilig und Jaselaya hatte absolut nicht vor, Melianor die Laune zu verderben. Aber auch wollte sie Vel nicht benutzen um ihrer Freundin einen Gefallen zu tun. Schon gar nicht, da sie ihn zuvor geküsst und er sie als Seins betrachtete. Wiese musste Melianor nur ausgerechnet Vel als ihren Liebhaber haben. Vel wollte nicht Melianor, er wollte Jaselaya und war sich sicher, sie bereits zu besitzen. Idiot!
Jaselaya war frei und sie würde sich nicht von einem Hochstapler die Freiheit rauben lassen. Auch wenn er ein guter Küsser war, hübsch und Jaselaya ihn mochte. Warum sollte sie sich an jemanden binden? Auch wenn sie den Elb schon viele Jahre kannte. Jaselaya mochte es zu spielen.
Hinterlistig?
Etwas...
Unfair?
Vielleicht.
Egoistisch?
Definitiv.
Böse?
Ja!
Doch dieses berauschende Gefühl, welches Jaselaya die letzen 3 Monate kennengelernt hatte, wollte sie nicht aufgeben, ebenso wenig ihrer Freundin weh tun. Ihrer einzigen Freundin. Sie trafen sich heimlich, sie küssten sich im Wald, sie schenkten sich unauffällige erotische Blicke und seine zeigten seine Begierde. Er wollte mehr.
Sie nicht. Sie fragte sich, ob sie ihm geben sollte, wonach er verlangte, ohne den Mut zu haben, es auszusprechen. Vielleicht würde sie es dann auch wollen, oder würde ein noch Berauschenderes Gefühl fühlen...
Doch sie hasste es, etwas zu tun, ohne zu wissen warum und sie wollte ihre erlangte Kontrolle nicht auf die Probe stellen.
Deshalb würde sie ihn zu sich einladen, unter dem Namen ihrer Freundin und den Beiden zu Melianors heiß ersehnten Träumen verhelfen, auch wenn sie sich dafür selbst verraten müsste.Jaselaya sah so schön aus, fand Vel, als er neben der Elbe den Weg entlang lief und ihre Hand hielt. Sie sah so erwachsen aus und so jung. Sie war so klein und schien doch so groß. Merkwürdig und seltsam. Doch sie zog ihn so sehr an, dass er nur sah, was alle sahen, eine perfekte makellose Elbe, die Reinheit in Person. Im Küssen war sie sehr gut, fast schon viel zu gut. Doch er traute sich nicht zu fragen, ob sie mehr wollte, er wollte mehr, er wollte sie und das nicht nur heimlich.
Er wollte sie!
Er schaute sie beim gehen an und bemerkte, wie sie sich in den letzten 2 Jahren verändert hatte, wie reif sie bereits war.
Er fühlte sich stolz neben ihr und hielt ihre Hand. Sollten sie es alle sehen, sie war sein!
„Kommst du heute Abend zum Abendmahl?"
„W-was?!"
Jaselaya drehte sich zu ihm und schaute ihn herausfordernd an.
„Mel kommt auch."
„Ah, ja. Ich meine klar gerne!"
„Gut dann bis heute Abend Vel!"
Jaselaya drehte sich um und lief durch das Palasttor. Vel blieb wie angewurzelt stehen und schaute ihr nach, während seine Blässe wich und sein Gesicht von beschämender Röte glühte. Innerlich schrie er gerade glücklich. Er würde den Palast von innen sehen, den Ort wo der König lebte und Jaselaya und wo sie schlief und lief und... er würde endlich sie Chance bekommen, ihr seine Gefühle zu sagen. Wenn da nicht noch Melianor wäre. Er mochte die Elbin Melianor nicht, nicht wenn sie störend dazwischen ging und ihm unanständige Blicke zuwarf. Sie war so nervtötend!Jaselaya hatte Thranduil noch nichts von seinem Glück erzählt. Glück?
Als würde es ihn erquicken, wenn Jaselaya zwei Freunde einlud, zwei Freunde, die sich gegenseitig hassten und zwei Freunde die Jaselaya zusammenbringen sollte. Sie war nervös. Wie sollte sie es ihm sagen?
Was sollte sie sagen, ohne dass der König sie verurteilen und alles absagen würde. Jaselaya schloss die Augen. Ihr Kopf schmerzte und fühlte sich an, als würde er explodieren. Ein Schmerz, der natürlichen Kopfschmerzen ähnlich, doch nicht gänzlich glich. Es war ihr Schmerz, der durch ihren ganzen Körper floss und sie beinahe in die Knie zwang, wenn sie nicht einigermaßen Kontrolle ausübte. Wie ein Kampf, der in ihr wütete.
Sie hatte es ganz nebenbei erzählt und Thranduil dazu gebracht den Wein quer durch den Raum zu spucken. Doch dank Tauriel konnte sie ihn davon überzeugen, dass dies nicht der Weltuntergang sei und das es nicht fair wäre, dem „Fußvolk" alles zu verwehren. Jaselaya hatte danach nach einem schönen Kleid gesucht und sich wieder einmal für das legere kurze graue entschieden. So triste war es nicht, mit goldenen Riemen waren kleine Muster in den Saum eingearbeitet. Durch das Korsett, welches sie über dem Kleid trug, wie immer, fiel das Kleid bauschig und wild und ließ sie dünn und schlank wirken. Ihr Dekolleté war frei und ihre Schlüsselbeinknochen traten schlank hervor. Ihr Haar band sie stur nach hinten und befestigte es mit einer Klammer am Hinterkopf. Es war wirr und unordentlich und sah ziemlich verrückt aus. Jetzt war sie fertig und einigermaßen zufrieden. Warum hatte sie sich so schön angezogen?
Wollte sie damit tatsächlich Vel beeindrucken? Sie schüttelte den Kopf und ging herunter. Draußen ging bereits die Sonne unter.
Thranduil winkte sie zu sich. Jaselaya ging die Stufen empor und schaute zu dem gut aussehenden Elbenkönig empor. Er saß auf seinem Thron und wartete. Jaselaya ging zögernd die Treppe herauf, da zog er sie zu sich und setzte ihr etwas auf die wuscheligen Haare. Es war ein Kranz auf Silber, mit glänzenden Edelsteinen aus reinstem Sternenlicht. Jaselaya schaute Thranduil glücklich an und da bemerkte sie erst, das sie auf seinem Schoß saß. Sie drückte den Rücken durch und ließ sich den Kranz von Thranduil im Haar positionieren.
„Du siehst schön aus!"
Jaselaya lächelte. Früher hatte sie immer dort gesessen und Königin gespielt. Sie war auf seinen Schultern durch den Wald gelaufen und hatten viele Dinge getan, die man von dem so, egoistisch und eigenwilligen König nicht erwartete, doch eigentlich war er es, der Jaselaya zeigte, was Freiheit bedeutete und Jaselaya hatte ihn als Vater gesehen. Das tat sie immer noch. Und würde sie auch stets tun.Gond Stein
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Die Elbe des Wassers ___Meine größte Sehnsucht
FantasyDa meine Beschreibung zu lang ist, habe ich es alles vor mein erstes Kapitel geschrieben, ich hoffe es ist nicht weiter schlimm. ;-) Nur kurz damit ihr schon mal wisst worum es geht... Es geht um meine eigene Fortsetzung von der Herr der Ringe. Ich...