2. Kapitel

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Nachdem ich meinen Gedanken zur Ende dachte, richtete ich sofort meinen Blick wieder auf die Person, welche unerwartet in den Kreis platzte. Dylan Hansion, welcher nun einen gelassen Ausdruck in seinem Gesicht hielt und alle Mädchen durchging, als hätte er eine Wahl. Oder wollte er sich nur ein klares Bild von dem Spiel machen?

Und plötzlich blieben seine braunen Augen in den meinen stehen. Wir starrten uns nur wenige Sekunden gegenseitig an bis ich ruckartig den Augenkontakt abwandte und einen großen Schluck aus meinem Becher nahm.
Mir war es mehr als unangenehm, im Gegensatz zu den ganzen anderen Mädchen, welche alle anfingen zu beten um einmal in ihrem Leben mit Dylan Hansion in dem bekannten Schrank zu landen.
Er war schließlich dieser typische Schulschwarm, welche jede Schule besaß. Der Held der Schule und wahrscheinlich auch seiner Familie. Eine Art Goldjunge oder Segen Gottes. Ein Kerl, welcher gute Noten bekam und beliebt bei allen war, obwohl er kein Football spielte.
Die Mädchen rannten ihm nur so hinter her, während die Jungen ihn vergötterten. Jedoch war er nie so wirklich in meinen Augen interessant, da er so unerreichbar schien. Und so drehte Piet die Flasche ein zweites Mal an und die Spannung wuchs.
Mich auf meinen Becherinhalt konzentrierend, bemerkte ich erst nach einiger Zeit, wie auf einmal diese unpassende Stille wuchs. Etwas verblüfft richtete ich meinen Blick auf und guckte mich um. Jeder starrte mich an und dann sah ich es auch. Mit einem ahnenden Blick schaute ich schließlich auf die Flasche und sah den Flaschenkopf direkt auf mich gerichtet.

„Na los! Und hab Spaß!", sprach Lexi aufgeregt, während sie mich leicht vom Sessel schupste und mir hinterher lachte.

Ich richtete mich sofort und verzog mein Gesicht. In was hatte ich mich Lexi nur hineingezogen? Ich machte mich schließlich klein und folgte Piet mit nach hinten bis ich vor der zugewiesenen Tür. Dabei bemerkte ich schon, wie nah mir Dylan eigentlich kam. Ich fühlte, wie sich sein Atem in meinem Nacken ablegte und sein Körper näher an meinen ranrutschte bis seine Brust meinen Rücken schließlich berührte. Gänsehaut bildete sich auf meinen Armen.
Ich nah einen letzten schweren Atem und schlurfte dann als Erste in die nun geöffnete Tür hinein. Um genauer zu sein ging ich in eine kleine enge Essenskammer voll mit Dosen Vorräten und Weinflaschen.

Eng gefolgt von Dylan, schloss Piet die Tür hinter uns und sprach: „ Macht Nichts Dummes!" Und somit drehte er von außen den Schlüssel öfters im Schlüsselloch umher und verschwand.

Da stand ich nun allein mit Dylan Hansion eingesperrt in einer Essenskammer und starrte verklemmt auf den Boden. Es war, wie mein eigner Panik Raum, welchem ich leider nicht entfliehen konnte. Ein Panikraum, der Panik in mir auslöste. Was sollte ich bloß machen? Und was hätte ich sagen sollen?

„Hey keine Angst, ich beiße nicht.", begann Dylan das Gespräch und erkämpfte sich somit meine Aufmerksamkeit.

„Lass uns ein Spiel spielen um uns kennenzulernen..", fuhr er fort und strich sich einmal schnell durch seine unordentlichen braunen Haaren.

„Und welches?", entgegnete ich ihm.

„Jeder stellt immer eine Frage, die der andere beantworten muss. Ist doch gar nicht schwer oder?", antwortete er mir.

Ich nickte und das Spiel begann.

„Wie heißt du?", fragte er ganz bedächtig.

„Claire Betown", antwortete ich ihm, während ich mir genierlich eine Strähne meiner offenen Haare öfters hinters Ohr klemmte.
„Und deiner?", fragte ich um nicht komisch zu wirken, obwohl ich seinen Namen seit der 9. Klasse kannte. Seit zwei Jahren um genau zu sein.

„Betown interessant..Dylan Harvy Hansion", antwortete er mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen, während sich seine Hand hinter seinen Kopf schob.

„Warum lachst du?", fragte ich ihn, wobei ich meinen Kopf leicht zur Seite kippte.

„Ah schon gut..", redete Dylan sich herraus und begann seinen Kopf auf den Boden zu richten.

„Du musste meine Frage beantworten, also?", harkte ich weiter nach.

„Nur so. Du erinnerst mich stark an jemanden.", antwortete er mir und fuhr fort.
„Und wie alt bist du?"

„17", antwortete ich ihm und begann meinen Blick tiefer in seine Augen zu lagern.
„Von wem hast du deine braunen Augen?",fragte ich etwas verguckt nach.

Doch erschrak Dylan bei dieser Frage.

Welcome to the panic roomWo Geschichten leben. Entdecke jetzt