8. Kapitel

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Peinlich berührt fasste ich mir an die Stirn und schluckte schweigend meine restliche Spucke den Hals hinunter. In der Zeit gefangen, guckte ich total ratlos in Dylans Augen und sah in den seinen die reine Verwirrung.
Um der ganzen Sache ein Ende zu machen, quälte ich mir ein leises „Es tut mir leid. Es war nicht so gemeint." heraus und verschwand danach auch geschwind in meinem Bus. Was hast du nur gesagt?

Alles um mich herum vergessend, schmiss ich zuhause angekommen alle Sachen hin und klettere erschöpft unter meine Bettdecke.
Was war das denn bitte? Der heutige Tag war für mich gelaufen und ich entschloss mich somit einfach die Augen zu schließen. Doch weckte mich wenige Sekunden später mein Handy. Ein lautes ‚Pling' ertönte an meinem Ohr und öffnete meine Augen.

,Heyy. Alles gut bei dir?' -schrieb Dylan.

Mich aufrecht hinsetzen, begann ich zu grübeln.
Was sollte ich ihn schreiben? Sollte ich ihm wirklich die Wahrheit sagen?

‚Ja klar ich war heute nur etwas gestresst.' - antwortete ich ihm und legte gleich wieder mein Handy zur Seite.

Die nächsten Wochen vergingen, wie im Flug.
Wie jeden Abend saß ich also auf meinem Bett mit aufgeschlagenen Büchern und Heftern um mich herum und lernte. Laut vor mich hin brabbelnd, versuchte ich mir den ganzen Stoff der vergangenen Unterrichtsstunden einzuprägen. In Gedanken versunken bemerkte ich gar nicht, wie es unten an der Tür klingelte und meine Mum sie öffnete. Ich bemerkte unseren heimlichen Gast erst, als sie aufgeregt kreischend durch meine Zimmertür kam. Mit einem strahlenden Lächeln sprang sie auf mein Bett und verwüstete somit meine ganze Ordnung beim lernen.

„Rate mal wer heute auf die Party im Park geht?", sprach sie, während ich sie verständnislos anguckte.
„Wir beide!" und schon rannte sie rüber zu meinem Kleiderschrank und begann, wie wild irgendwelche Sachen auf mein Stuhl zu werfen.

„Lexi du weißt, dass ich nicht kann. Ich schreibe Morgen gleich zwei Arbeiten und kann gerade einmal die Hälfte. Du weißt was letztes Mal passiert ist.", sprach ich ihr vorwurfsvoll entgegen.

Jedoch hielt sie Inne und guckte mich bittend an.
„Komm schon Claire sei kein Spielverderber.
Das liegt doch schon einige Wochen in der Vergangenheit. Alle kommen und es wird sicher Spaß machen. Ich verspreche es dir. Und außerdem werde ich dich hier nicht alleine sitzen lassen.", antwortete sie mir lächelnd.

Ein flehender Blick durchdrang mich mit großen braunen fast schon schwarzen Augen. Ich wusste selbst, dass sie mich so lange drängen würde, bis ich „Ja" sagen würde. Also verkürzte ich den ganzen Prozess und stand von meinem Bett auf. Leise schlichen wir uns fertig gemacht die Treppen hinunter und dann aus meinem Haus heraus.

Von weitem hörte man schon die laute Musik aus dem Park erklingen und sah den weiten Schein des Lagerfeuers. Angekommen setzten wir uns beide auf Bänke, die rund um das Feuer aufgestellt worden waren. Mit ein paar Leuten redend, bemerkte ich nicht, wie sich jemand neben mich setzte und sprach: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich heute hier sehen würde."

Welcome to the panic roomWo Geschichten leben. Entdecke jetzt