23. Kapitel

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„Wir müssen es sofort desinfizieren!", erklang seine fürsorgliche Stimme ganz dicht an meinen Ohren.

„Ist schon gut, aber ich schaffe das..", versuchte ich mich aus der ungünstigen Sache herauszureden, jedoch kam er mir zuvor.

Sanft griff Dylan nach meinen Handgelenken und wendete die Innenseiten zu uns nach oben gedeckt auf. Meine Hände waren von den Fingerspitzen bis zur Handinnenfläche komplett mit kleine Schnitten versehrt. Jedoch hatten es diese in sich. Sie waren vielleicht klein, aber dafür tief, sodass das Blut nur so aus ihnen heraus triefen konnte.
Doch dann nahm er plötzlich meine Hände und ballte sie zu Fäusten zusammen.

„Press sie so stark, wie möglich zusammen, damit die Blutung stoppt! Wir suchen dir jetzt einen Verbandskasten!", sprach er etwas aufgebrachter und ging mit mir dicht gefolgt zurück in das überfüllte Partyhaus.

Wir suchten an jeder Stelle, doch blieben uns letztendlich nur ein paar Servietten und einige Stücken Küchenrolle zur Notlösung übrig. Denn jeder den Dylan fragte brachte nur dummes oder unverständliches Gebrabbel raus. Es war kurz vor Mitternacht und die Hälfte der Gäste lag schon längst besoffen unter den Tischen. Der Versuch einen Verbandskasten ausfindig zu machen war gescheitert und mein Kreislauf begann sich langsam bemerkbar zu machen.
Es bildete sich eine leichte Schweißschicht auf meiner Stirn und lief sachte mit einer Perle meine Wange hinunter. Ich spürte den unangenehmen Schmerz in meinen Händen und ließ sie trotzdem nicht locker. Verkrampft hielt ich die Tücher fest, welche schon längst in einem grellen Rot Ton gefärbt waren. Mein Kreislauf machte schlapp und ich ging mit flinken Schritt in Richtung Ausgang.

Mein Herz raste und in meinem Kopf begann sich alles zu drehen. Mühevoll suchte ich halt und lehnte mich nachdem ich aus der Haustür ging direkt an die Hauswand an. Mein Kreislauf versagte und mir wurde schwindelig.
Dylan hingegen stand nervös einige Meter in der Dunkelheit vor mir und telefonierte. Nach einigen Minuten Pause beruhigte sich mein Kreislauf schließlich wieder, jedoch ohne meine Hände.
Ein Gefühl, wie tausende kleine Nadelstiche, welche sich langsam in meine Haut reinbohrten. Ein Gefühl, welches lästig wurde und mich zum nachdenken erregte. Ich musste hier weg.
Schlapp ging ich auf Dylan zu und lehnte schließlich meinen Kopf an seine Schulter.

„Mit wem hast du telefoniert?", fragte ich Dylan ganz leise in sein Ohr.

Langsam umschlang er meine Hüfte mit seinen Arm und sprach dabei: „Mit unserem Taxi!"

„Unser?", fragte ich etwas beklemmt und schaute auf das vor uns haltende Auto.

Welcome to the panic roomWo Geschichten leben. Entdecke jetzt